Glücksspielsucht > Tagebuch

Name ist Programm

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Peter Schmidt:
Ich danke dir erstmal. Es ist mir nicht zu persönlich. Ich spiele nahezu ausschließlich offline. Als ich häufiger und mit höheren Einsätzen gespielt habe eher online. Ich habe gestern zumindest etwas nachdenken können. Ich meine beobachtet zu haben, dass ich eine "spontane Spiellaune" entwickle ,wenn ich zB. sehr gute Nachrichten bekomme. Aber auch wenn ich auf jemanden besonders sauer war oder dergleichen. An einem Sonntag an dem ich frei hatte auch öfter mal.

Ich rauche ungefähr 15 Zigaretten am Tag und rauche 1 (vielleicht einen 2. am Samstag Abend oder so) Joint mit so 0.3g. Nur abends, fast immer alleine, nur diesen einen. Ich trinke gar keinen Alohol. Keine harten Drogen. Ab und zu 25mg Ephidrin wenn ich morgens garnicht klarkomme(1 oder 2 mal die Woche). Ich war lange Zeit Leistungssportler und trainiere wieder ordentlich und ernähre mich vernünftig. Ich neige immer zum extremen. Spielen, Sport, eigentlich in allem. Die Zeit die ich vorher verspielt habe nutze ich jetzt um mehr zu arbeiten und zu trainieren.

Olli:
Hi!


--- Zitat ---Ich meine beobachtet zu haben, dass ich eine "spontane Spiellaune" entwickle ,wenn ich zB. sehr gute Nachrichten bekomme. Aber auch wenn ich auf jemanden besonders sauer war oder dergleichen
--- Ende Zitat ---

Ich spielte, wenn es mir gut ging.
Ich spielte, wenn es mir schlecht ging.
Ich spielte, wenn ich Geld zur Verfügung hatte.
Ich ging aber auch nur zuschauen, wenn dem nicht so war.

Manchmal spielte ich mit dem Spielen. Kam ich mit dem Auto oder Fahrrad bis an eine bestimmte Stelle, bis die Ampel umschlug, ging ich spielen.
Wenn sie es nicht tat, dann ging ich erst recht spielen.

Dass ich spielen ging war dabei nicht das Problem. Dass ich mit dem Spielen etwas mir Unbekanntes kompensierte, wusste ich nicht und wollte es auch nicht wissen.
Es interessierte mich nicht, da ich immer nur die Extremen suchte.

Willkommen also im Club ... :)

Da hilft es aber nicht das gleiche Verhalten in eine andere Tätigkeit zu projizieren.


--- Zitat ---An einem Sonntag an dem ich frei hatte auch öfter mal.
--- Ende Zitat ---

Das spricht für Langeweile ... sich nicht selbst aushalten zu können.
Ist dem so, dann ist derjenige nicht eins mit sich - mag sich nicht.
Dann steigen Ängste auf und/oder die Kritik und/oder Zweifel an sich selbst werden selbstredend als unangenehm empfunden.

Nun greifen die Automatismen der Sucht. Langjährig gebildete und gepflegte Synapsen sorgen für Abkürzungen zu Denkweisen und Handlungen, die wir mit einem besseren Gefühl assoziieren - dem Glückspiel oder auch anderen Drogen.

Dieser kleine Abriss zeigt, dass es wichtig ist sich bewusst zu werden, wer man eigentlich ist.

Also: Wie siehst Du Dich? Was magst Du an Dir? Was magst Du nicht? Wieso stört es Dich? Würdest Du bei jemanden mit dem gleichen Problem sagen: Ist doch halb so wild? Wenn ja, warum dann bei Dir nicht?
Welche Erwartungen, die Du an Dich stellst, sind wirklich Deine eigenen?
Was sind Deine Ziele? Welche hast Du bisher erreicht?

Und und und ...

Peter Schmidt:
In deinem Text erkenne ich mich hier und da wieder. Sport kam schon vor dem Glücksspiel. Sport begleitet mich seit ich 13 bin. Ich habe immer in irgendeinem Verein gespielt oder trainiert und auch wärend ich gespielt habe trotzdem Sport gemacht, nur halt weniger intensiv. Ich habe mit absoluter Sicherheit viel mehr trainiert als ich Zeit am Automaten verschwendet habe. Jetzt arbeite ich mehr und fülle meine Freitzeit wieder vermehrt mit Sport, habe ein paar alte Freundschaften reaktiviert und versucht mich selber besser zu beobachten.
Hast du die Fragen gestellt damit ich sie dir beantworte? Oder sollte ich das nur für mich tun?

Mir wird klar das mich meine "Rückfälle" ausgebremst haben. Ich stehe aber nicht, ich bin nur langsamer. Die Richtung ist aber(noch!) die Richtige.

Mir wird auch wieder bewusst wie wichtig Abstinenz für mich ist. So wie es die letzten Wochen lief geht es ganz sicher schief. Ich möchte nicht mehr spielen, welch ein Blödsinn es dann trotzdem zu tun. Ich hab einfach den Automaten im Kopf wieder angemacht. Nicht im Dauerbetrieb aber er ist an.

Ich bin stärker geworden. Ich lasse das gezocke wieder ganz sein und melde mich mal lieber hier und da wieder.

Olli:
Hi!

Sehr gute Vorsätze ... :)

Die Fragen kannst Du gerne nur für Dich beantworten.
Vielleicht erkennt sich aber ja jemand in Deinen Worten wieder, wenn Du sie hier kund tust?
Entscheide einfach selbst ... :)

Peter Schmidt:
Okay gut. Ich bin heute zerstört =). Ich muss ehrlich gesagt auch ein bisschen nachdenken. Ich beantworte die Fragen gern. Vielleicht lassen die Antworten bis morgen auf sich warten. Ich meine langsam immer mehr zu verstehen. Die Chemie in meinem Kopf spielt Spielchen mit mir, ich spiele dann Spielchen am Automaten. Ich brauche das nicht, mir fehlt etwas, irgendetwas stimmt nicht.

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