Glücksspielsucht > Tagebuch

Name ist Programm

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Olli:
Hi!

Vielen Dank für Dein Update!


--- Zitat ---Ich danke euch für eure Zeit und dieses Forum
--- Ende Zitat ---

Wieso?
Was bringt Dir dieses Forum?
Wie fühlst Du Dich, wenn Du hier liest?
Wie fühlst Du Dich, wenn Du hier schreibst?

Du kannst Deine Spielsucht nicht mir Logik angehen. Sie basiert auf einer Störung der Gefühlsregulation.
Also beschäftige Dich bitte mit Deiner Gefühlsebene.

Im kleinen Rahmen machst Du es ja auch schon.
Du beobachtest Dich beim Spielen. Du beobachtest Dich in Deinen Spielpausen.

Und was ist mit Deiner Vergangenheit? Wieso hast Du etwas mehr als einmal die Woche gespielt?
Was zwingt Dich immer wieder zurück in die Selbstzerstörung?

Im Grunde bist Du im Moment abbivalent - hin und her gerissen.
Wäre dies nicht der richtige Moment, um Dir die Hilfe vor Ort zu suchen, die die Waagschale nachhaltig zur Abstinenz ausschlagen lässt?

Peter Schmidt:
Ich kann hier einfach sozusagen ein Foto in Form einer Umschreibung meiner Gefühlswelt festhalten und mich daran erinnern was ich will bzw. was ich nicht will. Ich habe auch verstanden, dass jeder Moment der richtige wäre mir Hilfe vor Ort zu suchen. Man ist eigentlich doof wenn man es nicht tut. Ich wäre dann vermutlich einfach weiter. Ich bin mal ganz ehrlich, mein eigener Text liest sich, als könnte das alles wieder in die Hose gehen. Klingt wie ein neuer Anfang, hier und da mal einen 50er und etwas gewinnen bla bla und dann kommt der Moment wo man hinfällt und das Geld ist weg. Ich habe einfach das Geld halten können,  mehr ist nicht wirklich passiert. Ich hab es ja an mir selbst gemerkt, man ist Spieler egal ob man nur nen 50er setzt oder 1 mal im Monat spielt.
Ich gebe dir einfach mal Recht, das ganze ist widersprüchlich. In meinem Kopf haut etwas nicht hin, spielen und beschreiben wie toll es einem ohne spielen geht grenzt ja schon an Wahnsinn.

taro:
Moin Gamblingsucks,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Neben den hier so beliebten eindimensionalen Betrachtungen ist dein Bericht einer der wenigen der der Sucht etwas auf den Grund geht.

Als ich überlebt hatte und mit dem spielen aufgehört hatte ging es mir schnell besser. Irgendwann stellte ich mir die Frage ob ich wirklich spielsüchtig sei, oder ob ich nur eine Zeit hatte wo ich es etwas übertrieben habe. Wenn ich mit 1000 DM ins Casino gehe und nur 100 DM eintausche und dann gehe wenn das Geld weg oder verdoppelt ist. Das ging mir nicht aus den Kopf und ich musste es ausprobieren.
Ich probierte es aus und ich ging mit einem kleinen Gewinn raus, von Kontrollverlust konnte keine Rede sein. Der Spieler in mir hatte mir bewiesen das ich kein Spieler bin.

14 Tage später war der Kontrollverlust wieder da, die Frage war also beantwortet.

Das Gehirnkino ist ja gerade das, was die Sucht ausmacht. Mit Vernunft und guten Worten ist dem nicht beizukommen.

Immer wieder interessant das einige hier wirklich wegen 800 € ein CB machen. 3 Jahre tägliches Gehirnkino inklisive. Aber das kann man halt nicht in Euro beziffern.

Taro

Peter Schmidt:
Ich gebe dir Recht. Es ist alles Blödsinn. Es wird mich einfach wieder einholen. Alles wird wieder Gewohnheit und wie vor einigen Monaten. Irgendwann kostet mich das alles wieder Geld und Nerven. Es gab Zeiten da hatte ich nur Geld um zu spielen. Man muss sich mal vor Augen führen wie verrückt das ist. Ich setze mein Geld immer komplett ein und habe eine negative Gewinnerwartung.
Ich spiele nicht mehr, das erste mal nach der Abstinenz hätte ich mir schon sparen können. Zack wieder 15x Zocken gewesen.
Außerdem hab ich kapiert das da noch mehr ist. Das finde ich aber nie raus wenn ich mich im Kreis drehe. Ich bin weiter als vorher aber noch ist alles wackelig. Ich danke euch für eure Zeit. Ich denke am WE mal etwas nach und melde mich dann wieder.

Dennis47:
Ich entschuldige mich erstmal vorab für meine recht plumpe Nachricht gestern, da hatte ich im Gegensatz zu jetzt auch nur deine eine Nachricht gelesen ohne mir den gesamten Beitragsverlauf durchzulesen.

Wann enstehen bei dir eigentlich diese Gedanken, zocken zu gehen? Du spielst ja nach meiner Auffassung in realen Casinos und nicht online, oder? Du schriebst vom Konsum von Betäubungsmittel wie Mariuhana? Regelmäßig? Mit möglichem Mischkonsum/weiteren (getrennten) Konsum von z.b. Alkohol oder anderen Substanzen? Oft sind das, wie auch bei mir damals, verharmloste Hauptursachen die nunmal den Kontrollverlust begünstigen oder das sogar erst möglich machen. In Verbindung mit Langeweile / ungenutzter Freizeitbeschäftigung oft ein Schlüssel zur "Ach komm, fürn Zwanni kann ich es mal versuchen". Nach geplanten 1-2 Std geht man dann im blödesten Fall nach 5-6 Std nach Hause, aber auch nur weil man alles verloren hat. Freizeit ausgefüllt und Geldbeutel ausgedünnt. Erkenntnisse die dann aber auch oft erst am Ende kommen.

(Sollten die Fragen dir zu persönlich sein, musst du natürlich nicht antworten. Du kannst es auch gerne per privater Nachricht machen)

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