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Angefangen Harmlos geendet in einer Katastrophe
Olli:
Hi!
Ich habe die Zitate entweder entfernt oder sinngemäß angepasst. Am Besten ist es, wenn Du einen Satz des Anderen in eigenen Worten wiedergibst.
Dann brauchst Du keine Schaltflächen drücken und per copy und paste arbeiten, um zu ziteren.
Nun, ich möchte Dir gerne zu einigen Punkten antworten.
Wow, was ist Deine Ambivalenz und Scham groß ...
In Schritt 1 der 12 Schritte der GA heißt es: Wir gaben zu, dass wir dem Spielen gegenüber machtlos sind und unser Leben nicht mehr meistern können.
Natürlich steckt da ein Teil in Dir, der dem absolut zustimmt. Doch der ist klein. Der ist noch viel zu klein! Du versuchst immer noch gegen Deine eigenen Wände zu rennen. Du kämpfst, obwohl Du ganz genau weisst, wohin Dich dieses Verhalten nun gebracht hat. Da sind nicht nur die ganzen Betrügereien - das sind vor Allem die Schmerzen, die Du Dir damit selbst zufügst. Und trotzdem willst Du keine Therapie anstreben, Du möchtest dies nicht und Jenes erst recht nicht. Und weswegen? Weil Dich Deine Scham dazu verleitet Deine Sucht zu schützen. Bisher ist ja immer noch alles irgendwie gut ausgegangen ... nicht wahr? Eigentlich war der Rausschmiss gar nicht so übel, weil Du Dich den Konsequenzen gar nicht stellen brauchtest. Aus den Augen ... aus dem Sinn ... und weiter geht es beim nächsten, den Du übers Ohr hauen kannst.
Dir ist das wenigstens intuitiv bewusst - und doch verweigerst Du Dich jeder Hilfe. Ich sagte ja ... Ambivalenz ...
Tatsächlich ist das, was Du da machst, ein Tanz auf Eiern. Das braucht einen rigorosen Schnitt und das nicht erst morgen, nächste Woche oder nächstes Jahr. Das sollte jetzt erfolgen, bevor Du es noch schlimmer machst und die Konsequenzen, das Gefängnis, Dich einholt.
Woran hälst Du denn fest? An Jobs, die Dir gar nicht gefallen? An Minilohn, der Dich unglücklich macht und in die Sucht treibt?
Wie wäre es stattdessen mit Hilfe suchen und einfordern? Wie wäre es mit einer Therapie? Vielleicht könntest Du an einem betreuten Wohnen - Projekt teilnehmen? Einen Schulabschluss nachmachen? Eine Lehre anfangen in einem Job, der Dich ausfüllt?
Was? Wie? Höre ich da Deine innere Stimme, die da schreit: NEIN - NICHT NOCH EINMAL! BIN FROH, DAS HINTER MIR ZU HABEN!
Nun, dann ist die Sache doch ganz einfach ... mache weiter wie bisher ... gehe den einfachen Weg - ne, nicht den über LOS, sondern direkt in den Knast. Nur in diesem Spiel hier, da gibt es keine "Du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte. Dort wirst Du lernen, was es heißt, Verantwortung zu tragen. Aber ist das nötig? Wirklich?
Du hast die Wahl!
Wie Du siehst, bin ich auf Deine Argumentation, wieso Du nichts unternehmen möchtest, gar nicht eingegangen. Ich kenne das alles schon, vor allem von mir selbst einst. Das sind alles Ausreden.
Meine Sucht hat mich damals von einem Studium abgehalten, Nach der 11 bin ich damals abgegangen und habe eine Lehre gemacht. Ich war beim Arbeitsamt, habe Tests en Mas gemacht und die haben mir dann Querbeet offene Stellen präsentiert, wo ich mich bewerben sollte.
Ich wusste gar nicht, was ich werden wollte. Eher durch Zufall - durch eine Tante - hörte ich von einer Lehrstelle in einem Vermessungsbüro. Dort bewarb ich mich und als dann tatsächlich eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch kam, da bin ich einen Tag vorm Termin ins BIZ nach Köln gefahren und habe mich erkundigt, was man in dem Beruf überhaupt so macht.
