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Nicht geschafft
Anthrazit80:
Schließe mich an! Glückwunsch und bleib auf dem Weg!
Rubbel:
Hu-hu, Nevergiveup :)
Wie geht's Dir? Erzähl doch mal, was Dich momentan so umtreibt :) --- das würde mich freuen :)
Viele Grüße, Rubbel
NeverGiveUp:
Hallo Rubbel,
Sorry für die späte Antwort. Mir geht es aktuell gut, doch es entwickeln sich viele „macken“ die ich vor der Sucht nicht hatte. Ich spiele nicht, weil ich gesperrrt bin, aber der Druck zum Spielen ist da und ohne Sperre wäre ich mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder mit dabei. Es tut gut nicht zu spielen, denn mein Geld kann ich endlich sparen oder für schöne Dinge ausgeben. Die neuen Macken sind allerdings, dass ich plötzlich sehr ungern Geld ausgebe, bzw. beim Geld ausgeben Gedanken habe wie: du kaufst für 50€ im Supermarkt ein, du hättest in einem Monat 20 Großeinkäufe machen können ohne das Zocken. Beim tanken scheue ich mich 100€ auszugeben, was ja heutezutage aber normal ist. Auch beim nachgehen meiner Hobbys, z.B. ins Stadion gehen sage ich mir manchmal ich schaue lieber von der Couch aus. Diese Geizigkeit hatte ich vor der Sucht nicht und es kotzt mich an, da ich eigentlich immer im Gegenteil gerne Geld für Spaß, Hobbys und Geschenke ausgegeben habe. Eine andere Macke ist, ich stelle alles in Frage und habe Probleme dabei sachen oder Menschen mein Vertrauen zu schenken. Ich mache mir viel zu viele Gedanken über unnötige Sachen, die sich teilweise sowieso nicht mehr ändern lassen. Ich setze mich immer noch selber unter Druck und möchte es jedem Recht machen und etwas beweisen. Das Wetten war für mich eine Täuschung schnelles Geld zu verdienen und ein „Gewinner“ zu sein, hat mich aber nur in den Ruin getrieben.
Was ich noch loswerden will, ich war jetzt während meinen Semesterferien in Bayern, habe da kleine Dörfer besucht und war viel in der Natur und am See. War echt beruhigend, die Gegend, die Menschen. Eine gute Ablenkung vom Alltag und der Sucht. Dann bin ich wieder zu Hause in Berlin und erlebe wieder den Stress, das Chaos und sehe die verschiedenen Menschen auf den Straßen denen es von sehr gut zu extrem beschissen geht. Ich verbinde die Umgebung und die Menschen mit denen ich aufgewachsen bin sehr stark mit meiner sucht.
Naja, ich wette jetzt seit 3 Monaten nicht mehr und fühle mich deutlich besser, abgesehen von den Macken die mich noch begleiten, aber das von heute auf Morgen nicht alles wieder gut wird war mir klar. Schritt für Schritt.
Roy1234:
Hi Nevergiveup,
dann lege doch mal die alten Kontoauszüge neben deine Quittungen für unnötige bzw belastenden Dinge des Lebens. Und dann überlege was die wunderbaren Minuten des zockens für 3 oder 4 K im Gegensatz zu dem im Kühlschrank, dem vollen Tank oder dem Besuch in Bayern ausgelöst haben. Wenn dich der Irrsinn in Berlin definitiv derart stresst solltest du dir vielleicht überlegen ob ein Tapetenwechsel nicht eine Alternative darstellt. Selbst die Bayern geben Dauerasyl für Preissn😂
Liebe Grüße Roy
Olli:
Hi Nevergiveup!
--- Zitat ---du kaufst für 50€ im Supermarkt ein, du hättest in einem Monat 20 Großeinkäufe machen können ohne das Zocken
--- Ende Zitat ---
Deine Sucht macht Deinem Namen alle Ehre ... :)
Lege doch mal alles Negative auf den Tisch, damit Deine Sucht endlich die Fr...e hält ... :) Also ... da wären ...
- Du Versager hast Geld verballert ...
- Was hättest Du Dir nicht alles leisten können, Du krankes Hirn ...
- Wen hättest Du mit dem Geld nicht alles verwöhnen können, Du Egoist ...
- Du kannst doch eh nicht mit Geld umgehen, Bubi ...
- Wie wäre es beim Einkauf auf Angebote zu schauen, dann bleibt mehr zum Zocken ...
Na? Fällt Dir auch noch was ein? :) Dann haue es raus ...
Und nun betrachten wir das alles aus einem anderen Blickwinkel:
Du bist schon, aber auch gerade einmal, 3 Monate abstinent. Die Genesung braucht Zeit, wie Du ja auch bemerkst.
Von daher wäre es auch verständlich, wenn ein Teil von Dir Suchtmittel horten möchte. Der andere Teil aber, der achtet nun auf das Geld, wie Du es bisher nie gemacht hast. Du reflektierst Deine Ausgaben, damit Du nicht nur nichts falsch machst, sondern auch darauf achtest, Dir etwas zu gönnen. Gleichzeitig fällt Dir auf, dass es da draussen Leute gibt, denen es besser geht als Dir. Es gibt aber auch Leute, denen es weitaus schlechter geht. Dort könntest Du auch ankommen, wenn Du nicht das Ruder herumgerissen hättest.
Gestern hatte ich 2 Leute im Haus wegen meiner Küche und dem Wohnzimmer. Als ich nach meinem geplanten Budget gefragt wurde und darauf antwortete, da schnappten beide lautstark nach Luft und meinten: "Damit können wir arbeiten!" Gleichzeitig betonten sie aber, dass sie jetzt nicht das Budget ausreizen wollten. Allerdings können sie mir nun z.B. Gerätschaften und Bauteile einplanen, die auch ihren Preis haben.
Ich sage mir ... wenn die Möbel 30 Jahre halten, dann wird es jetzt das letzte Mal sein, dass ich solche Möbel kaufe.
Eine Freundin betonte kürzlich: Olaf, Du kannst Dir das leisten, weil Du spielfrei bist! (sinngemäß!)
Das gebe ich an Dich weiter! Du kannst Dir all diese Gedanken gerade machen, WEIL Du spielfrei bist! Ich weiß, dass Du es eigentlich schon bist, doch ich betone es noch mal, um den kleinen Querulanten in Dir einen auszuwischen: Sei stolz auf Dich und das Erreichte!
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