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Gründung Angehörigengruppe oder Spielergruppe

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Offline Mavrole

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  • Am Ende des Tunnels gibt es immer ein Licht!
Gründung Angehörigengruppe oder Spielergruppe
« am: 21 Januar 2006, 08:41:57 »
Hallo Zusammen,

habe mich lange nicht mehr zu Wort gemeldet, aber aus dem Hintergrund immer alles genau verfolgt. :)
Einige kennen mich bereits. Ich bin Angehörige und auch schon eine Weile auf dieser Homepage dabei.

Bei uns läuft es zur Zeit super, bis auf einen kleinen Rückfall vor ca. 1/4 Jahr.

Zur Zeit ist es so, daß mein Mann gerade viel um die Ohren hat (nebenberuflich technischer Betriebswirt, Prüfungen im März) und keine Zeit für andere Sachen.
Das ist auch gut so! Leider missfällt mir, daß ich imme noch "die Geldfäden in der Hand habe" und mein Mann
von mir Geld bekommt. Er will das so!  Aber für mich ist das auch eine riesengroße Belastung. Nun wollten wir uns
systematisch vorarbeiten und haben die Abstände und die Geldmengen vergrößert. Dann kam der Rückfall.

Mein Mann hat sofort gesagt, er will die Rationen wieder verkleinern. Es ist ihm zu viel und zu heikel.
Frage an Euch: Ich habe das Gefühl, daß er es ganz toll findet, wenn ich das alles manage und gar kein Interesse hat,
auch mal das Geld zu führen. Kann das sein??? Es muß ja auch nicht sofort sein. Ich hatte mal gedacht, je länger man spielfrei ist,
desto einfacher wird es werden. Oder bin ich auf dem falschen Dampfer?

Na ja und nun zum eigentlichen Thema. Er war mal eine Weile in einer Selbsthilfegruppe, die ihm irgendwann nichts mehr gebracht hat, weil dort anscheinend Leute sind, die einen nicht aufbauen, sondern alles ins Negative ziehen. Dann ist er nicht mehr hin gegangen. Eine Gruppe hier in der Nähe gibt es nicht. Wir müssen immer 25 km in eine große Stadt fahren (lecker, wenn es zu Zeiten sein muß, wenn Berufsverkehr ist, da ist man schon genervt, wenn man ankommt).

Hier in der Nähe gibt es keine Selbsthilfegruppen für Spieler und deren Angehörige.
Das nächste Problem ist, daß es dort eine Gruppe hat, die aber jede Woche statt findet und die man selber bezahlen muss. Das gute an der Sache ist, es ist mit Moderator ist (sein Betreuer aus der Zeit vor der Theraphie) mit dem er sehr gut zurecht kommt. Mein Mann hat an dem Probetag teil genommen und es hat ihm suuuuuper gefallen.
Nun sein Problem: Er hat Wechselschicht und könnte theoretisch alle 14 Tage teilnehmen, geht aber auch nicht, weil er in der Frühschicht genau an dem Tag Schule hat.


Nun wollten wir uns mal erkundigen, was man für Vorraussetzungen braucht, um so eine Gruppe aufzubauen.  Ich weiß von meinem Mann, daß es hier bei uns auch einige Spieler gibt (man kennt sich ja ;)) und schon deswegen denken wir, daß es vielleicht gar nicht so schlecht wäre....

Ja schreibt mir doch einfach mal, wie ihr das so seht..
Und die Frage mit den Vorraussetzungen kann bestimmt Ilona beantworten?!?!

Grüssle
Mavrole
« Letzte Änderung: 21 Januar 2006, 15:46:01 von Mavrole »
Wenn das Leben Dir ein Citrone schenkt, dann mach Limonade draus!!!!

