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Game Over

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PAYSAFEMASTER:
Es scheint ein neuer Tiefpunkt erreicht zu sein. Internet wurde zuhause wegen nicht bezahlter Rechnungen abgeschaltet, ich kann nichtmal die lang erwartete Tour de France am TV mitverfolgen weil dieser (so wie die restlichen verwertbaren Gegenstände auch) verkauft wurde, und heute fehlen mir effektiv die 1€ für ein Kilo Brot oder ne Packung Haferflocken. Zigaretten habe ich zum Glück noch knap lp zwei Schachteln gebunkert gehabt. Ansonsten habe ich kein Guthaben mehr auf dem Handy, womit ich weder beim Arbeitgeber einen Lohnvorschuss erbetteln, noch bei der Suchtberatung einen Termin vereinbaren kann.

Aber am schlimmsten scheint mir der Stellenwert der Spielmöglichkeit für die Zukunft zu sein. Die Vorstellung über die Möglichkeit, überall auf der Welt und zu jeder Tageszeit mal eben spontan Tausend auf Rot setzen zu können, macht mich ziemlich nachdenklich.

Wie es weitergeht weiss ich nicht.

Olli:
Hi!

Und? Hast Du in der jüngsten Vergangenheit etwas unternommen für Dein Wohl?
Wie sah dieses "etwas" aus? ... Hieß es "nichts" ?

Dann hätte sich ja nie etwas bei Dir getan, oder? Auch jetzt kommst Du mit Ausreden um "nichts" zu tun.

Wenn Du eine Hilfseinrichtung anrufen möchtest, um an eine Art Notgeld zu kommen ...
Wenn Du die Suchtberatungsstelle anrufen möchtest ...
Wenn Du Deinen AG anrufen möchtest ...

Dann frage jemanden, der ein Telefon hat, ob er Dich telefonieren lässt!

Ist das zu viel von Dir verlangt? - Das musst Du entscheiden ...

Zur Not hast Du ja noch ein paar Beine, die Du noch nicht auf "Schwarz oder Rot" gesetzt hast!

Wenn Du so weiter machst, wirst Du Dich über kurz oder lang mit der russischen Variante des Glückspiels beschäftigen.
Ist es das wert? Oder denkst Du auch jetzt noch: "Ach, es hat ja immer noch gut gegangen!" ?

NW:
Wo ist denn das Geld vom Fernseher hin ?

Wenn es dich bedrückt von überall aus zocken zu können, mein Rat, auch wenns schwer fällt weil man sich dran gewöhnt
hat, vor nichma 20 jahren hatten wir alle nichma nen handy zum tel, geschweige denn ein smartphone. Wie wäre es also
dein smartphone und evtl Laptop auch noch zu verkloppen, nen jahr drauf zu verzichten und djr zum tel ein altes normales
handy zu kaufen um tel zu können und erreichbar zu sein ?

Vorteil wäre das du dir brot, nudeln, Haferflocken, kippen, Guthaben für das neue alte handy kaufen und so über den
Monat kommen, sowie dich erstmal schützen kannst da es bei dir ähnlich extrem zu sein scheint wie es bei mir
früher auch mal war. In dem Stadium ist das ganze nicht mehr so einfach, die tatsache jetzt aber an nem punkt
angekommen zu sein nichts mehr zu essen zu haben, könnte aber reichen um nun den absprung zu schaffen mmn. Auf
jd fall wirst du zukünftig vorsichtiger sein.

Ich hab online nie gezockt weil ich mir das schon denken kann das es unglaublich schwer sein muss wenn man nich
ma mehr zur spielo fahren muss um zu zocken und ich mir denke das man irgendwann nach hause kommen schon
mit zocken asoziiert, was ich mir schrecklich vorstelle.
Ich hatte ma ne zeit lang Probleme mit Ängsten, durch immer wieder den Situationen stellen und sie auszuhalten ging
das zum Glück zu ca 90% wieder weg..
Auf jd Fall war Zuhause immer so der sichere hafen wo man eig runterkommen sollte und wo man normalerweise den
kopf gerade frei hat um sich mit dem aufhören zu beschäftigen. Wo sonst wenn nichma Zuhause ?
Ich finde ohne es je ausprobiert zu haben, dass dieses online zocken die ganze sache noch tausend ma schwerer
macht und ich bin mir sicher das ich in der Situation nen jahr auf smartphone und Laptop verzichten würde alleine
schon um mein Zuhause wieder ,,sicher" zu machen !!

