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Insolvenz durch Spielsucht

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Insolvenz durch Spielsucht
« am: 21 September 2025, 11:21:36 »
Hallo zusammen,

ich habe mich dazu entschlossen hier regelmäßig einen Einblick in meine anstehende Privatinsolvenz und alles andere zu geben.

Bis vor November 2024 hatte ich mein Leben wieder einigermaßen im Griff. Guter Job, Freundin, Schulden bei ca. 5.000€. Als mir kurz vor dem ersten richtigen Urlaub seit etlichen Jahren die Freundin mitgeteilt hat, sie hat keine Gefühle mehr für mich brach ein Welt zusammen. Ich kam wieder schnell in die Spielsucht wieder rein und hatte zwischen 12/24 und 02/25 Schulden in Höhe von 50.000€. Leider kam es dazu was oft genug prophezeit wurde, leihe kein Geld von Eltern/Verwandten/Freunden...Meine Eltern nahmen eine Hypothek aufs Haus auf und gaben mir die 50.000€. Ich habe damit meine gesamten Schulden umgeschuldet.

Mitte Juni 2025: Mir ging's bis dahin wieder gut und hatte auch keinen Rückfall in dieser Zeit, bin auch regelmäßig in psychologischer Behandlung gewesen. Aber ja ich bin rückfällig geworden und hatte bis August 2025 erneut knapp 50.000€ verspielt...immer wieder Kredite bei Banken aufgenommen, Kreditkartenrechnungen beglichen und wieder gespielt. Ende August habe ich mich erneut meinen Eltern anvertraut und alles auf den Tisch gelegt. Bin dann auch schnell zum Rechtsanwalt weil mir das Ausmaß immer und immer mehr bewusst wurde.

In der Suchtberatungsstelle der Caritas habe ich noch in der selben Woche einen Antrag auf Rehabilitation gestellt, diese wird wahrscheinlich im Januar 2026 angetreten. Um mich selbst zu schützen habe ich mich Anfang September 2025 in eine Psychatrie einweisen lassen, da ich suizidgefährdet war. Seit 18.September 2025 bin ich wieder draußen, habe in den Tagen viel an mir arbeiten können und neuen Mut gefasst der Sucht auf ewig den Rücken zu kehren. Mit meiner Situation habe ich gelernt umzugehen und es so zu nehmen wie es ist.

Ob sich eine Insolvenz als Richtig erweist kann ich nicht sagen, aber es ist der erste Schritt und mir ist es wichtig ehrlich mit der Sache umzugehen. Aktuell befinde ich mich in Vorbereitung auf den außergerichtliche Einigungsversuch.

Ich bin seit Ende August spielfrei, habe viele Schritte eingeleitet die mich vom Spielen (OnlineCasino) abhalten, u.a. App Gamban auf allen Medien installiert, sämtliche Geräte vorm Schlafen gehen abgeben (Wohne in einer Einliegerwohnung im Elternhaus) und monatliche Kontoeinsicht.

Neben meiner Psychologin, nehme ich in Zukunft regelmäßig bei Einzeltherapien der Caritas teil und gehe alle drei Wochen in eine Selbsthilfegruppe. Erster Termin ist für den 28.09 angesetzt.

Ich bin gespannt wie es mit mir weitergeht und was die nächsten Monate mit sich bringen. Ich habe einfach mal drauf los geschrieben, entschuldige mich vorab wenn manches nicht gleich Sinn ergibt. Ich halte euch auf dem laufenden.

Liebe Grüße an alle

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Offline Olli

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Re: Insolvenz durch Spielsucht
« Antwort #1 am: 21 September 2025, 12:04:43 »
Hi und herzlich willkommen!

Ich muss schmunzeln ... wieso entschuldigst Du Dich, wenn "manches nicht gleich Sinn ergibt"? War Dein Beitrag für Dich selbst ebentuell "nicht gut genug"?

Hey, hier kannst Du schreiben, wie Dir der Schnabel gewachsen ist. Wer etwas nicht versteht, der darf nachfragen. Du hast einen guten Schreibstil und Du schreibst verständlich! In der Kürze des Beitrages alles an Informationen unter zu bringen, was Dir wichtig erscheint, ist sicher schon eine Mammutaufgabe!

Weshalb ich schmunzeln musste, hatte eigentlich nichts mit Dir zu tun. Ich selbst habe mich lange genug als "nicht genug" gefühlt. Die Zeiten sind gottlob vorbei!

Tja ... wirst Du die Schulden bei Deinen Eltern in der Insolvenz angeben? Habt Ihr da eine eigene Lösung gefunden?
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Insolvenz durch Spielsucht
« Antwort #2 am: 21 September 2025, 14:42:47 »
Hi,

Das ist nur so geschrieben, also rein höflich gemeint.

Ja dieses nicht gut genug fühlen ist ein Prozess den ich gerade durchlaufe. Das freut mich natürlich für dich :)

Mit den Schulden bei den Eltern wurde eine adäquate Lösung gefunden, auch nach Rücksprache mit meinem Rechtsanwalt. Es wurden alle und damit meine ich alle Gläubiger offen gelegt und angegeben.

 

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