Da bleibt nur ein Mittelweg mit knallharten Regeln übrig, die niemals gebrochen werden dürfen. (Das ist übrigens die wichtigste Regel von allen.)

Die Sucht hat da leider ihre eigenen Regeln.....der Suchtdruck macht immer weiter und bei Verlusten wird das Chasen auch immer mehr.

Ich wünsche dir aber alles Gute und hoffe ,dass es so läuft, wie du es dir jetzt gerade vorstellst.

Wenn nicht ,du weißt ja ,wo du dich melden kannst.

LG Wolke

Hallo mein Freund!

Jeder lebt seine Bestimmung und dies ist meine.

Ich habe mir 20 Jahre "nix sagen lassen". Ich gestehe Dir diese Zeitspanne auch zu, obwohl ich hoffe, dass Du doch früher zur Vernunft kommst.
Für Dich steht aber derzeit, wie bei mir ja auch damals, das Glücksspiel an oberster Stelle. Wenn Du das so haben möchtest, dann lebe auch genau danach.

Es mag etwas böse klingen, doch auch hier mag ich Dich vor späteren Selbstvorwürfen bewahren: Trenne Dich von Deiner Frau! Führe sie nicht in dieses Märtyrium aus unerfüllten Versprechungen, zerschlagenen Sehnsüchten. Vertrauensbrüchen, Manipulationen und vielem mehr. Das hat sie nicht verdient ... das hat niemand verdient.

Spreche mit ihr und frage sie, ob sie diesen Weg wirklich mit Dir gehen möchte. Sie ist lediglich die Konkurbine - das Glückspiel Deine Frau.

In den bald 19 Jahren, die ich in der Selbsthilfe unterwegs bin, habe ich schon Vieles erlebt. Auch Deine ehrlichen Worte, die Du hier mit uns teilst, habe ich schon sooooo oft gehört. Ich kann mich nicht erinnern, dass Dein Vorhaben schon jemals funktioniert hätte.

Doch ... es ist Dein Leben und Deine Entscheidung ...

Hallo Aware,

du hast dich entschieden, es nochmal „kontrolliert“ zu versuchen. Aus meiner Sicht wäre es wichtig, zu definieren, woran erkennbar ist, ob es klappt. Und eine Idee, was du dann machst! Versuchst du es dann noch ein allerletztes Mal? Oder käme dann auch Abstinenz infrage? Besprich das am besten auch gründlich mit deiner Frau.
Bis bald. Wir freuen uns, wenn du ab und zu berichtest.
LG Ilona

Ich denke man kann es schaffen, kontrolliert und reguliert damit weiter zu machen.
Kann klappen ist aber gefährlich 😂
Du brauchst meiner Meinung nach dafür harte Regeln, die keinesfalls überschritten werden dürfen

Nicht unentscheidend ist der Hintergrund des Handelns. Möchte ich mir mit einem überschaubaren Risiko etwas dazu verdienen oder ist das in Wirklichkeit nur der Deckmantel, um weiter zu zocken. Das musst du dir, Aware, ehrlich beantworten. Sind die Gefühle und Emotionen ähnlich oder wie fühlt sich das für dich an? Und dann ist natürlich dennoch stets die Gefahr vorhanden die Kontrolle zu verlieren. Passiert ist das ja auch bereits.

Alles Gute, pass auf dich auf!

