Hallo Olli, hallo Roy,
sorry für meine späte Antwort – ich brauchte ein paar Tage, um klarzukommen und mich zu sortieren.
Ich habe einfach mal mein Handy ausgeschaltet und mich nur auf mich selbst und meine Situation konzentriert.
Bald steht mein 35. Geburtstag an, und das hat in mir einiges ausgelöst. Ich habe mir Gedanken gemacht, wo ich aktuell stehe, wo ich hinmöchte und wie ich diesen Weg am besten gehe.
@Olli
Was sich bei mir verändert hat:
Ich bin mir meiner Situation bewusst geworden und habe verstanden, dass ich wirklich etwas ändern muss.
Ich habe begonnen, die Kontrolle über mein Leben zurückzugewinnen – auch wenn ich weiß, dass ich erst am Anfang stehe.
Welche Dinge und Gewohnheiten weggefallen sind:
Ich habe den Kontakt zu Menschen deutlich reduziert oder ganz abgebrochen, die weiterhin spielen und mich – trotz meines Entschlusses aufzuhören – immer wieder versucht haben, zum Weiterspielen zu animieren („die nächste Wette gewinnt bestimmt“ usw.).
Positiv ist, dass ich nicht nur an meiner Spielsucht arbeite, sondern auch in anderen Lebensbereichen für Klarheit und Struktur sorge:
Ich halte meine Wohnung in Ordnung, achte auf eine gesündere Ernährung, bewege mich mehr und sorge für ausreichend Schlaf.
Geduld und Entschleunigung:
Wie ich in der Einleitung geschrieben habe, versuche ich derzeit, bewusster zu leben. Ich nehme mir Zeit, Dinge zu durchdenken, anstatt sofort zu reagieren. Das hilft mir, ruhiger zu bleiben und klarer zu sehen.
@Roy
Ich bin mittlerweile deutlich ruhiger und abgeklärter, was meine finanzielle Situation betrifft. Eine Übersicht hatte ich schon immer, aber ich habe nie aktiv versucht, etwas zum Positiven zu verändern.
Jetzt – mit der Unterstützung der Diakonie – bin ich auf einem guten Weg.
Zum Thema Mahnungen oder Druck:
Bis jetzt konnte ich alle Zahlungen rechtzeitig leisten, auch wenn mir klar ist, dass das auf Dauer so nicht weitergehen kann.
Gestern habe ich eine Zahlungsaufforderung erhalten, mich aber noch nicht näher damit beschäftigt – das werde ich in den nächsten Tagen tun.
Angst habe ich keine mehr. Mein Antrieb ist der Wunsch, wieder ein freies und sorgenfreies Leben zu führen.
Meine Strategie ist aktuell, die Empfehlungen der Diakonie abzuwarten und die mir gestellten Aufgaben konsequent umzusetzen.
Parallel achte ich darauf, dass sich meine Situation nicht verschlechtert und ich Schritt für Schritt Stabilität gewinne – auch was Themen wie das neue Konto angeht.
Ich akzeptiere meine Situation, mache mich nicht mehr fertig, aber ich brauchte ein paar Tage, um zu mir selbst zu finden und meine Gedanken zu sortieren.
Jetzt fühle ich mich wieder gefestigter und klarer.
Liebe Grüße
Neustart