Hallöchen,

mein Sohn hat in den letzten Tagen knapp 500-700€ verzockt (etliche Transaktionen jeweils Beträge um die 20 Euro), jeweils über seine Klarna Kreditkarte. Es stehen auch immer andere Händler in der Beschreibung 
Ich weiß, es ist verhältnismäßig kein Riesenbetrag, aber besteht die Möglichkeit über Chargeback die Kohle zurück zu bekommen? Hat da jemand Erfahrung? Ich finde speziell zu der Klarna Karte nicht wirklich was.

Das was ich hier herausbekommen habe, ist, dass Glücksspiel über Klarna nicht erlaubt sei. Kann ich da eine Anfrage hinschicken, oder könnten wir deshalb zusätzlich Probleme bekommen?

Wir danken sehr für eure Hilfe 

Hallo und willkommen in unserem Forum,

dieTatsache, dass die Beträge nicht korrekt bezeichnet sind, könnte darauf hindeuten, dass es sich um illegales Glücksspiel handelt und die falschen  Bezeichnungen dies verschleiern sollen. Checkt bitte, ob die Glücksspiele, die er gespielt hat, eine deutsche Lizenz haben. Es ist rechtlich nicht zulässig, derartige falsche Angaben auf Kontoauszügen etc. zu machen. Anbieter mit Lizenz würden das auch nicht tun.
Dein Sohn könnte einen Anwalt fragen oder Klarna kontaktieren und mitteilen, dass er scheinbar unwissend illegal gespielt hat und das Geld zurückfordert.
Oder er storniert rasch. Das Geld sollte er aber nicht wieder verspielen. Wer in wenigen Tagen soviel Geld verspielt, hat die Kontrolle verloren und sollte was für sich tun.

Alles Gute

LG Ilona

Hallo,

Wahrscheinlich ist das immer der erste Impuls - seinem Kind helfen zu wollen. Hier wäre allerdings das Gegenteil angesagt.
Ilona sagte ja bereits, daß das viel Geld ist, was auf einen Kontrollverlust hindeutet.
Viel 'hilfreicher' wäre es daher, ihn das Geld bezahlen zu lassen. Je früher er merkt, daß sowas Konsequenzen hat, desto besser. Wenn du anfängst, ihm 'aus der Patsche' zu helfen, dann ist es ja nochmal gutgegangen.
Das kann dann durchaus ein 'Faß ohne Boden' werden.

Zur Frage an sich:
Wie alt ist dein Sohn? Ist er minderjährig?

Hallo und Willkommen!
Meine beiden Vorredner haben eigentlich schon das wichtigste gesagt.
Ich denke es war ein Curacao Casino. Das ist auf den Belegen oft nicht sichtbar da es häufig über Banken in Litauen etc geht.
Minderjährige bekommen normal soweit ich weiß keine Kreditkarten. Aber der Junge ist definitiv ganz nah am Absturz dran.
Hilfe über Geldflüsse bei Süchtigen heißt eigentlich grundsätzlich auf ein neues.
Und irgendwann bleibt die Anzahl der Transaktionen gleich nur hinter der 20 kommt ne 0 dazu.
Süchtige denken weder rational noch gibt es eine größere Liebe als das Casino. Da steht alles hinten an. Rede mit ihm und nimmt er deine Hilfe an dann macht einen Deal. Lass Dir einen längeren Zeitraum seine Ausgaben zeigen. Und das aufsuchen einer Beratungsstelle wäre auch nicht verkehrt. Das Geld momentan ist euer kleinstes Problem.

Dir persönlich würde ich raten lese dich ins Forum ein. Da gibt's sowohl seitens Spieler als auch von den Angehörigen richtig bewegende Schicksale. Und glaube mir das ist wichtig da kein Außenstehender auch nur den geringsten Schimmer von dieser Sucht hat. Und um so eher ihr das anpackt um so weniger Leid müsst ihr im Vorfeld ertragen. Schon im Hinblick auf Augenblick wenn er die Kontrolle komplett verloren hat. Dann geht meistens gar nichts mehr.

Liebe Grüße
Roy

Klar, man bekommt als Minderjähriger keine Kreditkarte. Aber es muß ja nicht seine eigene Kreditkarte gewesen sein. Wäre nicht das erste Mal, daß sich jemand eine bei den Eltern 'ausleiht'. Deshalb fragte ich.

Ansonsten gebe ich dir Recht, du hast das deutlich besser ausgeführt. Sowas ist ein Alarmzeichen, und es sollte nach Möglichkeit eine 'einmalige Dummheit' bleiben.

