Hi!
Schiebe keine Panik, ok ?
Im Moment brauchst Du keinen Anwalt ...
Er braucht einen Anwalt, damit der Staat auch versteht, wie er in die Spielsucht geraten ist. Der Anwalt kann ihm helfen, die Verantwortlichen für seine Sucht aufzuzeigen, was für die Behörden von Bedeutung sein könnte. Denkst du wirklich, dass der Staat sich darum kümmert, wie er in die Sucht geraten ist? Vielmehr wird er ihn bestrafen, weil er 20.000 € in nicht staatlich reguliertes Glücksspiel verloren hat – Geld, das nicht in die staatlichen Kassen geflossen ist.
Der Staat hat eine doppelte Rolle: Einerseits lässt er Wettbüros, Spielhallen und Glücksspiele überall auf den Straßen florieren, andererseits profitiert er davon. Die Zunahme der Glücksspielmöglichkeiten, wie etwa das Verdoppeln der Spielautomaten in einer Gaststätte – vor allem wenn ein separater Raum dafür genutzt wird – und die Existenz von 54 Spielautomaten in einer Straße, die nur 500 Meter lang ist und in der zwei Spielhallen vorhanden sind, während sich Grundschulen und Kindergärten nur 50 Meter entfernt befinden, zeigt die Gier und Verantwortungslosigkeit des Staates. Es wird mit älteren Gewerbe-Status argumentiert, um diese Lücken zu nutzen und keine Änderungen vorzunehmen. Diese Art der Regulierung zeigt, wie der Staat einerseits vom Glücksspiel profitiert und andererseits seiner Verantwortung nicht gerecht wird. Zudem stellen die nicht staatlich regulierten Glücksspielorte eine direkte Konkurrenz zu den staatlich regulierten dar.
Deswegen sollte er sich der Lage bewusst sein, in der er sich befindet: Der Staat, die Betreiber und die sogenannten illegalen Glücksspielanbieter sind in einer Sache fixiert – dem Geld! Der Staat sollte sich seiner eigenen Verantwortung bewusst sein.
Deshalb ist es wichtig, einen Anwalt einzuschalten, damit er sich nicht wie ein schuldiger Straftäter fühlen muss. Er sollte sich verteidigen können und natürlich auch echte Hilfe suchen, um vom Glücksspiel loszukommen.
Das ist leider nicht richtig was du sagst. Ich kenn sehr, sehr viele Fälle zu diesem Thema. Die Einzahlungen sind in JEDEM Fall völlig egal und irrelevant ! Das einzige was relevant ist, sind die Auszahlungen ! Denn nur dann hast du „den Staat hintergangen“. In jedem Fall, und ich kenne über 100 Fälle , wurden nur die Auszahlungen beachtet, was ja auch völlig logisch ist. Wenn die Spieler jetzt auch noch für die Einzahlungen bestraft werden sollen, dann würden sehr viele Menschen ihre Existenz verlieren. Im schlimmsten Fall droht die Einziehung des Gewinns und 90 Tagessätze Geldstrafe.
Deine Sichtweise ist verständlich, aber leider nicht vollständig korrekt. Es ist zwar richtig, dass Auszahlungen in vielen Fällen im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen, aber das bedeutet nicht, dass Einzahlungen irrelevant sind. Gerade bei illegalen oder nicht regulierten Glücksspielaktivitäten spielt auch der Geldfluss in beide Richtungen eine Rolle – sowohl die Einzahlungen als auch die Auszahlungen. Auch wenn in vielen Fällen der Staat primär die Auszahlungen ins Visier nimmt, lässt sich nicht leugnen, dass die Einzahlungen und die Herkunft des Geldes ebenfalls einen erheblichen Einfluss haben können.
Was du außerdem übersehen hast, ist die Tatsache, dass die Behörden durchaus auch „im Hintergrund mitberechnen, was passiert, wenn Menschen in illegalen Glücksspielplattformen ihr Geld verlieren. Die 20.000 €, die in einem nicht staatlich regulierten Online-Spiel verloren gehen, wären ansonsten in den staatlich kontrollierten Märkten und somit in die staatlichen Kassen geflossen. Es geht also nicht nur um den Verlust des Geldes durch den Spieler, sondern auch um die Einnahmen, die dem Staat durch illegales Glücksspiel entgehen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Oasis-Sperre, die offenbar keine wirksame Lösung darstellt. Tatsächlich hat sie in vielen Fällen eher das Gegenteil bewirkt, indem sie Lücken geschaffen hat, die Spieler dazu nutzen, weiterhin zu spielen – sei es online oder in der Öffentlichkeit. Es gibt viele Möglichkeiten, die Sperre zu umgehen, und sie schützt in vielen Fällen nicht vor dem tatsächlichen Suchtverhalten der Spieler.
Es ist also nicht nur eine Frage von Ein- und Auszahlungen, sondern auch von der Verantwortung der Behörden, sicherzustellen, dass solche Lücken geschlossen werden. Denn am Ende des Tages ist es nicht nur der einzelne Spieler, der verantwortlich gemacht wird, sondern auch ein System, das nicht ausreichend reguliert ist und in dem Anbieter, sowohl legal als auch illegal, oft ungestraft agieren können.
Die Realität ist, dass Menschen durch das Glücksspiel, angefangen bei den sogenannten Novo Lines, in die Sucht getrieben werden. Heute finden sich viele Spieler in einem Teufelskreis wieder, aus dem sie kaum noch herauskommen, während sie sich mit ihrem eigenen Geld in der Öffentlichkeit blamieren. Das ist die Tragödie der Spielsucht, die oft viel tiefer geht als nur die Frage, ob Einzahlungen oder Auszahlungen berücksichtigt werden.