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Therapie für Spielsucht

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Offline Harry

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Therapie für Spielsucht
« am: 09 August 2006, 14:48:25 »
Hallo ich bin Harry und Alkohol und spielsüchtig.
ich habe von einem Spieler in einer Suchtgruppe erfahren, das seine Behandlung unter anderem darin bestand ihn vor einen Spielautomaten zu setzen um zu lernen nicht zu spielen.
Ich habe erst gemeint der veräppelt mich. Könnt ihr mirt mal eure Erfahrungen mitteilen, wie eure Therapie in Spielsucht-Therapieeirichtigen ausgesehen hat.
Ich werde euch dann auch gerne erzählen wie meine Entziehungskur (so nannte man das damals) ausgesehen hat.

Lieben Gruß
Harry

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Offline Ilona

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    • Fachverband Glücksspielsucht e.V.
Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #1 am: 09 August 2006, 16:48:45 »
Hi Harry,

mag sein, dass es  vereinzelt Therapeuten gibt, die mit Glücksspielsüchtigen so arbeiten. Expositionstherapie nennt man das übrigens. In der Hand von gut ausgebildeten Therapeuten ist so ein Ansatz nicht pauschal abzulehnen, obwohl man natürlich schon fragen kann, ob man wirklich lernen muss, einem Automaten zu widerstehen. Die Alternative ist ja, dass man Spielhallen und Automaten meidet. Solche Ansätze bilden übrigens nicht den Schwerpunkt in einer Therapie. Da geht es doch eher um die Stärkung der Persönlichkeit, die Aufarbeitung der Hintergründe der Suchtentwicklung, die Förderung der Problemlösefähigkeiten usw.

LieGrü, Ilona
Juristische Beratung: Kanzlei Kraft, Geil und Kollegen / Bielefeld http://www.kguk.de/
Ansprechpartnerinn: Dr. Iris Ober und Juliane Brauckmann  (Fachanwältinnen für Bankenrecht)  Terminanfragen: 0521-529930
Weitere Infos  hier: https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php?topic=3737.0

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Offline Harry

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #2 am: 09 August 2006, 22:07:28 »
Hi Ilona,
ja das kenne ich so auch von meiner Alki-Therapie. Lernen Verantwortung übernehmen, Selbstwertgefühl aufbauen (Tonen Flechten usw.) Gruppenarbeit Einzelgespräche.
Das mit so Dingen wie Alkoholiker an Strom anzuschliessen und wenn der zu hastig getrunken hat ihm eine zu verpassen gab es am Anfang bei Alkohol auch. Wir haben uns damals fast totgelacht als die uns die Filme gezeigt haben.
Das sie jetzt aber was ähnliches beim Spielen versuchen hat mich doch sehr befremdet.
Die erst Ansage vor 24 Jahren war damals ihnen ist hoffentlich klar das sie ab heute keinen Tropfen Alkohol mehr trinken dürfen. Mir geht es in den Spielsuchtforen eigentlich viel zu wenig darum und dass man das einsehen muss das man nie mehr einen einigsten Pfennig in den Automaten oder was immer auch die Sucht ist stecken darf. Ich werde auf jeden Fall nie mehr einen Pfennig auf den Roulettetisch legen und keinen Pfennig mehr im Internet Spielen. Mir ist das schon klar.
Das versuche ich ja auch immer zu vermitteln, das einzigste was bei meiner Alkoholsucht geholfen hat waren die Gespräche mit den andern Süchtigen die schon mal einen Rückfall hatten. Ich war inzwischen in einigen Selbsthilfen Gruppen und hab auch schon einige Zeit in Foren verbracht, aber ich kann immer noch nicht verstehen warum man sich dauern über Abgabe der Geldkarte und sonstige Sachen unterhält das Spielen zu vermeiden.
Nach meiner damaligen Entziehungskur war mein erster Weg als ich nach Hause kam in meine Stammkneipe um mir und wem auch immer zu beweisen dass ich da reinkann ohne Alkohol zu trinken, ich hab dann allerdings recht schnell gemerkt das ich mit den Saufkumpels nichts mehr anfangen kann wenn ich nicht mittrinke, nur fehlt mir da nichts. Ich habe fast immer beim Zocken von Verzicht gehört, für mich ist kein Alkohol zu trinken kein Verzicht, kein Roulette spielen kein Verzicht und kein Internet zu Spielen kein Verzicht. Da hab ich eingesehen das ich süchtig bin dann tut mir das auch nicht gut und dabei verhalte ich mich auch bescheuert.
Aber warum wollen mir dann immer alle einreden dass ich in keine Spielothek gehen kann. Mir sind die Automaten sowas von egal.
Warum sollte ich da auf was verzichten was ich gar nicht will, um auch unzufrieden zu sein?
Nix für ungut. Noch eine Frage Ilona was hällst du von der Idee einen Verein zu gründen von Spielbankgeschädigten? Wir sollten uns vielleicht mal darüber unterhalten was ich damit mein ich weiss schon das ich gespielt habe, nur wenn ich 10 mal an der Rezeption stehe und mich sperren lassen wollte und mir immer wieder erklärt wurde ich soll mir das nochmal überlegen, damit ich nochmal 15 Jahre weiterspielen kann, um dem Statt die Kassen zu füllen, dann finde ich das schon sehr verwerflich. Wenn ich jetzt eine Entziehungskur für Spielen machen wollte würde mir das noch nicht mal jemand bezahlen and das  bei rund 1 Mio Verlust von mir und Gewinn für den Staat.