Hallo liebe Leute, ich dachte ich melde mich mal bei euch, weil das Interesse ja schon vorhanden war und weil ich einen etwas anderen Weg eingeschlagen bin wie ich eigentlich sollte... Nun ist das ganze auch schon wieder 2 Monate her... Wie ist es seitdem gelaufen? Wie ihr alle wisst, war ich zu dem Zeitpunkt sehr motiviert. Ich habe mich absolut bestärkt von meinen letzten Erfahrungen/Fehlern - Abstinenzphasen und meiner spirituellen Energie gefühlt. Meine Motivation war bei 100% ich wollte es unbedingt schaffen und habe alle möglichen Faktoren berücksichtigt. Ich habe Anfangs streng nach meinen Regeln agiert, habe sie aber auch mal wieder aufgeweicht/komprimiert. Ansich lief es erstmal gut, ich war fast den ganzen April mental stabil, habe Fortschritte gemacht und tatsächlich meinen ersten profitablen Monat im Daytrading erzielt. Dies war ein absolutes Erfolgserlebnis für mich, nachdem ich 11 Monate nur Geld verbrannt habe... Doch der Höhenflug hielt nicht lange an. Das Schicksal wollte mich herausfordern. Es gab eine unnatürlich/überhitze Börsensituation und ich habe FOMO auf Short (fallende Kurse) bekommen. Meine Regel wurde weiter aufgeweicht und irgendwann hab ich sie dann komplett über Bord geworfen. Ich habe immer weiter nachgelegt. Bis mein Risiko wieder unfassbar hoch war... Kein Hedge mehr (Absicherung) und keine normalen Aktien mehr... Komplett auf Short... Ich war nur noch am bangen... Tagelang... Das hat Kraft geraubt. Im Alltag unkonzentriert... Habe schlecht geschlafen... Mich gerädert gefühlt... Die erhoffte Richtung wurde leider nicht eingeschlagen, sondern ging immer weiter in die andere... Die ganzen Gewinne vom April wieder weg... Nun kamen sogar weitere Verluste dazu. Mein Depot hat wieder einen neuen Tiefstand erreicht...  Ich bin wieder in mein altes Muster verfallen. Die Hoffnung, das Mindset und die spirituelle Energie verflogen... (Meditation hat sich natürlich auch nicht mehr stimmig angefühlt). Ich habe wieder die Kontrolle(halbwegs) verloren... Wie konnte das nach alldem nur wieder passieren? Ich wusste es doch eigentlich besser... Ich hab mich einfach wieder total beschissen gefühlt. Einen Tiefpunkt den ich so nicht mehr erleben wollte...  Es war einfach wieder alles zuviel... Zwar bewiesen daß es über einen gewissen Zeitraum klappen kann, aber dann auch gespürt, dass die Spielsucht sehr heimtückisch ist - auch wenn man glaubt diese halbwegs im Griff zu haben ist sie auf einmal wieder volle Kanne da ohne es zu merken... In dieser Phase ist es unglaublich schwierig wieder den inneren Resetbutton zu betätigen. Aber es hat durch "Reflektion" irgendwie funktioniert. Ich war mir wieder absolut klar, dass Substanzerhalt des Portfolios oberste Priorität haben muss! Habe dann auch jede Chance genutzt mein Risiko was ich hatte rauszunehmen. Diese Chancen hatte ich dann auch noch glücklicherweise und man muss sein Ego überwinden und selbst seine Derivate im Minus verkaufen... Psychologisch natürlich eine Herausforderung. Aber ich will halt nicht mehr "zocken" sondern "traden" Hauptsache die KO-Schwelle