Danke für eure Antworten

Vorab, er ist tatsächlich schon (bzw. gerade erst) 18, die Kreditkarte war also legal und auch seine eigene. Bei mir gingen auch direkt die Alarmglocken an, er hat mir dann auch Einblick in alle Kontotransaktionen, Paypal und eben Klarna gezeigt.
Vorher waren keine Auffälligkeiten bezüglich Glücksspiel, er hat das wohl mit einem Freund zusammen gemacht an diesen Tagen. Nichtsdestotrotz sind wir so verblieben, dass ich regelmäßig alle Konten überprüfe. Ich habe ihn auch gebeten mit seinem Freund zu mir zu kommen, wer weiß ob der da vielleicht tiefer drinsteckt.

Danke auch für den Hinweis mich hier einzulesen. Das werde ich mit ihm zusammen machen, insbesondere Betroffenengeschichten. Ich kann insgesamt nicht einschätzen, ob dies jetzt eine "einmalige" Aktion war, ich denke, das wird die Zeit zeigen, ich deute es allerdings als positives Zeichen, dass ihm direkt bewusst wurde, dass das sehr gefährlich ist. Auch generell wichtig im Hinblick auf anderweitige Ausgaben, wofür man das Geld nicht hat.

Zur Klarnageschichte: Da einen Teil des Geldes am Ende des Tages initial ich zahlen würde, würde ich trotzdem gerne die Möglichkeit wahrnehmen, das Geld zurück zu bekommen. Das Casino verfügt soweit ich das sehe tatsächlich nicht über eine deutsche Lizenz (Darf ich den Namen hier nennen?).
Da ihm die Karte gehört, muss er das selbst in die Wege leiten: Würdet ihr also empfehlen sich an den Klarna-Support zu wenden mit der Auflistung aller Transaktionen mit dem Hinweis auf illegales Glücksspiel mit der Bitte um Rückzahlung? Oder wie geht man da vor?

Vielen Dank an alle und ein schönes Wochenende 

Hallo und guten Morgen
Also Dein Sohn hat mit 18 Jahren zusammen mit seinem Freund gezockt und verloren, Dir das 'gebeichtet' und weiß nicht, wie er die Kohle wieder bekommt?
Und 'Papa' regelt das und schützt seinen Sohn?
Manch einer hier hat sogar schon früher begonnen, mit Geldeinsatz zu versuchen, dies zu vermehren, hat dann evtl. gestohlen, Unterschriften gefälscht oder sonstwas.
Ich möchte Dir eines vor Augen führen:
Das war sicher nicht das erste Mal, dass Dein Sohn um Geld gespielt hat. Das sollte Dir schon klar sein.
Und zu Euch: Nicht alles ist mit Geld zu regeln. So frage ich mal 'frech': Welches Verhältnis habt Ihr? Nimmst Du ihn ernst? Hat er die Möglichkeit, Dich jederzeit zu fragen, Dir von ihm zu erzählen, und antwortest Du offen und verständnisvoll? Also: bist Du für ihn da?
Und kannst Du ihn auch loslassen, damit er 'erwachsen' werden kann?

Hätte es nicht gereicht, wenn Du ihm unser Forum genannt hättest oder ihn selbst hättest suchen lassen? Hätte er nicht selbst schreiben können hier? Eigentlich doch schon, oder?
Und er könnte Dir sogar das Geld, wenn Du es vorauslegst, allein zurückzahlen.
Die Crux ist: Wenn er keine weiteren Konsequenzen (keine Strafen!! das meine ich nicht) spürt, kann er zunächst mal keine Eigenverantwortung lernen.

Und Du? Du kannst ihn nicht Stück für Stück loslassen.
So konntet Ihr wohl nicht ganz offen reden, denn wie o.a. wird dieser Verlust und der Weg dorthin nicht nur von einem einzigen Mal gekommen sein. Das sieht nicht 'gut' aus ... vielleicht ist da was zwischen Euch, was es zu klären gibt?

Hilf ihm besser mit mehr Aufmerkamkeit und damit, dass Du ihn ernst nimmst und ihm was zutraust. Und lass' ihn selbst zu Wort  kommen.

Viele Grüße
Rubbel

…“Da einen Teil des Geldes am Ende des Tages initial ich zahlen würde,…“

Hallo, kurze Verständnisfrage:

Heißt „initial zahlen“, dass du es ihm vorstreckst? Oder willst du es komplett übernehmen?
Von Letzterem raten wir hier immer ab.