Ich bekam die Lehrstelle. Damals war die Ausbildungszeit nur 2,5 Jahre. Aussichten auf eine höhere Gehaltsklasse waren also gar nicht existent. Es war mit egal ... Hauptsache, ich machte das, was von mir erwartet wurde. Nach Schule kommt Ausbildung ...
Als ich dann einen Zeitvertrag bei meinem heutigen AG in Aussicht gestellt bekam, warf ich meinen Plan, mein Fachabi in Ganztagsform nachzuholen über den Haufen. Die Aussicht Geld zu verdienen war zu verlockend.
Also fing ich dort an und nach dem 1. kam der 2. und der 3. Zeitvertrag und dann die Festeinstellung. Noch im 3. fing ich die Fachoberschule in Abendform an und machte auch mein Fachabi. Mittlerweile war ich in meiner Sucht gefangen und so habe ich im Anschluss nicht mehr studiert.
Doch bei meinem AG wechselte ich von einer reinen Zeichnerstelle zu einer, die meinem Beruf entsprach. Nur habe ich diesen hier überhaupt erst erlernt. Ich bin dem Vorgesetzten, mit dem ich später oft aneinander geriet, sehr dankbar für seine Unterstützung.
Mein Berufsbild änderte sich total. Die Vermessung von einst hat nichts mehr mit der von heute zu tun.
Ich habe Kollegen, die sind den Weg "gezwungener maßen" mitgegangen. Doch engagiert sieht nun mal anders aus.
Mittlerweile wird heute 3 Jahre gelernt und es werden eigentlich nur noch Abiturienten eingestellt. Der Beruf wurde in zwei Ausbildungsberufe gesplittet - den Vermessungstechniker und den Geomatiker.
Gerne geht mir durch den Kopf, dass ich einfach immer nur Glück gehabt habe, dass ich heute da bin, wo ich bin. Bei einem Beruf, der mir Spaß macht und bei einem Gehalt, von dem ich nie hätte träumen wollen. Doch das war kein Glück. Es gab Gelegenheiten und ich habe zugegriffen! Ich habe etwas daraus gemacht und erst daraus ergaben sich dann weitere Gelegenheiten.
Auch für Dich gibt es diese Gelegenheiten. Das kann die Möglichkeit sein Deine schulische Ausbildung zu erweitern oder/und eine Umschulung anzustreben. Das alles braucht aber seine Zeit - es braucht von Dir Geduld - vor allem mit Dir selbst!
Die Gelegenheiten sind da - Du kannst sie nutzen ... oder auch nicht ...
Jetzt piesacke ich Dich ein wenig ;) ... Wenn Du sie nicht nutzt, ist dann das, was Du hier schreibst, nicht nur ein Jammern?
Also ... ran an den Speck ... Du schaffst das schon ...
Martin89:
„hätte ich beruflich Erfolg dann wäre Geld nie das Thema,wenn ich jetzt einen guten Beruf hätte dann wäre das Thema ich glaube vom Tisch denn dann hätte ich ja genug Geld“
Es wäre völlig egal ob du 1000 oder 5000 Netto im Monat verdienst.
Spielen würdest du vermutlich trotzdem 😉
Ich hätte es lt meinem Verdienst auch nicht nötig gehabt nur 1cent zu „spielen“ und hab es trotzdem getan.
So ehrlich sollte man zu sich selbst sein.
flute8-:
Je höher der Verdienst, desto höher werden die Schulden. Ich habe als Student für meine damaligen Verhältnisse viel verzockt. -5000 waren es locker.
Nachdem ich dann angefangen habe zu arbeiten sind die Schulden proportional zum Verdienst gestiegen.
Ich wünsche dir Erfolg bei deinem Vorhaben spielfrei zu bleiben. Ich frage mich oft, ob es auch spielsüchtige gibt, die spielfrei bleiben können, bevor es in einer „Katastrophe“ endet.
ljubo63:
Danke dir Olli für die ganzen Worte.
Die Gruppe hier hilft mir sehr das ich mich mal öffnen kann gegenüber anderen habe noch eine andere Gruppe gefunden die mir auch erstmal hilft
Das ist erstmal eine gute Therapie für mich
ljubo63:
Hi Martin
Bei mir ist es aber so wegen den Beruf leider
Wie lange hast du gespielt und wie bist du davon weggekommen wenn ich fragen darf?
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