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Offline Claus

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Re: Gründung Angehörigengruppe oder Spielergruppe
« Antwort #1 am: 21 Januar 2006, 12:33:36 »
Hallo Mavrole,
ich könnte sehr sehr viel sagen zu dem was du schreibst, aber nur kurz.
Empfehle Dir/Euch an die nächsze Suchtberatungsttele zu wenden, die euch bei der Gründung,Raumsuche, Interessenten  also
dem Aufbau der Gruppe behilflich ist.
hier der Leitfaden für die Gruppenarbeit: http://www.selbsthilfe-frankfurt.net/frameset/frameset_start.htm
leider kann ich hier keinen Anhang an die Nachricht einfügen, ich habe da einige Schriften die hilfreich sind
Gruss
Claus
wenn du interessiert bist meine e-mail: claus@ga-kontakt.de

http://www.selbsthilfe-frankfurt.net/frameset/frameset_start.htm
gute 24 Stunden

"Wer kein Ziel hat,
dem stehen alle Wege offen!

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Online Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Gründung Angehörigengruppe oder Spielergruppe
« Antwort #2 am: 24 Januar 2006, 09:57:36 »
Liebe Mavrole,

ich schließe mich dem Vorschlag von Claus an und empfehle, dass ihr euch an eine Beratungsstelle wendet und um Unterstützung beim Aufbau einer bzw. zwei Selbsthilfegruppen bittet. Du wunderst dich vielleicht, warum ich gleich zwei Gruppen vorschlage. Das liegt daran, dass ich eine Anhängerin getrennter Gruppen für Angehörige und Suchtkranke bin. Ich meine, dass die Problemlagen doch recht unterschiedlich sind und zudem der Zugang für Betroffene, die allein Hilfe suchen, leichter ist. Es muss aus meiner Sicht immer möglich sein, dass jemand ein Gruppenangebot wahrnimmt, obwohl der Partner noch nicht so weit ist oder schlicht nicht will. Landet man dann in einer Gruppe, in der ansonsten nur Paare sind, macht das die Sache nicht leichter. Auch für die notwendige Ehrlichkeit ist es aus meiner Sicht besser, wenn Betroffene und Angehörige getrennt arbeiten. Außerdem besteht die ganz gro0e Gefahr, dass sich die Gespräche um den Suchtkranken drehen, weil dessen Symptomatik erstmal auffälliger ist und die Angehörigen zu kurz kommen. Es spricht ja nix dagegen hin und wieder gemeinsame Gruppenabende zu veranstalten. Aber wie gesagt, hierzu gibt es auch andere Auffassungen. Ich vertrete diese.
Du schreibst, dass deinem Mann die angeleitete Gruppe sehr gut getan hat. Wie wär's wenn ihr die Beratungsstelle vor Ort motiviert, ein derartiges Angebot zu machen? Wenn es ansonsten in eurer Region kein Angebot für Glücksspielsüchtige und ihre Angehörigen gibt, macht das doch eh Sinn.
Vielleicht könnt ihr die Presse motivieren einen Artikel über die Gründung einer bzw. zwei Gruppen zu schreiben, so dass sich noch weitere Interessierte melden. Oder zusammen mit der Beratungsstelle eine Veranstaltung machen (und z.B. Frank Schwarz einladen). Schreib doch mal, ob bei diesen ideen was dabei ist.
Abschließend noch zwei Sätze zu eurer Geldsituation. Aus den Beiträgen unseres alten Forums weißt du ja, dass ich keine Anhängerin der lebenslangen Geldverwaltung bin. Lass dich nicht entmutigen, dir diese Aufgabe vom Hals zu schaffen. Ich kenne eure persönlichen Verhältnisse nicht so genau und kann mich daher im Einzelnen nicht äußern. Habt ihr Kinder? Verdienst du eigenes Geld? All diese Fragen, die wir hier natürlich nicht öffentlich erörtern müssen, sind ja wichtig, um rasuzukriegen, was genau für euch die richtige Lösung ist. Wie wär's wenn ihr euch zur Lösung dieser Frage ein paar Paarberatungsstunden gönnt? Auch hierfür wäre ja die Beratungsstelle eine geeignete Anlaufstelle.

Liebe Grüße, Ilona

 

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