Liebe Grüße
Harry

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Offline Mike

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  • Es ist nie zu spät.
Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #3 am: 10 August 2006, 12:03:47 »
Hi Harry,

es gibt viele verschiedene Therapieansätze. Wichtig erscheint mir dabei, dass der Süchtige ein "Mitspracherecht" hat. Der Betroffene selbst weiß am besten was für Ihn wichtig ist. Allerdings sollte das schon von einem "guten" Therapeuten begleitet werden. Nur nach der Pfeife des Therapeuten tanzen, junktioniert auf Dauer eh nicht. An erster Stelle steht absolute Offenheit u. das Eingehen auf den "Gegenüber". Es gibt leider immer wieder Therapeuten u. auch "Patienten", die stur nach einem Muster handeln. In der Praxis funktioniert das allerdings nur selten.

Gerade die Therapie für "Glücksspielsüchtige" steckt nach meinen eigenen Erfahrungen, noch in den "Kinderschuhen". Immer noch werden die Süchtigen selbst zu wenig in die Arbeit mit einbezogen. Oft kann der Therapeut das Handeln u. Denken des Süchtigen nicht nachvollziehen. Ein guter Therapeut wird gerade an diesem Punkt feinfühlig vorgehen.

Als Süchtiger fühle ich mich oft nicht "gehört". Das ist kein schönes Gefühl u. löst erst einmal "Ohnmacht" aus. Sobald ich mich aber daraus löse, stelle ich fest, dass es ohne "Eigenverantwortung" nicht geht. Dazu gehört auch einen Therapeuten auf genau dieses Gefühl aufmerksam zu machen........

Die Idee einen Verein zu gründen finde ich sehr gut. Auf das Verhalten der Spielbankbetreiber aufmerksam zu machen, sollte aber "nur" ein Teil der Aufgabe dieses Vereins sein. Ich finde es sehr wichtig, auch bei Veranstaltungen von Verbänden, Politik, Suchtkliniken, Selbsthilfegruppen u.s.w. gehört zu werden.

Die Erfahrungen des "Süchtigen" selbst, werden viel zu wenig mit in die öffentliche Arbeit einbezogen. Der Ansatz sollte lauten: "Handeln, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist".

Ein solcher Verein wird sicher nicht nur auf Zustimmung stossen u. sollte daher auf einen guten Fundament stehen. Ob dies ohne fachliche Unterstützung (Verbände, Beratungstellen) möglich ist, weiß ich auch nicht.

Vielleicht steigt Ilona ja in die Diskussion ein u. hilft uns ein Stück weiter. Wenn Du möchtest kannst Du mir Deine Gedanken zu dem Thema auch per PN senden. Ich würde gerne an diesem Thema weiter mitarbeiten.

