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Lieber ein Beitrag anstatt zu spielen...

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runtim3:
Hey,

hab mich vor paar Minuten hier registriert weil ich denke das ihr hier einen versteht...
Ich bin 23 Jahre alt und spiele seit ich 14 bin. Alles hat damals mit Counter Strike Skins angefangen und so bin ich relativ schnell in die Sucht gekommen.
Mittlerweile denke ich das ich über 100k verspielt habe.
Früher komplettes Führerscheingeld verzockt, immer wenn Geld reinkommt direkt wieder weg.
Ich war schon wegen anderen psychischen Problemen 2-3 mal beim Psychater aber (meine Meinung) die labern dich immer nur mit den selben Shit voll.
Letztes Jahr dann komplett kaputt gewesen wegen 2 Mädels die mich komplett verarscht haben. Danach bin ich wieder voll tief ins Loch gefallen (voher schon viele Probleme im Kopf aber danach am Ende...)
Jeden Tag getrunken, anderes Zeug genommen und wieder nur gespielt.

Bin jetzt seit 3 Monaten von den ganzen Drugs weg und will da auch nie wieder hin.
Heute ist mein 9. spielfreier Tag (ich glaub ich hab seit 2 Jahren keinen spielfreien Tag gehabt. Drum schreib ich auch hier meine Situation weil ich wieder ans spielen denken muss aber mit niemanden drüber rede.
Meine Eltern haben mit mir abgeschrieben, unterstützen mich zwar aber denken ich bin ein kompletter Versager....

Ich wollte einfach meine Worte loswerden danke :)

thajo:
Super Idee einen Beitrag zu schreiben. Jeder hat seine Weise, mit Sucht umzugehen. Ich habe irgendwann realisiert, dass es mir hilft zu schreiben. Unter anderem auch um anderen in ihrer Situation beizustehen, versuchen zu helfen oder einfach meine Gedanken nederzuschreiben.

Mir hat anfangs sehr geholfen, wenn jemand einfach sein mitgefühl ausgedrückt hat, so fühlte ich mich weniger alleine, einsam, oder "der einzige mit diesem problem". Es löst aktuell zwar nicht die Probleme selbst, aber man kann von den Erfahrungen lernen und konkrete Massnahmen anwenden die anderen genützt haben.

Also, meine Tips an dich:
Sei aktiv in einer Community. Tausche dich aus.
Nutze die Beratungen, die olli auch in meinem Post hervorgehoben hat.
Sperre deine Accounts bei möglichst allen anbieter, paypal etc. Sei ehrlich zu dir und lasse keine hintertüre offen.
Nimm Schuldenberatung in Anspruch, lass dich beraten von anderen Spielsüchtigen mit hohen Schulden was das beste Vorgehen ist.

Wie gesagt, du bist nicht der einzige, profitieren von den Erfahrungen und Massnahmen von anderen die im selben Boot sind wie du.

Viel Erfolg!

Olli:
Herzlich willkommen Marvin!

Ich habe einfach mal beschlossen, Dich so zu nennen, denn Dein Beitrag erinnert mich gerade stark an den Roboter aus "Per Anhalter durch die Galaxis". ;)

OK, ich gebe ja zu ... der Smily am Ende Deines Beitrages passt gar nicht dazu ... aber der Rest ... ;)

Darf ich fragen, was das für psychische Probleme sind und was 2-3 mal beim Psychiater wirklich bedeutet? Hast Du da die Tageszeitung hingebracht? Oder die verstopfte Toilette gereinigt (Stichwort Shit)?
Was ist die Wahrheit hinter Deinen Worten, sie würden einen immer mit dem selben Shit volllabern?


--- Zitat ---Bin jetzt seit 3 Monaten von den ganzen Drugs weg und will da auch nie wieder hin.
--- Ende Zitat ---

Wie hast Du das gemacht? Hast Du hierfür Unterstützung? Gehst Du bereits an Deine Suchtproblematik irgendwie heran? Oder machst Du einfach "nichts"? Nichts an Drogen nehmen und das Leben einfach mal seinen Lauf nehmen lassen?

Was würdest Du Dir denn von Deinen Eltern wünschen? Was hast Du bisher getan oder unterlassen ihre Wünsche wahr werden zu lassen?
Wie würdest Du Eure Beziehung beschreiben wollen?

Rubbel:
Hallo lieber Runtime(3),

willkommen hier!! - Ich weiß ja nicht, ob Du nur mal schreiben wolltest, was Du gerade fühlst und durchmachst oder durchgemacht hast, wollte Dir auf jeden Fall schreiben, dass Du hier über alles schreiben kannst und nichts in Dich hineinfressen musst :)

Zu dem, was Du geschrieben hast, wollte ich auch noch was schreiben, nämlich:
Deine Eltern: Ich nehme nicht an, dass Deine Eltern glauben, dass Du ein 'Versager' bist - ich glaube eher, dass sie sich sorgen um Dich, sehen, dass Du Probleme hast, die sie selbst nicht mit Dir zusammen lösen können. Sie fühlen sich bestimmt hilflos.