Ich kenne mich mit Klarna nicht aus und weiß daher nicht, ob man das Geld selbst stornieren kann. Ich persönlich würde das einfach machen, weil der der das Geld hat immer im Vorteil ist. Klarna müsste dann Dich verklagen. Falls dir das zu riskant ist, ruf kurz bei einem der bekannten Anwälte an (z. B. Lenne, Redell, Cocron, Staudt etc) und erkundige dich. Mach’s aber zügig, es gilt Fristen zu wahren und bezieh den Filius ein.
LG Ilona

und am besten die Kreditkarte in eine Debitkarte ( Guthaben Basis) umwandeln, auch wenn er 18 ist. Wozu braucht ein 18 Jähriger eine Kreditkarte?

am besten mit ihm drüber reden, nicht verbieten ( Kannst du wohl eh nicht, da er 18 ist) Verbieten führt bei den meisten Kindern dazu, die Aktivitäten heimlich fortzusetzen. Gefahren aufzeigen. Dein Sohn ist 18. Hört er nicht auf, zerstört er sich sein Leben und deins evtl. mit.

Alles Gute

Einfach zurückbuchen geht bei Klarna nicht. Bei Kreditkarten auch nicht. Du müßtest eine Rückbuchung beantragen. Dafür mußt du ein Formular ausfüllen, und es begründen. Fremdeinwirkung (also
Diebstahl oder Verlust) wären Gründe, bei denen eine Rückbuchung meist ausgeführt wird. Im Falle, daß ein Minderjähriger die Karte benutzt hat, hättest du auch gute Chancen (deshalb fragte ich). Illegales Glücksspiel hingegen ist kein Grund. Versuchen kann man es natürlich trotzdem, sie werden es aber ablehnen, da die Zahlung von ihm selbst getätigt wurde, und nicht von einem unbefugten Dritten.


-edit-
Und nein, bitte keine Anbieternamen nennen. Das hat damit zu tun, daß hier sowas wie ein 'geschützter Raum' ist.
Im 'Eifer des Gefechts' halten sich einige nicht unbedingt immer daran, aber man sollte schon darauf achten.

Hi und willkommen!

Der Klageweg lohnt sich auf jeden Fall nicht bei dieser kleinen Summe. Auch wenn es viel Geld ist, so übersteigen die Kosten einer Klage den nur potentiellen Erfolg. Dann wird nicht gezahlt und Du musst eintreiben lassen ... dies dann irgendwo im Ausland ...

Schicke doch mal den Sohnemann ins Webmeeting morgen abend. Pünktlich um 19 Uhr geht es los. Der Link zum Meeting steht in meiner Sigantur. Er soll sich vorab einen kostenlosen Zoom-Client installieren. Da alles, was im Meeting passiert, auch nur im Meeting verbleibt, kann ich mich darüber mit Dir im Anschluss natürlich nicht unterhalten. Vielleicht hilft dieses Wissen aber ja Deinem Sohn sich zu melden und aktiv am Gruppengeschehen teilzunehmen.

Es wurde schon gesagt: Gebe ihm einen Kredit, keine Schenkung! Er kann Dir dann in Raten, die ihr Euch gemeinsam protokolliert, das Geld zurückzahlen. Wichtig dabei: Mache ihm kein schlechtes Gewissen, sondern lege Wert darauf zu betonen, dass er gerade für sein Verhalten pflichtbewusst die Konsequenzen trägt.

 

Der Threadersteller fragte nicht nach den Aussichten einer Klage, sondern nach der Möglichkeit eines Chargebacks durch den Kreditkartenanbieter.
Denn ja, eine Klage wäre bei dieser Summe in der Tat rein rechnerisch Quatsch.

Ich möchte Dir eines vor Augen führen:
Das war sicher nicht das erste Mal, dass Dein Sohn um Geld gespielt hat. Das sollte Dir schon klar sein.

 

Kennst du ihn oder woher weißt du das?

… ich würde einen der einschlägigen Rechtsanwälte anrufen. Die Erstberatung kostet nix. Und dann wahrscheinlich eine Rückbuchung mit der Begründung verlangen, dass erkannt wurde, es handelt sich um illegales Glücksspiel. Und unbedingt darauf hinweisen, dass sie die Buchungen falsch bezeichnen. Das ist eindeutig verboten. American Express hat in einem ähnlichen Fall die Geschäftsbeziehung zu dem Casino direkt beendet. Halt uns doch bitte auf dem Laufenden.
LG Ilona