Hallo Lina,
ich möchte dir noch einmal Mut machen, deine Ängste im Paargespräch zu thematisieren. Zu Beginn der Paargespräche sollte quasi eine Aushandlung darüber stehen, was darf hier gesagt werden und was nicht. Dein Freund versucht natürlich sein Gesicht zu wahren, was nachvollziehbar ist. Von daher braucht er auch eine Situation und eine Atmosphäre, die es ihm ermöglicht, Dinge zu enthüllen, die dich vielleicht "vom Stuhl hauen". Wenn man allerdings einen Neubeginn machen will, ist es enorm wichtig, alle Leichen aus dem Keller zu holen. Zu Beginn wird dein Freund das vielleicht noch nicht dir gegenüber tun können. Es wäre aber für ihn enorm wichtig, dies z.B. zunächst einem Therapeuten gegenüber zu tun.
Und du brauchst natürlich auch jemandem, mit dem du deine Enttäuschung, deinen Ärger, deine Wut besprechen kannst. In den Beratungsstellen wird es in der Regel so gemacht, dass der Spieler einen anderen Berater hat als der Angehörige. Die Paargespräche finden dann gemeinsam statt. Ob die Beziehung diesen Prozess überlebt, das weiß man vorher nicht. Es kann der Anfang zu einem Neubeginn sein oder der Impuls zur Trennung.
Auch für dich noch der Buchtipp: Ich befreie mich von deiner Sucht von Helmit Kolitzus (Kösel Verlag)
viele Grüße
Ilona