Wenn dann ma was wichtiges im net gemacht werden muss, is ja heute leider fast schon zwingend, internetcafe, eltern,
Freunde etc.. dort lässt sich dann auch nich so einfach mehr zocken. Ok inetcafe würde gehen aber es braucht auf
jd fall mehr Aufwand, man hat die scheisse wenigstens Zuhause schonma vom leib und das hinarbeiten wieder
Laptop und smartphone zuhause zu haben ist für den ein oder anderen sicher auch Motivation nich auch noch im
inetcafe weiter zu zocken.

Warum musst du deinen chef anrufen für nen vorschuss ? Frag ihn doch einfach auf arbeit oder was machst du
beruflich ?
Finde es auf jd fall klasse das deine treads nun in ne andere Richtung gehen und du den Anfang, nämlich dich
damit zu beschäftigen somit machst und einen prozess in gang setzt. Wie lange dieser läuft liegt nun an dir und
dem was du daraus machst..


@ olli, woher weißt du das er Beine hat ?  :o
Musste trotzdem lachen  ;D denke es ist auch legitim das kind beim namen zu nennen, dafür hast du mich
aber hier auch schon gerügt :P
Finde deine Antwort hier aber auch sehr gut...

andreasg:
Hallo Paysafemaster,

was machste denn, wenn kein Fernsehen, kein Internet mehr möglich ist? Mir kommt "Pfandflaschensammeln" in den Sinn. Mache ich auch: wenn vorm Haus auf der Sitzbank seine Pulle hat stehen lassen, und anstatt später Scherben wegzufegen, bringe ich es in den Pfandautomaten. Da kommt jedenfalls etwas zählbares bei raus.

Klar:
Suchtberatungsstelle;Schuldnerberatung...
sich dem Arbeitgeber anvertrauen, (habe ich damals gemacht, als ich in die Klinik ging);
Internetcafé, (wenn der Rechner vor Holzperdchen und Würmern nur noch rumplisht, mir bestens bekannt), ist aber wie von Dir beschrieben, eine Möglichkeit.
Selbsthilfegruppe: wenn es die noch gibt?
Aber da lässt es sich mit dem Fahrrad selber hinfahen, alez hopp.

http://www.gluecksspielsucht.de/adr/index.php


Alles starker Tobak, was ich schreibe, aber ich will nur ein Suchtleben reflektieren.

Fange einfach Heute neu wieder an zu Leben
Andreas

PAYSAFEMASTER:
Altes Handy naja wäre zwar theoretisch eine Möglichkeit, kommt aber eher nicht in Frage.
Kurzfristig sind jetzt erstmal andere Ansätze geplant:
-Schuldensituation abklären / monatliche Lohnpfändungsraten ausmachen. Zudem Dauerauftrag für Miete und Krankenkasse. Dann ist der verfügbare Geldbetrag schonmal relativ begrenzt.
-Auseinandersetzung mit den Fraven: Warum spiele ich, was gibt mir das Spielen, was löst das Nicht-Spielen bu mir aus, etc.
-Roulett im Livecasino ohne Echrgeld, sondern mit Spielgeld von zuhause aus mit dem physischen Roulette-Komplett-Spiel-Set welches ich besitze (statt selber die Kugel zu werfen einfach mit den Zahlen aus dem Livecasino)
-Feste Tageszeiten bestimmen, an denen komplett auf Spielen verzichtet wird, und seien es nur zwei Stunden. Einfach um die Konfrontation zu erzwingen.
-Spielbeträge so niedrig wie möglich halten

Also kein Entschluss sofort mit der Spielerei aufzuhören vorerst (ist mir momentan einfach zu unrealistisch). Mal schauen was die bei der Suchtberatung sagen. Hatte vor nem halben Jahr schonmal nen Termin gehabt vor Antritt meiner neuen Arbeitsstelle, aber habe nicht damit gerechnet dass es so dermassen ausarten würde.

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