Hi!
Ich hatte heute mittag schon mal einen Beitrag erstellt ... ihn dann aber wieder verworfen.
Letztlich zielte er auch auf die Langeweile ab.
von Gurke:
Gegen die Langeweile habe ich mir zeitweise 3 Nebenjobs (offiziell als ehrenamt deklariert - aber wer glaubt wird seelig
). Darunter waren 2 socialmedia -jobs - auch bei einem Profifußballverein war ich aktiv. Seit letztem Jahr arbeite ich schwer an meiner Nebenerwerbsselbständigkeit. So lange ich mich in Arbeit retten kann, habe ich keinen Gedanken/Bedarf an irgendwelche Slots....
Ich würde mal sagen, dass Du seit letztem Jahr an einem Burnout arbeitest

Oh ja ... ich kenne das noch sehr gut von mir selbst ... Hauptjob, selbstständiger Vater, der Rechnungen, Angebote, Kommunikation mit Anwälten und Gerichten´, die Buchführung gemacht haben wollte - zusätzlich zu den Fliesenarbeiten, mehrere Vereine, wobei ich mich bei einem bis über die Nasenspitze in freiwillige Arbeiten gestürzt hatte, Nebenjobs ...
Aus heutiger Sicht weiss ich gar nicht mehr, wo ich die ganze Zeit her genommen hatte - und doch noch welche fand - mehr als genug - um weiter zu zocken ... puh ...
So stand ich ständig unter Strom (Stress), und bin so der Langeweile entflohen.
Langeweile ... was ist das eigentlich?
Langeweile ist verbunden mit einem negativen Gefühl. Dabei ist es egal, ob es durch Nichtstun entsteht oder durch eine uninteressante Tätigkeit.
Vor einiger Zeit habe ich mal gewickelt und habe dieses Zitat von B. Pascal gefunden, welches ich bisher als am treffensten empdunden habe:
Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere. Unaufhörlich wird aus dem Grund seiner Seele der Ennui aufsteigen, die Schwärze, die Traurigkeit, der Kummer, der Verzicht, die Verzweiflung.
Meine Eltern kommen aus der Nachkriegsgeneration. Sie haben den Wirtschaftsaufschwung erlebt und waren auf ihre Weise darauf bedacht etwas zu "schaffen".
Dies haben sie natürlich auch auf uns Kinder transportiert.
Herumliegen - nichts tun - wurde mit Fauheit gleich gesetzt und entsprechend sanktioniert.
Selbst Fleiss reichte da nicht aus - die Maßstäbe wurden stetig höher gesetzt. Ein "Ziel" somit war eigentlich unerreichbar.
Da blieb kaum Zeit sich mal selbst "auszuhalten" - im Nichtstun. Es war nach aussen gesehen ja schon schlecht - also musste es das auch nach Innen sein.
" Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine Leere"
Wenn ich die Langeweile aber zur Muße werden lasse, dann kann ich:
... mein Sein fühlen.
... meinen Wert erkennen.
... meine Unzulänglichkeiten akzeptieren.
... meine Stärken erkennen,´.
... mich selbst lieben lernen (auf eine gesunde Art :-) )
Dazu muss aber die antrainierte eigene negative Haltung weg - und das geht wiederum nur mit Übung.
Wenn Du also jetzt, Gurke, Dich mit Ablenkungen vom Spielen fern halten möchtest, dann machst Du das Gleiche wie bisher - veränderst in Dir nichts - nur eben ohne zu spielen.