ist weit genug weg. Ich hatte natürlich auch wahnsinnig Glück, weil nochmal +5-10% bei der volatilen Aktie hätten mich wohl gekillt... Das sehe ich ein. Es ist natürlich trotzdem Ironie des Schicksals, dass die Aktie danach dann doch sehr stark nach unten korrigiert hat und ich nicht mehr so stark in den Shorts investiert war. Dadurch sind mir einige Gewinne durch die Lappen gegangen... Aber ich sehe das als Herausforderung und Schicksal. Es war trotzdem einfach viel zu riskant und ich hatte auch einfach keine Nerven mehr weiterhin tagelang zu bangen... FOMO blendet und ich denke das ist das Problem von den meisten. Wenn die FOMO einmal kickt, dann ist es sehr schwierig sich zurück zu halten... Jedenfalls hoffe ich das ich daraus gelernt habe. Es wurden zwar wieder etliche Regeln gebrochen aber diesmal wenigstens keine roten Linien überschritten. Meine Sparpläne wurden z.B. nicht angefasst (Auch wenn diese im Vergleich zum Hebelbudget äusserst gering sind, gibt es eine kleine mentale Sicherheit zu wissen, dass etwas unabhängig von dem anderen "wächst". Es wird auch kein weiterer Kredit fürs Hebeln aufgenommen, weil mich sonst meine Frau verlassen wird... Deswegen: Trotz weiterer Verluste kann man auch an Erfolgen festhalten. Erster profitabler Monat und die roten Linien haben gehalten, es gab keinen "harten" Kontrollverlust und kein Totalverlust und dann ist da immernoch dieser Funken Hoffnung in mir, der mich hoffentlich nie verlassen wird. Ich muss es einfach schaffen! Auch wenn der Kampf sehr sehr anstrengend ist... Paradoxerweise fühlt man sich aber ansich gut, hoffnungsvoll und energiegeladen, wenn man grüne Zahlen erwirtschaftet und depressiv kraftlos wenn man rote Zahlen hat... So darf es halt als professioneller Trader auch nicht sein... Ich mache unglaublich viel um gegen meine Spielsucht anzugehen. Ich bin da sehr reflektiert, habe mir viel Wissen zu dem Thema angeignet. Ich habe mich mit einem anderen aus diesem Forum zusammen getan, der einen ähnlichen Weg wie ich geht und wir "kontrollieren" uns auch immer gegenseitig mit Anrufen etc. Ich gehe weiterhin zur Diakonie. Reflektiert über die ganzen Sachen reden tut wahnsinnig gut. Ich habe auch mega Glück mit meiner Frau, dass sie mir da vertraut. Auch hier kann ich reden. Ich will natürlich niemanden triggern und ich kann es guten Gewissens keinen empfehlen was ich hier tue. Es ist wahnsinnig anstrengend, so etwas mit "Spielsucht-Problemen" durchzuziehen. Es ist noch härter wie ich es mir anfangs vorgestellt habe und selbst da habe ich es nicht unterschätzt... Man muss absolut mit sich im reinen sein. Man muss viel in sich "reinschauen", man muss lernen alles rauszuwerfen was man da "oben" nicht braucht. Man muss den "Müll" rausschaffen (FOMO, Gier, Kick usw.. Klar sein und im Hier und Jetzt sein! Ich bleibe stark! Egal wie oft ich auf den Boden falle und wie weh es mir tun wird. Ich stehe wieder auf und versuche noch stärker zu sein als jemals zuvor..
Getreu dem Filmzitat: Ein Krieger gibt das was er liebt nicht auf. Er findet die Liebe in dem was er tut..