Liebe Grüsse

Mike

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Offline Claus

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #4 am: 10 August 2006, 13:02:14 »
Hallo Mike,
solche Vereine gibts schon siehe unter Adressen
GAME OVER eV. Hilfeverein für Spielsüchtige Menschen in Mannheim, Bielefeld und Paderborn
oder
http://www.spielfrei-leben.de/
http://www.gluecksspiel-sucht-hilfe.de/

finde ich ganz interessant

Gruss
Claus
gute 24 Stunden

"Wer kein Ziel hat,
dem stehen alle Wege offen!

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Offline Harry

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #5 am: 10 August 2006, 14:23:10 »
Hi ihr 2,
mir geht es nicht um einen Verein wegen Spielsicht allein, sondern um Geschädigte von staatlichen Spielveranstaltern. Gestern und Heute kommen wieder die ganze zeit im Fernsehen Berichte weil sie die privaten Wettanbieter verbieten und zwar mit der Begründung das ein privater Anbieter sich nicht um Spielsucht kümmern muss.
Für mich ist das der blanke Hohn.
Der Staat kümmert sich doch genauso wenig darum, dem geht es doch auch nur um seine Verdienste. Wenn man private Anbieter verbietet, warum erlaubt man dann staatliche?
Ich habe vor 15 Jahren mal Lotto um einen Einsatz von 25000 DM an einem Wochenende gespielt weil ich meinte damit gewinnen zu können, wo ist denn da die vielgepriesene Aufsicht des Staates gewesen einen Spielsüchtigen aufzuhalten. Ich find das alles so verlogen.

Liebe Grüße
Harry

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Offline Mike

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  • Es ist nie zu spät.
Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #6 am: 10 August 2006, 16:49:00 »
Hi Harry,

hab Dich nicht falsch verstanden. Auch mir geht es darum die "Missstände" mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Das Verhalten der Spielbankbetreiber u. auch das von Oddset (Spielwettenanbieter) "stinkt" zum Himmel. Wenn man sich die Suchtbekämpfung schon auf die Fahne schreibt, dann MUß man auch dannach handeln. In der Vergangenheit haben die Spielbanken, u. leider auch jetzt noch, sich genau daran NICHT gehalten. Auch nach dem BGH Urteil zeigen sich die Spielbankbetreiber immer noch uneinsichtigt.

Ein Monopol in der heutigen, freien Marktwirtschaft aufrecht zu erhalten wird sehr schwierig sein. Wenn es dann denoch u. trotz EU-BEstimmungen aufrecht erhalten wird, dann muß es an ganz klare gesetzliche Regeln gekoppelt sein. Eine UNABHÄNGIGE Absichtsbehörde muß das Verhalten des Anbieters kontrollieren. Am Beispiel der Spielbanken hat sich ja eindeutig gezeigt, dass wenn diese Aufsichtsbehörde NICHT unabhängig ist, wohin das führt. Das Finanzministerium "duldet" das Fehlverhalten der Betreiber. Trotz eindeutiger Hinweise auf Missbrauch wird nicht reagiert. Im Gegenteil, man ermöglicht den Spielbanken immer neue Wege, damit die Einnahmen nicht rückläufig werden. Die "Schutzfunktion" für den Bürger, Spielsüchtige u. Angehörige, interessieren die Finanzbehörden in keinster Weise.

Eine zivilrechtliche Klage gegen einen der Finanzminister ist längst überfällig u. sollte schnellst möglich in die Wege geleitet werden. Laut Berichten aus der "Sportwetten-Welt" sind gerade die nicht staatlichen Anbieter bereit eine funktionierende SPERRDATEI aufzubauen. Oddset redet viel u. hat die Finanzminister im Rücken. Wenn es dem staatlichen Anbieter Oddset wirklich um den Spielerschutz gehen würde, dann hätte man sich längst um eine Sperrdatei bemüht. Aber was passiert?

