Eine meiner Stammspielhallen gehörte einem Betreiber mit einem zweifelhaften Ruf, der mit "der Schlacht am Kalten Buffet" in der Lokalpresse Schlagzeilen geliefert hatte. Jener Betreiber hatte ein Gestüt, und ich habe ihm ein edles Rennpferd bezahlt. Daß sein Automatentechniker ein Pferdchen, im Rotlichtviertel - laufen hatte, mag ein Gerücht sein, aber ich lebte in einer Scheinwelt, die den Untergrund für normal hielt. Das Rotlichtviertel war für mich das Zentrum meines Stadtbildes, und zu meiner Lebensphilisophie geworden.
Von trockenen Alkoholikern kennen ich den Satz: " Ich habe meinen Tankwagen leergesoffen"!
Es reicht mir, den Schrecken nicht so bierernst zu nehmen, ja, ich habe Bilanzen geschrieben, auch über meine Spielverluste, über Rückführungen geklauten Geldes, und dann über mein Haushaltsbuch, und das tue ich noch Heute. Das ist für mich wie eine Meditation, eine rituelle Handlung, weil die "schwarze Null" an Ultimo mir Ruhe gibt, aber wichtiger ist die Gestaltung meines Lebens im Heute.
Hier ist es gerade neblig, und kalt. Ich will mein Fahrrad zur Reparatur bringen, wenn in Zeiten des Lookdowns der Laden offen hat, aber - es wird Frühling, und ich brauche dringend Bewegung! Das ist ein gangbares Ziel für mich, nur ein kleiner Schritt, aber genau das kann es sein, das mich vom Glücksspiel fernhält.
schöne 24 Stunden
Andreas