Hallo,
mancheiner wird wohl den Fall kennen, dass in vielen Familien die Mutter noch immer der zentrale Anlaufpunkt ist, wenn mal wieder eins der (längst erwachsenen und ausgezogenen) Kinder einen Rat oder Hilfe braucht. Das ist bei uns auch nicht anders. Und wie in vielen Familien gibts auch bei uns ein "Sorgenkind". In unserer Familie ist das meine Schwester (42),die eigentlich selbst verheiratet ist und 2 Kinder hat.Deren Familienleben spielt sich insbesondere im Sommer zum Großteil im Schrebergarten unserer Eltern ab,d.h. sowohl meine Eltern,als auch die Family meiner Schwester verbringen dort viel Zeit zusammen.
Bereits vor etwa 3-4 Jahren gabs (durch Hinweise von Bekannten) erste Hinweise, dass meine Schwester ganz gerne mal Spielhöllen besucht und happige Beiträge verzockt. Das hat sich seit damals nicht verbessert...im Gegenteil. Da die beiden Kinder meiner Schwester im Sommer Geburtstag haben, finden auch die Geburtstagsfeiern vorwiegend im Garten unserer Eltern (d.h. der Großeltern der Kinder) statt. Und dort ist es nicht erst 1x vorgekommen, dass Geldgeschenke der Kinder noch am selben Tag "abhanden kamen", wobei man natürlich 1+1 zusammenzählen kann, in wessen Taschen die gelandet sind und wofür das Geld "benutzt" wurde.. Sprich: meine Schwester beklaut sogar ihre eigenen Kinder,um zocken gehen zu können. Damals gelobte sie zwar Besserung, aber das einzige was wirklich passierte, war es, dass sie noch heimlicher zocken ging. Da sie nur nachts arbeitet, fährt sie z.B. öfters mal 1-2h früher "zur Arbeit", um Mitten in der Nacht noch ihrem Laster fröhnen zu können. Nicht erst 1x ist es vorgekommen,dass unsere Mutter ihr nachgefahren ist und sie aus irgendwelchen Spielhöllen rausgeholt hat, wenn sie erfahren hat, wo meine Schwester steckt..
Vor etwa 3 Wochen bekamen meine Eltern freitagsabends von einer Bekannten (Mitarbeiterin der Wohnungsgesellschaft) einen Anruf,ob sie denn wüssten, dass am Montagmorgen darauf (also 2,5 Tage später) bei meiner Schwester und ihrer Familie die Zwangsräumung anstehen würde, weil sie mehrere Tausend Euro Mietschulden aufgehäuft hatten. Also verbrachten alle das Wochenende damit, die Wohnung meiner Schwester und ihrer Familie auszuräumen und in 2 Garagen einzulagern. Die Kinder sind dann erstmal bei unseren Eltern untergekommen, meine Schwester bei unserem Bruder (wir sind insgesamt 4 Geschwister) und ihr Mann bei seinen Eltern. Mit Hilfe des Jugendamtes will unsere Mutter nun erstmal das Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder erwirken (das ist wohl nötig, damit sie das Kindergeld umleiten und auch ergänzendes Hartz IV für die Kinder beantragen kann). Vom Jugendamt weiß unsere Mutter auch,dass es sogar Hinweise aus der Schule gab, dass die Kinder vernachlässigt würden und sie deshalb in ein Heim sollten (warum das nicht gemacht wurde, entzieht sich meiner Kenntnnis).
Natürlich hat unsere Mutter in finanzieller Hinsicht erstmal das "Kommando" übernommen und will nun erstmal feststellen, wieviele Schulden bei meiner Schwester überhaupt da sind und hat u.a. in die Wege geleitet,dass meine Schwester die Mietschulden bei der Wohnungsgesellschaft abstottern kann.Das scheitert aber schon daran,dass meine Schwester das bewusst verzögert und alles dafür tut, damit unsere Mutter nicht merkt, wieviel Geld sie überhaupt ausgibt. Sprich: sie zahlt nicht mal die 200€ zum Abschulden der Mietschulden und zockt fröhlich weiter. Erst heute hat sie unsere Mutter wieder aus einer Spielhölle rausgeholt.
Der Ehemann meiner Schwester ist übrigens keine Hilfe, im Gegenteil. Der hat ein Alkoholproblem und glaubt nun, wo alles aufgeflogen ist, sich jeglicher finanzieller Verantwortung entziehen zu können, indem er z.B. die eigenen Kinder aus sämltlichen Versicherungen rausschmeißt und sich scheiden lassen will. Aber der ist uns ziemlich egal, der kriegt auch noch sein Fett weg.
Der langen Rede kurzer Sinn: offenbar scheint es meiner Schwester piepegal zu sein, dass sie aufgrund ihrer Spielsucht schon aus ihrer Wohnung geflogen ist, ihre Kinder verloren hat und ihre Ehe auf der Kippe steht. Sie wird sogar noch ausfallend,wenn man ihr "den Kopf wäscht".
Hat jemand einen Tip, was man als Angehöriger nun noch tun kann ? Bei einem Alkoholiker oder Drogensüchtigen würde ich wohl instinktiv "Bei Wasser und Brot zum kalten Entzug in den Keller sperren!" sagen...aber was macht man bei Spielsüchtigen ?