Guten Morgen!

Uhhhaaaaa ... so viel Rechtfertigung des eigenen Suchtverhaltens habe ich schon lange nicht mehr über mich ergehen lassen.

Ich mache es kurz: Irgendwann wird Deine Frau die Nase voll haben und ihre "Shorts" packen. Du wirst sie nicht wiedersehen. Allerdings wird Dich das gar nicht treffen, denn Deine Geliebte bleibt ja weiter bei Dir. Du musst da nur fokussiert sein und Dein Tradingwissen abrufen - so verdrängst Du den Verlust.

Auf der einen Seite ist es ja prima, dass Du Dich wieder meldest, doch es macht unwahrscheinlich traurig zu sehen, wie Du Deine Lebenszeit weiter Deiner Sucht widmest. Umso mehr noch, dass Du hier einen Zockerkumpanen gefunden zu haben scheinst, und ihr Euch nun gegenseitig anstachelt.

Der Mensch hat das Bedürfnis sich und sein Leben selbstbestimmt bestreiten zu dürfen. Doch sind Deine Handlungen denn wirklich selbstbestimmt, wenn die Sucht Dich im Griff hat? Aus eigener Erfahrung sage ich Dir: Nein, sie sind es nicht!

Nun, der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht ...

Ich wollte eigentlich heute gaaanz früh das gleiche schreiben wie Olli. So ist's und so wird es kommen.
Um auf Crazy's Post einzugehen, nein einem Spielsüchtigen ist es nicht möglich kontrollieret zu handeln. Und das was Du machst ist nichts anderes als zocken. Wie Automaten füttern oder die Wette auf nächstes Tor aufgeben.
Und professionell schon gar nicht. Auch der Reflex Gewinne zu reinvestieren ist der gleiche.
Es ist nicht der Gewinn der zieht sondern die Hormone die Glücksgefühle auslösen bei der Aufgabe des Trades und das verfolgen der Schwankungen. Ich habe auch getradet. Das war der Ursprung meines Absturzes.
Und Du bist Kilometer entfernt von Einsicht und Realismus. Ich hoffe Du versenkst nicht mehr als nur dein Leben.

Trotzdem alles Gute!

Hallo Aware,

da hast Du so viel Geld hineingesteckt, und noch viel meht Zeit, um das Trading zu kontrollieren. Ind das blöde FOMO hat Dir einfach einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Du schaust auf einen Monat, der positiv in der Bilanz des Tradings verlief. Ein Monat - und die anderen?
Das, was Du beschreibst ist ja sehr nervenaufreibend. Ich frage mich gerade, wie viel Kaffee braucht der Mensch, um solches zu egalisiereMit dem Spielen aufhören, das heißt auch, einmal eine Pause machen, sich die Zeit nehmen, einfach einmal zu entspannen. Das ist so einfach, so erquickend, erst aber die Einsicht gewinnen, daß das System nicht funktioniert. FOMO ist dabei vielleicht ein Wegweiser für Dich?

Mein Gedanke, als ich Deinen Post gelesen habe: "was macht der Mensch denn sonst noch, außer Traiding"? , also die Frage, wie meisterst Du Dein Leben, mit den harten, mit den schönen Seiten, mit der Einsamkeit, und in erfüllten Beziehungen, ,auch mit Dir und Deinem Körper. .
Das ist es, was ich in den Postings immer am interessantesten finde.

schöne 24 Stunden
Andreas

„ Zwar bewiesen daß es über einen gewissen Zeitraum klappen kann, aber dann auch gespürt, dass die Spielsucht sehr heimtückisch ist - auch wenn man glaubt diese halbwegs im Griff zu haben ist sie auf einmal wieder volle Kanne da ohne es zu merken... “

Danke für deinen Erfahrungsbericht. Was muss eigentlich noch passieren, bis du mal akzeptierst, dass du nicht alles kontrollieren kannst, dass du nicht alles im Griff hast.
Für mich liest sich das so, als würdest du dir das Leben aktuell sehr schwer machen. Warum eigentlich? Wie wäre es mit einem Experiment? Du hast jetzt zwei Monate damit verbracht, zu versuchen etwas zu kontrollieren, was man nicht wirklich kontrollieren kann. Jetzt könntest du doch mal probieren, wie sich zwei Monate Abstinenz im Vergleich anfühlen?
Alles Gute
Ilona

Hallo,

Börse und traden läuft für mich ganz klar unter Glücksspiel.

Ausser man investiert einen festen monatlichen Betrag in einen ETF oder was ähnliches.

Leider ist dein Etxt ohne jeglich absätzte schwer zu lesen für mich.

Gute 24H
Schwarzwaldteufel

Ich weiss, dass ich mich wahrscheinlich in diesem Forum langsam etwas lächerlich mache, weil meine Meinungen dann doch sehr sprunghaft sind, aber ich habe etwas fast schon unglaubliches erlebt...

Ich mach das ganze ja jetzt schon seit fast 3 Monaten mit den Plan des "Mittelwegs" Strategie, Charttechnik, Diakone, Kontrolle durch andere "Generell Beherrschung" Meditation usw. klar Regeln werden immer wieder mal gebrochen/aufgeweicht aber ansich der April erster profitabler Monat im Daytrading gewesen mich relativ "clean" gefühlt im Mai wieder in alte Muster verfallen aber dann doch noch mit Glück aus den Positionen rausgekommen und mich wieder gezügelt... Die ersten Juniwochen liefen super! Konnte etwas Abstand gewinnen und dennoch mit kleineren Hebel Profite erwirtschaften... Bis zur letzten Woche...

