Guten Morgen meine Liebe!
So aus der Ferne etwas zu beurteilen, ist schon nicht einfach. Ich lese hier gerade einmal 2 Beiträge von Dir. Aber ... es kristallisiert sich hier etwas in meinen Augen heraus.
Du redest immer von "wir". Was möchtest und kannst Du unternehmen, damit Dein Zukünftiger spielfrei wird und bleibt?
Hat irgend etwas, was Du gesagt und getan hast, ihn bisher davon abhalten Sportwetten einzuzahlen? Damit meine ich nicht das eine Mal, wo er dann das Handy weglegte. Hat er jemals versucht - ersthaft - mit dem Spielen aufzuhören? Der Abbruch der aus seiner Sicht sicherlich erzwungenen Therapie spricht eine deutliche Sprache.
Oder stellst Du Dir die Hilfe nun tatsächlich so vor, dass Du als vierfache Mutter zusätzlich noch einen Job aufnimmst, damit ihr über die Runden kommt - etwas zu Beißen auf dem Tisch steht?
Das, was Deine Mutter überzieht, das liegt in Deinem Verhalten begründet. Sie will Dich und die Kinder schützen und Du erkennst den Ernst der Lage gar nicht.
"Ich will meiner Familie etwas bieten" - dieser Satz im Kontext ist einfach nur ein Alibiargument. Hättet Ihr ein Auskommen, wenn er nicht zocken würde?
Doch was macht er? Er sorgt dafür - und ja, ich sage hier ganz bewusst - er manipuliert Dich - dass und damit Du ihn in seiner Sucht unterstützt. Du sorgst jetzt dafür, dass er mehr Suchtmittel zur Verfügung hat!
Du bist Dir der Auswirkungen Deiner Handlungen gar nicht bewusst - oder? Möchtest Du, dass Deine Kinder in Armut aufwachsen? Einer die Klamotten des Anderen aufträgt, damit Dein Mann Euch noch etwas "bieten" kann, wenn er wettet? Möchtest Du, dass die Defizite, die Deinen Mann in die Sucht treiben, von Deinen Kindern erlernt werden?
Sie so in Zukunft auch einer Sucht gegebenenfalls verfallen?
Stellst Du Dir so eine Liebe vor? Im Grunde seid Du und die Kinder doch nur 2. Wahl ... die Erste ist die Wettbude.
Wie gesagt gibt es bisher wenig Informationen. Daher kann ich noch nicht beurteilen, ob eine Trennung angebracht ist oder nicht. Ich bin selber Spieler und ich würde mir auch immer erst eine Chance geben. Schon tausend Male erzählt ... als ich noch bei meinen Eltern wohnte, bin ich bestimmt ein Dutzend Mal rausgeworfen worden. Doch ich kam fast jedes Mal in der Wohnung meiner Schwester unter, die gerade in Urlaub war. Einmal habe ich zwei Wochen im tiefsten Winter im Auto geschlafen. Habe mir Zeitungen zwischen Haut und Kleidung gepackt, damit ich die Kälte nicht so spürte.
Doch ich brauchte mich nicht ändern, denn ich wusste genau, dass ich nur abwarten brauchte. Irgendwann bekam ich einen Anruf und ich durfte zurückkommen.
Heute frage ich mich, was wohl passiert wäre, wenn niemand angerufen hätte?
Als Glücksspielsüchtiger habe ich immer behauptet, ich hätte keine Wahl. Aber die hatte ich - immer! Ich wollte diese Entscheidung aber nicht treffen.
Die Sucht suggerierte mir fatale Scheußlichkeiten, die mir passieren könnten, wenn ich das Spielen sein ließe. Sie beschönigte die Sucht als Ausübung von Freiheit und Vergnügen. Und obwohl meine Angehörigen absolut gegen diese Suchtausübung waren, haben sie sie auf ihre Art unterstützt.
Wenn ich gewusst hätte, dass ich sie verliere, wenn ich weiter spiele, hätte ich abwägen müssen, ob ich das tatsächlich wollte oder nicht. Viele entscheiden sich dann lieber für die Abstinenz.
Wieso sollte Dein Zukünftiger etwas ändern, wenn Du ihn in Watte packst und ihn z.B. vor Deiner Mutter beschützt?
Rede mit ihm, dass das mit seiner Suchtausübung so nicht mehr weiter geht. Du musst für Euch beide an die Kinder denken. Lasse ihn die Entscheidung treffen.
Sage auch ruhig, das Du den Weg der Genesung gerne mit ihm gehen möchtest - aber auf gar keinen Fall den der Sucht.
Vielleicht hast Du und Dein Mann ja Lust am Samstag ind Webmeeting zu kommen? (Link siehe oben links auf der Seite) Keine Bange ... keiner von Euch wird vorgeführt. Vielleicht hilft es Euich beiden aber bei einer Entscheidungsfindung.