Hallo zusammen!

Nach einigen Wochen als stiller Mitleser habe ich mich entschieden, mich hier nun auch zu registrieren und meine Geschichte zu erzählen, um einen weiteren Schritt in Sachen Unterstützung zu tätigen.

Ich bin 27 Jahre alt, Sozialpädagoge und meine Spielerkarriere begann im September 2013. Ich spielte ausschließlich Online-Sportwetten, Casinos oder Slots haben mich nie gereizt.

Während der vergangenen vier Jahre habe ich einen hohen fünfstelligen Betrag verspielt mit allem was dazugehört: Rückbuchungen, Dispo, Ratenkredit, Verkauf von Gegenständen etc.

Im Dezember 2016 habe ich mich meiner Lebensgefährtin und meiner Mutter offenbart, dass ich ein Problem mit dem Spielen habe. Seitdem gehen wir das Ganze gemeinsam an.

Ich besuche regelmäßig eine Verhaltenstherapie und habe einen netten Ansprechpartner bei der Schuldnerberatung, welcher mit mir mein Schuldenproblem angeht.

Das letzte Mal mit eigenem Geld habe ich im März 2017 gespielt, seitdem nur noch mit Bonusguthaben oder Freebets, aber auch das macht mich fertig. Ich schaffe es nicht, täglich nach neuen Boni zu schauen und mich selbst zu triggern. Zum Glück bin ich davon weg, mein eigenes Geld zu nutzen, um nicht weiter in die Schuldenfalle zu rutschen.

So, das wars erstmal zu mir. Ich freue mich hier zu sein!

Paco

Hi Paco!

Dann mal ein herzliches Willkommen!

Du hast es richtig erkannt ... "trocken zocken" - dazu zähle ich anderen zuzuschauen und irgendwelche Boni zu verspielen, tut Dir nicht gut.
Du triggerst Dich, sagst Du ... richtig.

Du hälst mit diesem Verhalten, auch wenn Du selber kein Geld einzahlst, Dein Suchtverhalten aufrecht.

Hast Du Dich schon mal um eine Ersatzbeschäftigung bemüht?

Bitte installiere Dir mit einer Vertrauensperson eine Schutzsoftware, wie z.B. k9webprotection.
Damit wirst Du davon abgehalten schädliche Seiten überhaupt erst zu öffenen und das sich Antriggern hat sich damit erledigt.

 

Moin Olli!

Erst mal Danke für die Begrüßung hier!

Ich habe mich in letzter Zeit ja viel mit mir selber auseinandergesetzt und, nicht nur mit meinem beruflichen Hintergrund, ein recht gutes Bild über meine mentale und finanzielle Situation. Das hilft mir persönlich sehr, das alles zu verstehen und anzugehen.

Zuhause habe ich gar keinen PC mehr, nur noch auf der Arbeit. Dort ist leider mein Hauptort zum Zocken und ich kann hier keine Software installieren.

Ersatzbeschäftigung ist schwierig, meine 30 Kippen am Tag helfen da manchmal, leider aber nicht immer.

Viele Grüße!
Paco

Ahoi!

Mal ein kleines Update von mir.

Nach meiner Therapiesitzung am Freitag, wo es hauptsächlich um meine aktuelle leicht niedergeschlagenen Stimmung ging, bin ich nun seit zwei Tagen spielfrei.

Sitze nun das erste Mal wieder an meinem "Hauptzockerplatz" und fühle mich ganz gut. Ich habe zwar Lust zu spielen, kann mich aber zusammenreissen.

Hoffentlich kann ich das so lange wie möglich aufrechterhalten.

Hallo,

Schön, daß  Du Einsichten von Therapie uns mitteilen magst.
Hoffentlich ändert  sich auch die Sichtweise Deiner Arbeitsphilosophie, und Du nimmst Dich und Deinen Job mit auf den Genesungsweg.

Schöne 24 stunden
Andreas

Hi Paco!

Hoffentlich kann ich das so lange wie möglich aufrechterhalten.

Dieser Satz zeigt nicht nur Deine Zweifel an Dir, er beinhaltet auch bereits ein Ende der spielfreien Zeit.
Damit sehe ich hier bereits eine Planung zum nächsten Spiel.

Das mag Dir vielleicht übertrieben klingen und vielleicht waren die Worte einfach etwas unbedacht geschrieben.

Daher: Es reicht vollkommen, wenn Du "nur für heute" spielfrei bist.

Das ist eine Zeitspanne, die Du überstehen kannst. Du hast ein Ziel vor Augen und vor dem zu Bett gehen kannst Du Deinen Erfolg genießen.
Am nächsten Morgen dann sagst Du Dir wieder ... "nur für heute" ...

Machst Du mit den Sitzungen weiter?

Moin Olli!

Leider war es bisher immer so, dass ich nach 1-2 Tagen wieder rückfällig wurde. Deshalb spielt da immer eine Portion Skepsis sich selbst gegenüber mit. Natürlich auch Angst rückfällig zu werden. Ich finde bei sowas aber auch immer schwer die richtigen Worte.