Sollte der Markt geöffnet werden, dann entsteht natürlich erst einmal mehr Angebot. Aber aus eigener Erfahrungen kann ich sagen, dass nicht die Menge, sondern die Art wie damit umgegangen wird, entscheidend ist. Ob ein Anbieter o. Hundert. ES MUß DIE MÖGLICHKEIT GEBEN, SICH SINNVOLL SPERREN ZU LASSEN.

Alles andere wird dazu führen, dass sich Oddset in Zukunft genau so verhält, wie es die Spielbanken zur Zeit tun. Die paar Prozesse, die dann folgen, darüber lachen die sich jetzt schon tot....

In Bayern laufen einige Prozesse gegen die Spielbanken. Der Betreiber ist der Freistaat Bayern. Eigentlich müßte der Finanzminster den Bürger ausreichend schützen, aber genau das Gegenteil spiegelt sich in dem Verhalten wieder. Für mich bedeutet dass, MIßBRAUCH IM AMT!

Leider wird darauf immer noch viel zu harmlos reagiert. Die Öffentlichkeit wird immer noch aussen vor gelassen. Ich wäre gerne bereit mich an so einer Musterklage zu beteiligen. Notfalls sollte das ganze nicht vor dem Deutschen, sondern Europäischen Gerichtshof enden.

Diese "Mafiamethoden" gehören endlich rechtlich verfolgt!

Liebe Grüsse

Mike


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Offline Harry

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #7 am: 10 August 2006, 17:01:39 »
Hi Mike,
dem kann ich nur zustimmen. Ich habe schon oft gesagt ich wäre gerne mal bei einem Talk mit dem Finanz oder Innenminster und Spielbankangestellten dabei.
Für mich ist es auch eigentlich schon n witz das man sich nur für bestimmte Spielbanken sperren alssen kann. Wieviel Verdachtmomente braucht man denn noch um einen zu sperren als wenn der in der Spielbank erzählt das er sich in Bayern sperren lassen hat.
Ich will da aber nicht den Spielbanken die Schuld zuschieben Schuld habe ich ganz allein, mir passt das nur nicht das es staatlich Spielbanken sind die dann noch im Fersehen erzählen das sie sich ja um die armen Süchtigen kümmern müssen.
Mit dem Pokern ist es genauso, man darf das nur in staatlichen zulassen nur die spielen das nur um ganz hohe Einsätze, und selbst daran haben sie kein Interesse, weil sie nicht gegen den Spieler spielen können, um ihm das Geld abzunehmen.
Halt eine verlogene Bande.

Lieben Gruß
Harry

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Offline Mike

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  • Es ist nie zu spät.
Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #8 am: 10 August 2006, 18:14:27 »
Hi Harry,

das mit den Spielbanken geht ja noch viel weiter. Selbst wenn eine Selbstsperre für ganz Deutschland angenommen wurde u. diese auch weitergeleitet worden ist, "behaupten" manche Betreiber, sie würde nicht für Ihr Casino gelten. Den Fällen sehe ich allerdings gelassen entgegen.

Was würde eine Sperrdatei u. eine solche Vereinbarung dann bringen. Die Sperre wurde angenommen, Vertrag, die Sperre wurde ordnungsgemäß weitergeleitet, die "andere" Spielbank hat der Sperre nicht widersprochen. Noch mehr Beweise sind wohl nicht mehr möglich. Bin auch guter Dinge, dass der BGH das auch so sieht. Der Antrag auf eine bundesweite Sperre wurde angenommen u. auch ausgeführt. Einen Vertrag nur dann als geltend anzusehen, wenn man selbst einen Nachteil daraus hätte, sprich "Gewinnauszahlung" ist rechlich nicht in Ordnung. Das geht auch aus dem Urteil vom 15.12.05 eindeutig hervor.

Das Verhalten der Spielbankbetreiber soll letztendlich "neue Kläger" verunsichern u. einschüchtern. Hoffentlich endet ein Verfahren beim BGH. Die Folgen daraus dürften weitaus "härter" für die Spielbankbetreiber sein, als es bis jetzt "ersichtlich" ist.