Die Drogen: Fast jede/r hat schon mal Drogen ausprobiert im Leben, und seien wir mal ehrlich: viele trinken Alkohol (und das ist auch ne Droge!), andere kiffen, Partygänger nehmen oft Amphetamine oder Ecstasy ... Du bist nicht der einzige Mensch, der irgendwas probiert hat.
Dass Du damit aufgehört hast, finde ich schon mal klasse!! Denn von dem vielen Zeug bekommt man unreine Haut, strapaziert sein Herz und den Kreislauf übermäßig oder bekommt auch Fress-Flashs ... ist alles also nicht so günstig. Alkohol macht mit der Zeit und übermäßigem Verzehr 'blöd im Kopf'. Auch nicht so toll. Bleibt also: Das hast Du SUPER gemacht!
Spielsucht: Das mit dem Zocken ist einfach ne Sauerei: Schon Kinder oder Jugendliche werden an das Glücksspiel herangeführt von der Glücksspielindustrie, direkt 'erzogen' dazu, im Erwachsenenalter dann ihr Geld zu verspielen .... und die Betreiber streichen es mit einem Lächeln ein, und es ist ihnen völlig schnurz, woher es kommt und was mit den Menschen passiert.
Auch das wirst Du hinbekommen ... schreib' doch einfach immer wieder hier - Du kannst Dir hier ein 'Tagebuch' eröffnen und drauflos schreiben, wann Du willst, was Dir durch den Kopf geht.

Die Mädchen: Mit den Mädels ... Ja, es gibt einfach auch kaputte Leute, die sich selbst besser fühlen, wenn sie andre Menschen erniedrigen, und das bedeutet, dass sie extrem unreif sind und sich selbst nicht trauen, was für sich zu tun - aus Angst zu versagen. Da hast Du echt Pech gehabt ... aber ich glaube, das wird Dir so schnell nicht mehr passieren ;)

Psychotherapie: Was nun eine Therapie angeht, finde ich, Du könntest noch mal darüber nachdenken. Weißt Du, warum?
Ein Psychologe hört Dir zu und durch seine Fragen an Dich fällt es Dir leichter herauszufinden, wie es Dir besser gehen kann. Allwissend sind die auch nicht, und sie erarbeiten mit Dir eine Vertrauensbasis. Das ist das, was ein Psychologe/eine Psychologin macht. Das wird Dir sicher helfen, ganz sicher sogar! Und warum solltest Du das nicht auch probieren? Du hast doch Zeit dazu und willst aussteigen aus Deinen Problemen - oder sie benennen lernen und damit umzugehen lernen. Und das ist auch gut und richtig so!! :) Das Gute ist ja: Du bist bei Psychotherapie niemandem außer Dir selbst zu was verpflichtet. Die Stunden sind begrenzt, und es ist nicht einfach, einen Therapieplatz zu finden.

Ich will Dich jetzt nicht länger vollschreiben - und vielleicht schreibst Du ja noch weiter bei uns. Das wäre doch klasse :)

Bis bald, hab einen schönen Tag!
Viele Grüße, Rubbel

runtim3:
Danke an alle die mir geantwortet haben!
Eure positiven Wörter haben mich wirklich gestärkt.

Ich war damals beim Psychologen weil ich seit mehreren Jahren schon Depressionen hatte aber diese so "normal" geworden sind das man damit klar kommt.
Letztes Jahr sind mehrere Angst und Panickattacken dazugekommen. Als ich wirklich mich überwunden hatte damit zum Arzt zu gehen und mir eine Überweisung für einen Psych zu holen
meinten 80% der Psychs das sie voll sind und keine Patienten nehmen. Also bin ich 1h zu einem gefahren und das Gespräch war auch super. Ende der Geschichte: Sorry ich kann dich nicht nehmen ABER
hier paar Kontaktdaten kannst da ja anrufen.... Wow danke....

Außerdem war ich 2 mal in Gluckspiel Gruppentherapiesitzungen aber hab mich dort so schlecht gefühlt und die haben mir so oft gesagt das ich auf Entzug in eine Klinik gehen soll was ich aber def nicht möchte.
Mein Vater leidet seit Jahren an Depressionen und ich weiß als ich Ihn damals in der Klinik besucht habe das es schrecklich für mich war.

Was ich auch dazu schreiben wollte ist das ich Glück habe und meine Finanzen (relativ) im Griff habe.
Bin zwar am Ende vom Monat immer im minus wegen dem spielen aber den 6 stelligen Betrag den ich über die Jahre verspielt habe sind keine "aktive Schulden".

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