Hallo,
ich bin Andreas und ich bin Spieler und Süchtig,
Heute Abend war Therapiestunde und ich habe Gruppentherapie. Nein, ich weiß das das von mir im Titel genannte Thema ein äußeres Thema ist, das aber im Inneren bewegter ist.
Auch wenn ich den finanziellen Verlust beklage, das Geld das ich in diese Viedeotheken gesetzt habe und die Scham empfinde, daß möglicherweise durch meine Mittel Spielstätten geschaffen werden können, sehe ich mich wieder einmal mehr als Mensch der es lernt, das Leben zu verstehen. Ich nahm mich selber an der Hand, als ich nach der Therapiestunde noch bei uns am Mittellandkanal spazieren ging und hatte einen Dialog mit dem Andreas, der nicht verstehen konnte, daß er seinen festen Platz in dieser Welt hat, erlaubte ihm immer wieder einmal stehen zu bleiben, durchzuatmen, weinte mit ihm und ich fing an mich zu freuen. Erwachsen werden ist manchmal ein wenig anstrengend, aber ist ist so unendlich schön. Das sind so meine Gedanken.
Heute brauche ich nicht mehr in meinen Schuldgefühlen zu Leben. Ich kann mich von diesen Alten Kameraden trennen wie von meinen verkappten und offenen Spielstätten. Mein Umgang mit Geld ist immer noch nicht perfekt und mein Konto ist immer überzogen. Das liegt denn mehr an den Auswirkungen meiner Langzeitarbeitslosigkeit. Meine Spielschulden sind bezahlt. Gerade meiner Ursprungsfamilie gegenüber bin ich im Reinen. Danke für diese eindringliche Stunde.
Ich habe Heute nicht gespielt. Diesen Satz der Dankbarkeit möchte ich mit in die Nacht nehmen. Ich freue mich, daß ich spielfrei bin, das ist mein Wunsch für Morgen.
Und Morgen wird die Sonne aufgehen, entweder hinter einer Wolkendecke - oder in ihrem vollen Glanz...
Gute Nacht
Andreas