Hi!
Entschuldige, wenn ich zu undeutlich war ...
Vielleicht ist der Vergleich mit dem Essgestörten am besten.
Nein, tut er nicht. Grundsätzlich dient das Traden nicht den überlebenswichtigen Aktivitäten, ohne die wir nicht sein können.
Ich denke die ganze Zeit ans Essen (Thema 1), esse aber 95% der Prozent aber normal und gesund.
Ein Suchtkriterium ist nun mal die steigernde Beschäftigung mit der Sucht. Wenn Du hier bereits sagst, dass sie 95 % Deines Denkens beherrscht, dann ist die Sucht bereits weit fortgeschritten. Dabei ist es unerheblich, ob Du sie als Handlung tatsächlich ausübst ... die Suchtausübung. Es gibt Studien, die belegen, dass bereits Vorbereitungen zum Glücksspiel die gleichen Körperreaktionen hervorbringen, wie die Suchtausübung selbst.
Alle 2 bis 3 Monate überkommt mich eine Fresattacke (Thema 2), wo ich eine Woche lang nichts anderes mache und 10 kg zunehme,
Wir nennen so etwas Quartalssäufer/-spieler ...
Macht es aber die eigentliche Problematik geringer oder wird sie dadurch erhöht? Der Kern ist: Du musst diese 10 kg mit Dir herumschleppen und Aufwand betreiben, diese Kilos wieder los zu werden.
Ich verdiene gut, habe ein gewisses zusammengespartes Vermögen und sehe nicht ein, das den Rest meines Lebens auf dem Sparkonto liegen zu lassen
#räusper# ... also verspekulierst Du es lieber?
Zunächst einmal ... prima, dass Du gut verdienst und auch ein gewisses Vermögen Dein Eigen nennen darfst. Du wirst aber sicher schnell merken ... wenn Du die Suchtausübung weiter betreibst, dann wird sich Beides recht schnell verflüchtigen.
Wozu ist das Geld gedacht, was am Ende des Tages übrig bleibt? Für mich ganz klare Sache: Um mir selbst etwas zu gönnen!
Du gönnst Dir damit zu spekulieren - Deinen Gefühlen in gewissen Bahnen freien Lauf zu lassen. - Willkommen im Club!
Fällt das aktive Anlegen nach Deiner Einschätzung schon unter Suchtausübung?
Sobald ein Risiko eingegangen wird in kurzen Intervallen - Ja!
Kaufe Dir doch ein Grundstück. Bei den heutigen Bodenrichtwertexplosionen gibt es kaum mehr Rendite für wenig Risiko.
Ich bin inwzwischen ein wirklich umsichtiger und vorsichtiger Anlieger, nur machmal überkommt mich eben das Suchtverhalten. Ist es nicht legitim und vorstellbar, das Abdriften in das Suchtverhalten in den Griff zu bekommen?
Das meinte ich mit der Diskussion mit der Sucht. Wieso willst Du unbedingt etwas in den Griff bekommen, von dem Du Dir schon länger bewiesen hast, dass es nicht klappt?
Gibt es überhaupt einen Beweis, dass Du das schaffen kannst? Oder geht es der Sucht in Dir um die reine Beweisführung - denn dazu musst Du die Sucht aufrecht erhalten!
Im Prinzip bräuchte ich einen Broker, der nur eine bestimmte Anzahl Trades mit einem gewissen Volumen pro Tag zulässt.
Du brauchst einen Kellerraum mit genug Steckdosen für Deine Heimspielo ...
Du musst Dir bewusst machen, dass jede Suchtausübung immer auf Deine Gefühle abzielt und diese bedient. Das ist so banal wie einfach. Also stellen sich eigentlich immer andere Fragen als die. die Du Dir gerade stellst (was aber fast immer auch der Fall ist).
Wieso brauche ich diesen Kick? Wieso reicht mir das Normale im Leben nicht aus? Wann treten die Spekulationsattacken auf? Ist ihnen irgend etwas voran gegangen, was sie ausgelöst hat? Wieso denke ich so viel an Geld? Wieso ist es mir so wichtig? Steht es bei mir für etwas? Kann ich dieses Etwas benennen oder ist da bei mir ein blinder Fleck? ...