Glücksspielsucht > Tagebuch
Name ist Programm
Peter Schmidt:
Ich spiele weiterhin nicht. Ich dachte ich trage mal wieder etwas ein. Hab schon daran gedacht aber nicht ständig oder so, ich würde sagen es ist alles ok.
Müsste ungefähr Tag 154 sein, ich gucke nochmal....
Peter Schmidt:
Ich habe auch heute nicht gerechnet aber ich dürfte gute 5 Monate spielfrei sein.
Das ist ja schonmal ganz gut.
Ich habe wie immer versucht zu reflektieren und ich kann sagen:
Ich brauche Glücksspiel nicht.
Ich habe mir hier und da bei Youtube fette Reihen etc. angesehen aber ich habe doch zunehmend das Interesse verloren. Ich fand die Auszahlung von Slot X bei den Freispielen interessant. Wie hoch jemand kommt, der risikofreudig spielt etc, ob man 3000x Einsatz schafft usw. Mitfiebern kann ich da aber 0 und mir fällt auf, wie fehlgeleitet die Gefühle der Spieler dort teilweise sind. Die Gefühle passen nicht zu dem was passiert, es ist Wahnsinn. Das macht es für mich irgendwie albern. Jemand hat nach 10 Minuten das exakt gleiche Kapital wie zu Beginn und war zwischenzeitlich 400 hinten und freut sich sein Geld zurückgewonnen zu haben, das ist mmn. Blödsinn. So wie es von mir Blödsinnig war so viel zu spielen. Ich habe mich wahrscheinlich so verhalten wie die Spieler in den Videos.
Ich stehe auf Zahlen, das wird nie weggehen, es sind auch die Zahlen die mich locken.
Ich gewann immer nur kurzfristig und spielte auch echt nicht risikofreudig genug um mal zB. 80k zu holen.
Als wäre mit geringeren Einsätzen spielen weniger riskant, so ein Unsinn. Das ist vermutlich verkorkstes Süchtigenblabla von mir, weiß nicht genau.
Heute auch mal kein großes Zahlenblabla.
Es geht beim spielen um Gefühle. Um Geld geht es einem nicht, sonst würde man NICHT Spielen oder?
Wer denkt er holt die fette Kohle wenn er mehr spielt hat es wohl einfach nicht verstanden.
Offen gesagt hätte ich normalerweise schon längst wieder gespielt. 500 probiert, vielleicht 2k draus gemacht, die wieder rein usw.
Warum spiele ich aber jetzt nicht mehr?!?
Ich habe mir eine einzige Frage gestellt:
Wird dich spielen um X Euro (meist fing ich so mit 200-500 an) glücklich machen? Egal ob du verlierst oder gewinnst? Wenn du diese Frage guten Gewissens mit Ja beantworten kannst darfst du losgehen.
Ich habe darüber nachgedacht. Ich kann und werde die Frage wohl niemals mit Ja beantworten können, denn Wen machen bitte 50 Spins auf 10 Euro glücklich wenn 50 Nieten kommen? Man könnte ja dann nochmal 500 versuchen....... ;).......ich denke Ihr versteht schon.....
Ich möchte nicht spielen, scheiß auf Spielen. Ich möchte gewinnen, Profit machen, das Geld des Aufstellers und das der Anderen. ich bin gierig, geizig und ein Egoist. Spieler halt ;D
Mein Leben ist eine Deponie aus einer Reihe von Müllbergen die ich produziert habe, was tolles gebaut habe ich nicht.
Klar versucht Man aus 20 Euro 1000 zu machen wenn man auf einem Müllhaufen wohnt auf dem nur ein einziger Automat steht und man sonst keine Perspektive hat. Jetzt kommt aber jeden Monat einer an und macht das Ding leer, ich bekomme nie etwas raus. Das habe ich jetzt oft gesehen und hoffentlich endgültig verstanden.
Ich werde nicht unvorsichtig, ich lasse wieder von mir hören.
Peter Schmidt:
Ich bin inzwischen knapp 6 Monate spielfrei. Vielleicht ziehe ich mal ein Fazit bzw. notiere mal einige Gedanken, ich schreibe oft einfach zu viel, lieber kernig:
Sucht kommt von Suche. Ich suche irgendetwas, dass spielen mir nicht gibt. Spielen überlagert es nur.
Ich hab mehr Geld zur Verfügung, logisch. Sogar viel mehr. Auch mehr als ich brauche. Ich geb so 600 im Monat für alles aus, der Rest ist erstmal Plus. Das mache ich jetzt schon knapp 2 Jahre. Ich hab hier und da Raten beantragt aber mittlerweile könnte ich einfach alle ausbezahlen und hätte meine Ruhe. Der Einfachheit halber hab ich erstmal alles laufen lassen, auch aus anderen Gründen. Führt alles zu weit und passt so erstmal also ok.
Ich würde wohl (wenn auch nicht sofort) einfach wieder zocken wie vorher und wie verrückt, ich hab es einfach nicht unter Kontrolle. Ich geb auf, ich kann es einfach nicht =). Es zieht mich emotional zu sehr runter, egal wie es ausgeht. Geld ist egal, ich vertrage es nicht gut.
Ich spielte auch weil ich gierig bin. Ich möchte viel gewinnen und viel Geld haben um dann voll glücklich zu werden oder zu sein und bla bla. Es ist in der Form Unsinn, so bezahlt der Casinobigboss seine Karre.
Keine Ahnung ob das gesund ist aber ich treffe privat keine Menschen, ich hab also keine Freunde oder Bekanntschaften oder so. Ich arbeite viel mit Menschen und meine gelernt zu haben, wie ich mit ihnen als Kunden umgehe, hab aber keine Lust privat welche zu treffen. Viele mögen mich. Ich denke aber offen gesagt ich weiß einfach wie ich das mit hohen Wahrscheinlichkeit "erzeuge". Das ist natürlich auch irgendwie Teil des Jobs. Vielleicht ist mein Umgang mit meinen Mitmenschen nicht so gesund für mich, weiß nicht genau.
Ansonsten spiele ich einfach nicht, es fehlt mir nicht so und der theoretische Gedanke, länger nicht oder nie wieder zu spielen, ist nicht mehr so befremdlich. Natürlich muss ich es immer nur heute schaffen. =)
Ich bleibe vorsichtig und schreibe mal wieder hier und da. Ich habe nachgedacht, klar habe ich nichts groß gebaut. Für mich baue ich hier und jetzt aber gerade an etwas und das eine kleine Haus, welches ich hier grade erbaue, möchte ich gerne stehenlassen und etwas verschönern. =)
Olli:
Moin!
--- Zitat ---Sucht kommt von Suche.
--- Ende Zitat ---
Nein, das ist falsch ... den Gedanken hatte ich auch mal, musste mich aber eines Besseren belehren lassen:
Sucht kommt von Siechen!
Nachtrag; Ich hätte den Beitrag erst zuende lesen sollen ...
Der letzte Absatz gefällt mir sehr. Da geht mir das Herz auf ... :)
Peter Schmidt:
Heute hat mich ein weniger gutes Schreiben erreicht. Keine Details aber ich wollte mir hier nur mal klar machen, dass das ein weitaus weniger großes Problem ist als dieses gezocke. Ich werde auch das hinbekommen. Es ging mir schon viel schlechter.
Ich habe jetzt ca. 6 Monate nicht gespielt und so mache ich auch weiter =)
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