Meine Therapie ziehe ich konsequent und auch mit Freude durch. Habe aktuell immer 14-tägige Termine bei einem mir sehr symphatischen Therapeuten, da stimmt auch die Chemie.

Herzlich Willkommen in unserem Forum,

Ollis Tipp solltest du noch einmal überdenken. Es ist ein "Trick" sich selbst zu überlisten. Wenn du dir sagst "Heute spiele ich nicht", dann ist das ein übersehbarer Zeitraum, den du überblicken und in der Regel auch kontrollieren kannst. Es hört sich auch viel leichter an, als wenn du sagst: Ich spiele nie wieder in meinem Leben! Ds ist kaum zu überblicken. Aber 24 Stunden sind zu schaffen. Und morgen früh, machst du die Augen auf und sagst evtl.: Heute spiele ich nicht! Kannst du dann ja entscheiden. Aber erstmal heute! Es tut dir gut. Versprochen!

Alles Gute

Ilona

Mal ein kurzes Update von mir:

Nach zwei Tagen des Rückfalls letzten Montag und Dienstag und einem, für mich erschreckenden, starken Schub Suchtdruck am Dienstagabend, bin ich nun seit Mittwoch abstinent.

Ich habe ein Wort gefunden, welches ich mir in schwierigen Phasen immer wieder mental aufsage, ähnlich des autogenen Trainings und es hilft mir ungemein.

Schon jetzt ein herzliches Danke für die Unterstützung und Ratschläge hier!

Hey Paco, dann begrüße ich dich auch mal hier im Forum,
allein schon weil es mich brennend interessiert, was du dir in einer schwierigen Phase aufsagst

LG Rainer

Der immer (neu)gierige wenn es unsere Sucht betrifft 

Moin Rainer!

Vielen Dank für die Begrüßung

Ich habe ein Wort, welches ich mit positiven Emotionen verbinde und mich schon lange im Leben begleitet. In meinem Fall ist das: Pittsburgh.

Mag jetzt für viele komisch klingen, weil es kein klassischer Satz wie im autogenen Training ist, aber wenn ich es lange genug mental sage und mich darauf konzentriere, kann ich ein gewisses Maß an Druck abbauen.

Viele Grüße
Paco

Pittsburgh ist eine schöne Stadt

Eine Therapeutische Maßnahme ebenso wie das du dich deine Freundin und Mutter geöffnet hast, vorerst sind das gute Schritte.
Immerhin könnten diese dazu beitragen das du deine Sucht im griff bekommst, allerdings liegt die Betonung "könnten"...

Ich denke es gehört noch einiges mehr dazu!

Das wichtigste, Aufrichtigkeit und ein Spielfreies Leben vom Herzen anstreben, keins aus der Not heraus!

Wer Freitags in einer Therapiesitzung abhängt (so nenne ich es jetzt mal ) hat nichts verstanden bzw. verstehen wollen, wenn er am darauffolgenden Montag seine Sucht genüge tut.

Wer spielen will der spielt und wer sich nicht darüber im klaren ist was er will , der sollte sich erstmal darüber im klaren werden was er will....so einfach ist das!

Halbherziges herumgeeiere nutzt bei dieser Sucht relativ wenig....du solltest schon ein klares Ziel vor den Augen haben!

LG Rainer

Hallo Rainer,

vielen Dank für deine ehrlichen und kritischen Worte.

Ich habe mich natürlich ungut gefühlt, wenn ich nach einer Therapiesitzung wieder gespielt habe, obwohl ich ein Ziel vor Augen habe. Ich merke aber auch, dass je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze und meine anderen Probleme, wie das Finanzielle, sich langsam auflösen, ich für mich gute und bis jetzt nachhaltige Lösungsmöglichkeiten entwickele.

Heute Nachmittag geht es wieder zur Therapie, dort werde ich das was mir jetzt aufgrund deines Posts durch den Kopf geht ansprechen, weil es mich doch sehr bewegt.

Viele Grüße
Paco

Hallo Paco,

es ist ja erst einmal so, dass wir uns den Therapeuten anschauen und analysieren,  ch kenne mich dsmit bestens aus.
Erst wenn diese Beziehung steht, ist es leicht sich zu öffnen und meine tiefliegenden Baustellen benennen.
Das hat und braucht seine Zeit. Es ist aber kein Grund Spielen zu gehen, weil es grundlos ist.
Genau diese konträren Beweggründe beim Namen zu nennen ist ein guter Schritt.

Liebe Grüsse und schöne 24 Stunden
Andreas

Hi!

Wer Freitags in einer Therapiesitzung abhängt (so nenne ich es jetzt mal Augen rollen) hat nichts verstanden bzw. verstehen wollen, wenn er am darauffolgenden Montag seine Sucht genüge tut.

Das stimmt ... jedoch bedarf es eines Entwicklungsprozesses, bis das Verstehen einsetzt.
Also Paco ... weiter machen ... das wird schon ...