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Meine Geschichte mit einem Spieler

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Offline andreasg

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Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #15 am: Heute um 13:42:29 »
Hallo Ihr,

ich stelle einmal einen Link ein, und ich weiß, daß Angehörige von Spielern diesen Weg mit gehen:

https://coda-deutschland.de/

Auch die Literatur von Anne Wilson Scheaf kann ich nur, aus persönlichen Gründen empfehlen.

zu dem Nachfolgenden Buch kenne ich nur die Überschrift aus einem Meditationsbuch, von ,
den Autor dieses Buches kenne ich - noch - nicht.

https://www.buecher.de/artikel/buch/wenn-frauen-zu-sehr-lieben/04195237/

schöne 24 Stunden
Andreas
« Letzte Änderung: Heute um 13:48:42 von andreasg »
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #16 am: Heute um 18:13:54 »
Danke für eure Tipps und Hilfe!

Ich weiß, dass ich Abstand brauche und merke auch, dass es mir in Phasen, in denen ich keinerlei Kontakt zu ihm habe viel besser geht. Ihn komplett zu blockieren habe ich noch nicht geschafft, aber seinen Chat habe ich archiviert, sehe zwar, dass er etwas geschrieben hat, vermeide es aber seit 2 Wochen es überhaupt nur zu lesen.

Ich komme gerade von meiner Therapiesitzung, um alles aufzuarbeiten, was mir immer wahnsinnig hilft.
Langsam begreife ich, dass ein weiteres Leben mit ihm zwecklos gewesen wäre. Kurz nach der Trennung hatte ich Zugriff auf eine Online-Wettseite (blöderweise verwendet er überall das gleiche Passwort). Ich sah, dass er rund um die Ihr zockte, an einem Tag 50 Wetten abschloss und innerhalb von 2 Wochen ca. 5000€ in den Sand setzte…bis zuletzt, dachte ich, dass er es in den Griff bekommt und seine Schulden abbezahlt anstatt Neue zu machen, aber Pustekuchen. Im abschließendem Trennungsgespräch sagte ich ihm, dass ich weiß, dass er wieder spielt…zunächst stritt er es natürlich ab, sagte dann aber „entweder ich schaff es irgendwann allein da raus oder bringe mich um.“…
Was soll man da noch dazu sagen? Bei ihm hat die Sucht einfach solche krassen Ausmaße angenommen…
Auch meinem Vater klaute er kurz vor der Trennung 4000€, die er dann aber wieder zurücklegte…der ist echt fertig und grade kommen bei mir immer wieder lichte Momente, in denen ich verstehe, aus was ich da gerade noch entkommen konnte 😳

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #17 am: Heute um 18:52:37 »
@Rubbel: Dankeschön <3

und zu "wenn Frauen zu sehr lieben" (woman who love to much gibts auch ein Buch mit Geschichten. Da haut es einem den Schalter raus... weil man sieht wie andere genau dasselbe tun und von außen betrachtet kann man das ja besser erkennen.

Super, dass Du Therapie machst!
Bleib weiter so tapfer und stark!
« Letzte Änderung: Heute um 18:56:12 von Mausilausi »

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #18 am: Heute um 19:00:52 »
Hallo Josephine,

dir konnte nicht besseres passieren. Ich meine damit die Trennung von deinem Freund. Auch wenn es verständlicherweise noch schmerzt, du verlierst jetzt keine wertvolle Zeit mehr.

Im Nachhinein hätte mir das für meine Lebensgefährtin auch gewünscht. Ich war nämlich nicht anders als dein ehemaliger Freund. Ich habe alles verzockt und immer wieder Besserung gelobt. Seit 2000 trinke ich nichts mehr, aber davor habe ich auch getrunken. Aber ich habe es immer selbst weggeräumt ;)
Ja, ich war auch so einer. Und bei mir hat es lange gedauert, bis es "klick" gemacht hat. Ich hätte das Leben meiner Gefährtin komplett versaut, wenn sie sich nicht irgendwann getrennt hätte. Ich war sogar noch irgendwie froh über die Trennung. Denn jetzt konnte ich zocken, ohne mich rechtfertigen zu müssen.

Was ich damit sagen will. Erspare dir 10, 15 oder 20 weitere Jahre in dieser Hölle. Du darfst jetzt noch etwas traurig sein, weil er ja eigentlich ein lieber Kerl ist ;)
Aber dann zurück zur Realität und ins neue Leben!

Alles Gute für dich

Wolfgang

« Letzte Änderung: Heute um 19:05:44 von Wolfgang »
"Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht"
(Theodor Heuss)

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #19 am: Heute um 19:02:53 »
Die typischen Zocker Worte um zu binden:
Wenn nicht XYZ, dann XYZ.
So im Nachhinein gesehen total jämmerlich.
Der geilste und coolste wenn man im Move ist,
der jammernde und klammernde wenn sich die Schnur am Hals zusammenzieht.

Er und nur er kann sich helfen in dem er ehrliche Einsicht hat. Dann kann unterstützt werden aber nie mit Geld.