Am Tag 1 wo alles angefangen hat, war ich in der Spielbank. Keine Ahnung warum... Ich hatte Frei, ich war in der Stadt und es hat mich in den Fingern gejuckt... Das hat mich wohl dann etwas getriggert... Am Roulettetisch kam die ganze Zeit Schwarz und ich hab andauernd auf Rot gesetzt locker 5-6 mal und als ich meinen letzten dicken Batzen Geld gesetzt habe, nach dem Motto alles oder nichts nochmal auf Rot, kam dann die 0... Die Kugel ist auch so ganz komisch geflogen... Das hat mich so getriggert und abgefuckt, dass ich als Ausnahme einen "Rachehebel" beim traden zünden wollte, damit sich vielleicht doch noch alles gelohnt hat? Weil ich den Hebel nur zünden wollte, weil ich in der Spielbank verloren habe... Absolute Ausnahme halt... Darauf folgten dann ein paar weitere... Paar Positionen Rot. Viele Grün. Hab's dann geschafft die "Spielbankverluste" damit reinzuholen und sogar noch viel mehr... Konnte aber dann nicht mehr mit den Rachehebel aufhören, obwohl ich es eigentlich vor hatte...

Am nächsten Abend war es dann wieder schlimm... Portfolio ging gut runter... Hohes Risiko... Eine schlaflose Nacht gehabt... An Tag 3 ging der Plan dann sogar doch noch auf. Nachmittags hatte ich dann sogar den höchsten Portfolio-Stand jemals drauf, den ich je bei mir gesehen habe. Ich hab sowas von gefeiert und einiges an Alkohol getrunken. An dem Tag mich auch weiter mit dem Aktien-Newsfeed informiert. Alles sprach nach noch weiter runter.. Im "Suff" wollte ich dann noch ein allerletztes mal große Hebel zünden DAX Short usw. und dann auf jeden Fall wieder zu meiner "Normalität" zurück kommen... Nochmal ein allerletztes mal und es dann gut sein lassen... Leider ist am Freitag dann alles pervers gestiegen und ich komplett auf fallende Kurse und andauernd weiter nachgelegt, obwohl ich das eigentlich nicht mehr tun wollte... Dann auch mehrere KOs / Totalverluste erlitten. Ich war schon wieder wie in Trance... Absoluter Kontrollverlust... Konnte nicht damit aufhören als weiter nachzulegen... Getriggert von dem Portfoliostand den ich vor einem Tag noch bei mir gesehen hatte... Ich habe mehr wie 10K an einem einzigen Tag verloren. Ein neuer trauriger Rekord... Ich bin einfach schockiert von mir wie das alles wieder passieren konnte, dabei hätte ich am Donnerstag eigentlich super zufrieden sein können und einfach alles verkaufen... Aber ich konnte es nicht... Mir ist einfach wieder klar geworden, selbst wenn ich mich monatelang zusammen reißen kann und durchaus auch gute Arbeit leiste, gibt es wieder diese kurzen Momente wo ich in Emotionen alles zerstöre... Vor diesem inneren Dämon ist man einfach nie sicher... Fühle mich wieder unglaublich fertig. 3 Monate habe ich es geschafft halbwegs fokussiert und profitabel zu bleiben und zerstöre mir dann alles an einem Tag und der Auslöser ist ausgerechnet noch die 0 beim Roulette gewesen..
 
Daraufhin folgten natürlich noch weitere Verluste und nun also HEUTE habe ich mein Portfolio komplett zerstört...

Ich war sehr engstirnig und ihr hattet alle Recht.

Das war's dann leider mit dem Daytrader-Traum... Ich gebe nun meine komplette Kontrolle an meine Frau ab. Ich will auch nie wieder etwas mit Glücksspielen oder Hebel zutun haben, ich weiss dass ich hier eine absolute Leidenschaft aufgeben muss, was mir sehr sehr schwer fallen wird... Alles andere ist aber leider nicht mehr tragbar, nicht nachdem was jetzt alles passiert ist...

Ich bin einfach nur zerstört, dass tut mir alles so unfassbar weh und leid, weil ich auch Geld eingesetzt habe was ich nicht hätte nehmen dürfen...