Die Spielbank kann sich jederzeit schützen u. tut das auch bei Gewinnauszahlungen. Nur beim Spielerschutz gilt dieser Vertrag natürlich nicht. Soweit kann es der BGH sicherlich nicht kommen lassen. Ein Vertrag gilt IMMER für beide Vertragspartner. Das hat der BGH ja auch durch das Urteil vom 15.12.05 klargestellt!

Daran wird auch die "Lobby" der Spielbanken nichts ändern.

*Ergänzend* "Wenn es in diesem Sperrvermerk heißt, dass die Sperre an die anderen Spielbanken weitergegeben wird, ist sie auch bei allen anderen Spielbanken rechtswirksam, die in dieses Sperrsystem mit einbezogen sind. Die Spielbank, bei der der Sperrantrag eingereicht wird, wird dann als Vertreter der anderen Spielbank tätig.

Widerspricht die andere Spielbank dem Sperrantrag nicht schriftlich, so kann der Spieler ruhigen Gewissens davon ausgehen, dass eine Sperrvereinbarung mit allen Spielbanken zustande gekommen ist. Alles andere wäre nicht nachvollziehbar u. wird auch rechlich schwer aufrecht zu erhalten sein.

Also, nicht verunsichern lassen u. hartnäckig bleiben. Auf lange Sicht haben die Betreiber schlechte Karten. Dazu kommt auch noch das Urteil vom Bundesverfassungsgericht bezüglich der Sportwetten. WENN MONOPOL, DANN MUß DER SPIELERSCHUTZ AN ERSTER STELLE STEHEN. Übertragen auf die Spielbanken gilt das auch, sonst werden sie ihre Monopolstellung verlieren. Die Beteiber zocken gerade mit ihrer Lizenz!


Mike


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Offline Harry

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #9 am: 10 August 2006, 18:57:20 »
Hi Mike,
mir hat Stuttgart geschrieben dass das eben nur eine Sperrempfehlung sei und man dieser nicht zwingend folgen müsste. Ich wäre also zu dem Zeitpunkt nicht gesperrt gewesen und hätte mein Geld zu recht verloren. Und für die dann entstandenen Kosten aus der Fahrt nach Wiesbaden die ich nie angetreten hätte hätte man mir mitgeteilt das ich gesperrt gewesen wäre sei man auch nicht verantwortlich. Ich werde da sicher klagen. Ich such nur gerade noch nach einem Anwalt, der da firm ist.
Aber ich habe ja vielleicht auch am Donnerstag die Chance denen den Lack zu zerkratzen.

Liebe Grüße
Harry

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Offline Mike

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #10 am: 10 August 2006, 23:40:08 »
Hi Harry,

auch wenn es Dir schwer fällt. Geh ganz nüchtern an die Sache heran. "Den Lack zerkratzen" bringt nicht wirklich viel. Auf rechtlichem Wege allerdings kann man einiges erreichen. Die Spielbanken sind zur Annahme einer Sperre verpflichtet. Wenn Deine Sperre an Stuttgart weitergeleitet wurde, dann muß Stuttgart diese auch annehmen.

Sollte Stuttgart mit dieser Sperre nicht einverstanden sein, so hätten sie Dir das schriftlich mitteilen müssen!!!

In der Spielbankverordnung steht eindeutig drin, dass alle Spielbanken sich zur ANNAHME EINER SPERRE VERPFLICHTEN. Genau das ist der "wunde Punkt". Sollten die weiterhin einer anderen "Auffassung" sein, so haben sie gegen die Lizenzbestimmungen verstoßen.

Deine Klage hat somit gute Aussichten auf Erfolg. Auf die Aufsichtsbehörden würde ich mich nicht verlassen. Die Finanzminister verfolgen rein finanzielle Interessen. Aber der Bundesgerichtshof sieht die Sache aus einem ganz anderen "Blickwinkel". Gerade aufgrund der Diskussion bezgl. der Monopolstellung, die ja mit allen Mittel verteidigt wird, ergibt sich eine gute Beweisgrundlage. Die Praxis zeigt eindeutig, dass sich die Betreiber eben NICHT an die gesetzlichen Vorlagen halten. Auf lang oder kurz wird auch die Aufsichtsbehörde u. die Finanzminster nicht damit durchkommen.