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #20 am: Heute um 19:52:07 »
Ja, so war es bei ihm auch immer. Momente, in denen die Welt in Ordnung schien. Kein Ton über Schulden oder finanzielle Engpässe. Dann wieder der komplette Zusammenbruch. Versinken im Selbstmitleid, Flucht in Alkohol, Zusammenbrüche, weil das Konto nicht mehr gedeckt war und Geld abgebucht werden sollte. Er hat unser Haushaltsgeld verzockt, Geld von Arbeitskollegen, was sie ihm zum Kauf von Geburtstagsgeschenken gaben usw. Er fälschte die Kreditkartenkartenabrechnung um seiner Mutter zu zeigen, dass er nicht mehr damit zockt usw. wir hatten die komplette Palette…
Naja und er hatte dann 2 Gesichter…er wurde zum wiederlichsten Menschen, wenn ich nicht einfach zusah…plötzlich war ich ne „Scheiß schlampe“, ein „dreckiges Miststück“, spuckte mir ins Gesicht und ging auch noch weiter…
Zuletzt bei der Trennung sagte er mir den Satz „Ich habe noch nie einen Menschen geschlagen außer dich, weil du so provozieren kannst.“

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Offline Rubbel

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Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #21 am: Heute um 20:02:46 »
... also:
Schlüssel her, Sachen an ihn! Kontakt-Ende!
Er kann froh sein, dass Du ihn nicht angezeigt hast.
Ihr habt keine Zukunft, mit ihm hat zur Zeit niemand eine Zukunft.
Solange er nix für seine Genesung tut und das auch nicht wil, ist eigentlich jede Kontaktaufnahme zu einer potenziell neuen Partnerin schon etwas zutiefst Unsoziales von ihm.
Das ist Instrumentalisierung in Reinkultur.
--Meist ist Geist geil--

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #22 am: Heute um 20:12:05 »
Ich hatte damals schon das Telefon in der Hand um die Polizei zu rufen, doch das löste bei ihm genau die Umkehr aus…er rannte auf mich zu und bettelte mich an, sein Leben nicht noch mehr zu zerstören als es eh schon ist…Ich wurde dann natürlich immer wieder weich.
Es wurde im vergangenen Jahr besser. Er trank nicht mehr, da er seine MPU machte. Es schien ein plötzlicher Sinneswandel. Wir stritten kaum noch. Fuhren letztes Jahr im Sommer das erste Mal seit 8 Jahren! wieder gemeinsam in den Urlaub. Ich schöpfte wieder Hoffnung, dass jetzt endlich alles doch noch gut wird und die Jahre des Verzichts und der Aufopferung sich doch noch auszahlen.
Mit dem Bestehen der MPU schlichen sich jedoch langsam wieder alte Muster ein. Aus einem Bier täglich, wurden zwei, dann drei, dann wieder vier (sogar nach der Nachtschicht trank er erst 4-5 Bier bevor er sich schlafen legte).
Und dann? Dann trennte er sich plötzlich aus heiterem Himmel, mit der Begründung, er sei nicht mehr glücklich, ich enge ihn ein, wir passen nicht zueinander. Vor kurzem schrieb er mir „wenn du nur zur Hälfte so gewesen wärst, wie ich mir eine Partnerin wünsche, wär es gar nicht so weit gekommen.“

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #23 am: Heute um 20:18:10 »
Hi Josephine ,
Ich habe deine Geschichte gerade komplett durchgelesen , es tut mir wirklich sehr leid , was du mitmachen musstest und auch noch mit machst !
Es erschreckt mich auch sehr wie weit Menschen ( dein Ex ) gehen können , und andere in ein schlechtes Licht rücken !
Ich wünsche dir von Herzen dich von ihm lösen zu können , und wieder deinen eigenen Weg in Ruhe zu finden .
Glaub jeder der süchtig ist geht Wege die unbegreiflich sind ( ich meine finanziell )doch was er zu dir gesagt , vor allem getan hat ist unverzeihlich und mit nichts zu entschuldigen!
Tut mir sehr leid , ich hoffe du kannst den Start in die neue Wohnung nehmen , und dich endgültig von ihm lösen
Lg
Bianca

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Offline Rubbel

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Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #24 am: Heute um 20:31:03 »
Zitat
Ich hatte damals schon das Telefon in der Hand um die Polizei zu rufen, doch das löste bei ihm genau die Umkehr aus…er rannte auf mich zu und bettelte mich an, sein Leben nicht noch mehr zu zerstören als es eh schon ist…Ich wurde dann natürlich immer wieder weich.

Ich kenne 'sowas', und ich persönlich habe dafür ein ganz 'böses' Gefühl, mit dem sich kein Mensch rühmen kann. Dennoch schreibe ich's Dir: Verachtung spüre ich dann. Also für den Täter ...
« Letzte Änderung: Heute um 20:40:32 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Meine Geschichte mit einem Spieler
« Antwort #25 am: Heute um 21:06:46 »
Ich glaube, es liegt viel an meiner Kindheit, warum ich das alles solang ertragen habe und nicht selbst schon vor langer Zeit ausgestiegen bin.
Das versuche ich gerade in meiner Therapiw herauszufinden und aufzuarbeiten. Eine Liebesbeziehung wie sie es sein sollte gab es nämlich zwischen meinen Eltern auch nie. Zwar spielten da keine Suchterkrankungen eine Rolle, aber das zwischenmenschliche Drama war das gleiche wie in meiner Beziehung.
Aber ja, rückblickend habe ich Dinge ertragen und mit mir machen lassen, die mir wirklich Schauer über den Rücken laufen lassen.


 

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