Ich will am liebsten gar nichts mehr mit Geld zutun haben. Einfach nur Leben und das Leben wieder genießen und hoffen das ich es irgendwie schaffen kann..

Tut mir wirklich sehr leid auch was ich hier alles zuvor geschrieben habe.

Hallo Aware,

wie viel Zeit hast Du mit dem Schreiben Deines Postings verbracht? Bestimmt nicht so lange, wie Du beim Roulette gesessen und getradet hast. Aber nun hast Di den ganzen Verdruß noch einmal durchgekaut, und am Ende steht der Sünder da, in der allerletzten Unterhose....
Es tut mir bitter, leid, aber wir können uns nicht beherrschen, gerade dann, wenn der Trigger kommt. Präventionen und später Meditätionen sind alles Werkzeuge, die wirklich helfen. Wenn ich aber mal kurz Eimerchen und Schaufelchen nutze, um mir das böse Glücksspiel  wegzubuddeln, .... mir stockt es gerade in den Fingern. Glaube mir bitte: ich bin den Weg in die Sackgasse gegangen, ich mußte erkennen, daß ich keine Chance mehr hatte, als nur noch einem Wunder zu glauben. Als ich feststellen konnte, daß ich alles, wirklich alles aufgeboten habe, um der Spielhölle zu entrinnen, und einsah, daß das Spielen noch viel viel stärker ist als ich, dann konnte ich klein beigeben.
Damas half mir eine Telefonliste von Mitgliedern meiner Selbsthilfegruppe. Ich habe versucht alles anzurufen, nur es war ein Bilderbuchsommertag, niemand zuhause, und Handys gab es noch nicht. Aber ich war bereit, mich so zu zeigen wie ich bin, völlig im Eimer. OK, das ist alles schon lange her, aber ich habe es im Hirn auf meine Festplatte gespeichert. Ich kann es nicht vergesessen, und genau das hat mir später noch manchmal den Arxch gerettet.

Vertraue darauf, , daß der Schmerz sich nicht gegen Dich richtet, sondern Dir einen Weg aufzeigen will. Vertrauen - Du hast eine zarte udd tief verwurzelte Pflanze daheim, Dieses Pflänzchen will beachtet, will gepflegt , will verstanden werden.
Dann darf sie Dich berühren, und Du wirst angesprochen werden, , beachte dieses einfach.

schöne 24 Stunden
Andreas

Hi Aware!

Weisst Du ... ich musste noch einmal mein ganzes Gehalt noch vor dem 1. verspielen, bis bei mir der Groschen fiel.
Seitdem bin ich spielfrei und bereue es keine einzige Minute.

Finde etwas anderes, was Dich interessiert und ausfüllt. Etwas, was Du nicht als Sucht betreiben kannst. Wird Dir die Abstinenz leicht fallen? Nach Deinem Intro zu urteilen wohl eher nicht. Aber es wird leichter werden. Garantiert!

Ich kann Dir und allen anderen immer nur empfehlen, in eine Gruppe zu gehen. Dort merkt jeder sehr schnell, dass nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten zusammenschweißen.

Hallo Aware,

sehr gut, dass Du das nun ziemlich genau beschrieben hast, und Du hast für Dich ein Fazit gezogen: 'Zocken, egal wie und wo und was, raubt mir sämtliche Kontrolle, und das will ich nicht mehr erleben, diese Reinfälle im immer gleichen Muster'.

Damit hast Du Dir eigentlich schon was versprochen, nämlich das nicht zu vergessen.
Ich denke, da hätten noch 30 Leute auf Dich einreden können, ohne dass Du sie ernst genommen hättest.
Aber Dich selbst.
Dich musst Du schon ernst nehmen, sonst kannst Du nicht wirklich existieren.
Und ... ähm ... warst Du es nicht, der meditiert?
Wie dem auch sei, Du kannst jetzt jederzeit den Text lesen, den Du heute hier verfasst hast. Es ist Deine 'Stimme' - und das kann Dir gut helfen.

VG Rubbel