Habe gerade den Bericht auf ARD "Panorama" verfolgt. Dann wurde das Verhalten von Oddset praxisnah wiedergeben. Von Spielerschutz war da nichts zu erkennen. Bis Heute hat sich daran auch nichts geändert. Aus dieser "Zwickmühle" kommen die Finanzbehörden auch nicht so einfach raus. Man kann nur hoffen, dass sich die Kläger nicht einschüchtern lassen.

Wenn der Finanzminister von Baden-Württemberg, selbst eingesteht, dass er bis zu diesen "Vorfällen" nicht wußte das zwischen 200.000 bis 400.000 Menschen spielsüchtig sind, dann sagt das schon viel aus. Aber er hat auch gleichzeitig eingestanden, dass er ERST JETZT VERSTEHE, dass die Industrie u. die Hinterleute ein großes Interesse daran haben, dass immer mehr Automaten aufgestellt werden.

Je mehr diese Leute u. die ganze Industrie in den öffentlichen Mittelpunkt gestellt werden, desto schwerer können diese sich auf lange Sicht den Fakten entziehen.

Jede weitere Instanz bei Gericht wird auch öffentlich wahrgenommen. Genau das ist das richtige Rezept.

Gruß

Mike

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Offline Harry

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #11 am: 11 August 2006, 09:37:15 »
Hi Mike,
bei mir ist die ganze Sache wohl etwas anders. Nicht ich habe mich in Baden Baden sperren lassen, sondern Baden Baden hat mich gesperrt.
Ich habe mich vor über 2 Jahren in Bayern sperren lasen und nur für Bayern. Ich bin nur der Meinung dass wenn sich jemand sperren lässt, und sei es auch nur für Bayern, dann ist das ein ganz klares Zeichen für Spielsucht. Was braucht es denn sonst noch.
Und die Spielbanken sind verpflichtet bei einem Anzeichen für Spielsucht den Spieler zu sperren. Und da hätten sie bei mir schon vor über 2 Jahren tun müssen, zumal ich bei meinen Besuchen in den Spielbanken erzählt habe, dass ich mich in Bayern sperren hab lasen weil ich dauernd verloren habe, und wenn das hier so weitergeht ich das auch tue.
Und Stuttgart behauptet jetzt sie hätten die Sperrempfehlung nicht bekommen und deswegen wäre ich auch nicht gesperrt gewesen also hätte ich den Verlust an dem Tag selber zu tragen.

Liebe Grüße
Harry

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Offline Mike

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  • Es ist nie zu spät.
Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #12 am: 11 August 2006, 10:19:42 »
Morgen Harry,

ein gut gemeinter Rat.

Ohne Anwalt würde ich nichts mehr unternehmen. Du siehst ja wie Stuttgart sich verhält.

Die Spielbank wußte von Deiner Sperre in Bayern u. Dich dennoch weiter spielen lassen. Rechtlich ist das bedenklich, denn die Spielbank hat die Pflicht einen Spieler bei Verdacht der Spielsucht, der ja wohl offensichtlich vorlag, zu sperren.

Ohne rechtlichen Druck ist Stuttgart zu keinen Eingeständnissen bereit.

Gruß

Mike

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Offline Harry

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #13 am: 11 August 2006, 15:40:20 »
Hi Mike,
genau darum geht es mir doch. Ich muss mir nur überlegen wss ich am Donnerstag in dem Interview sagen werde.

LG
Harry

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Offline Mike

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Re: Therapie für Spielsucht
« Antwort #14 am: 12 August 2006, 13:55:56 »
Hi Harry,

viel raten möchte ich Dir nicht. Du kennst Deine Geschichte am Besten.

Persönlich würde ich darauf achten, dass die "Miss-Stände" gut zu verstehen sind. Oft können "Laien" mit solchen Berichten nicht viel anfangen. Die Doppelmoral der Spielbankbetreiber wird oft nicht ausreichend erklärt.

Wünsche Dir Kraft, Ruhe u. Gelassenheit.

Wo kann ich das Interview verfolgen?


Mike

 

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