Hallo!
Das tut mir unglaublich leid zu lesen. Fühl dich erst mal unbekannterweise gedrückt.
Ich schreibe dir das hier nicht einfach so als Außenstehender, sondern weil ich früher quasi dein Sohn war. Meine Geschichte ist fast identisch (Spielen, Lügen, Geld verschwinden lassen).
Deshalb kannst du mir eines glauben – auch wenn es weh tut:
1. Er hat "Glück", dass du es bist:
Es klingt paradox, aber er kann froh sein, dass die Anzeige jetzt von dir kommt und nicht von einem Fremden oder später im Dienst bei der Bundespolizei. Wenn er dort klaut oder erpressbar wird, landet er im Gefängnis und sein Leben ist wirklich ruiniert. Bei dir ist es der "Warnschuss zur rechten Zeit".
Außerdem: Du hast als Mutter bei einem Familiendiebstahl die Zügel in der Hand. Du kannst einen Strafantrag stellen, um den Druck aufzubauen – hast aber oft die Möglichkeit, diesen später zurückzunehmen oder das außergerichtlich zu klären, wenn er sich therapieren lässt und den Schaden wiedergutmacht. Diese Chance hätte er bei einem fremden Opfer nicht.
2. Härte ist jetzt Liebe:
Die Härte, die du jetzt zeigen musst (Anzeige, Rauswurf, Geldhahn zu), musst du aus Liebe zu deinem Sohn aufbringen. Du musst ganz klar trennen:
Liebe deinen Sohn, aber hasse die Spielsucht.
Alles, was du tust, um die Sucht "bequem" zu machen (Glauben, Geld geben, Verzeihen ohne Konsequenz), füttert nur das Monster in ihm, nicht den Sohn. Wenn du ihn jetzt nicht stoppst, frisst die Sucht ihn auf.
3. Die Manipulation:
Dass er sagt, er sei „enttäuscht“, ist reine Manipulation. Glaub ihm kein Wort. Das ist die Krankheit, die spricht.
4. WICHTIG: Die 3-Monats-Frist:
Warte bitte nicht. Bei Diebstahl in der Familie hast du nur 3 Monate Zeit für den Strafantrag. Wenn du die Frist verstreichen lässt, weil du hoffst, es regelt sich von allein, nimmst du dir selbst das wirksamste Druckmittel.
Geh zur Beratung! Du machst das Richtige.