Fortsetzung
Also da stand ich nun, mit einer Diagnose ,mit der ich erst mal nicht klar kam.
Ich fing erst mal an,alles darüber zu lesen,Aussichten,was genau kann passieren und vor allen Dingen,wie ist es nach so einer großen riskanten Operation?
Als ich mich einigermaßen gefangen hatte,befolgt ich den Rat des Arztes,der sagte ich solle meine Angelegenheiten davor besser regeln.Das habe ich ,ich habe innerhalb 3 Wochen meinen Salon verkauft,weil klar war,so schnell werde ich nicht mehr arbeiten können.
Das war für mich das Schlimmste,ihr werdet es nicht glauben, aber das war schlimmer,als die Diagnose selber.
Also Salon verkauft,Termin zur Op.
Da war ich 28 Jahre alt.....
Am Abend vor der Operation,bekam ich einen Herzkatheter gelegt,so üblich bei Kopfoperatioen und einige unschöne Aussagen,was alles passieren kann, aber nicht muss.
Sprachzentrumdefekt,allgemeine Lähmungserscheinungen die den ganze Körper betreffen können,Sehschwierigkeiten bis zur Erblindung,da der Tumor am Sehnerv verwachsen war ,nie schwanger werden,da eine Metastase an der Hyppphyse(Hirnanhangdrüse ,unser Hormonverteiler im Kopf),dadurch die Wahrscheinlichkeit das ich nie schwanger werden könnte,eine schwere zu verschließende Lücke zum Liquorwasser,dass zur Folge hätte,man müsste mir einen Muskel aus dem Oberschenkel nehmen,um das wieder verschließen zu können .....und noch viele andere tolle Sachen.
Da flog mir alles runter und ich wäre am liebsten nur noch davon gelaufen.Würde ich so leben wollen,wenn das danach passiert?
Ich weiß es noch genau, ich bin dann wieder hoch auf mein Zimmer,mit zwei Beruhigungsmittel in der Hand,die ich schlucken sollte,die ich auch brauchte danach.
Meine letzte Zigarette wollte ich rauchen und damals konnte man noch hoch auf das Dach im Bundeswehrkrankenhaus.
Da stand ich oben zum rauchen und dachte mir echt,wenn du jetzt einfach springst,dann wäre es vorbei und müsstest diese ganze Scheiße gar nicht mit machen.
Solche Gedanken bekam ich,aber da ich ein sehr positives Mensch bin und unwahrscheinlich gerne lebe,bin ich nicht gesprungen und habe mich selber versucht zu beruhigen.
Naja,was soll ich euch sagen,alles undzwar alles kam genauso so schlimm nach der Op.
Ich war 7 Monate auf der Intensivstation, konnte nicht mehr sprechen ,nicht laufen und ein Implantat war aus meinem Oberschenkel in meinem Kopf.
Ist ja klasse gelaufen.....
Ich konnte fast zu jeder Zeit klar denken,es nur nicht mehr äußern, ein mieses Gefühl.Es folgten Bestrahlungrn und Chemotherapie.
Nach 7 Monaten ging es langsam bergauf,dass Laufen kam langsam,dass sprechen noch nicht ganz so gut,aber es wurde jeden Tag wieder besser.
Insgesamt war ich 16 Monate im Krankenhaus.
Danach ging es mit Reha weiter und ich war fast wieder die Alte.
Das einzige was blieb,war die Angst,eine unerklärliche Angst vor jedem und vor allem,richtig schlimm.
Das war eine Auswirkung der Hypophyse,die sich erst mal wieder beruhigen musste.
Ich saß viel daheim,traute mich kaum noch raus ,es war schrecklich für mich.
Mein damaliger Mann überraschte mich dann mit einem Hund, einem Golden Retriever,Rasti hab ich ihn genannt.
Dieser Hund hat mich gerettet,ich musste raus,wenn ich mit ihm alleine war und das war gut denn ich ging raus.
So wurde es immer besser und die Ängste wurden weniger.Was habe ich diesen kleinen Kerl
geliebt,mein Hundi.Susi gab es nur noch mit Rast,er hat mir sehr viel bedeutet,er wurde 16 Jahre alt mein Bester.
Dann kam die nächste Überraschung....
ICH WAR SCHWANGER
OH MEIN GOTT....ich war tatsächlich schwanger,heute frage ich mich wie ging das?Sorry,muss lachen....soll ja passieren.
Ok,ich war schwanger, obwohl jeder Arzt meinte,ich könnte es nicht werden,drum haben wir nicht verhütet.
Ich habe mich gefreut,wie ein Schneekönig,wir wollten ja schon lange ein Kind,aber es hätte nie funktioniert, durch den Tumor.
Da saß ich nun,stolz eine Mama zu werden,meine Ärzte waren nicht begeistert.
Sie sagten es sei zu früh und meine Hypophyse wird das nicht mit machen,dass ginge nicht.
Mir war das egal,way sie sagten,ich sagte,ich bekomme dieses Kind,mir egal.
Alles war gut ,bis zu einem Ultraschall,da wurde mir gesagt,es sind Zwillinge.
Ach du Sch.....dachte ich mir, zwei auf einmal, aber auch das hielt mich nicht davon ab dass durch zu ziehen.
Im 5.Monat ,wurde dann festgestellt,dass einer der beiden Probleme hat und sich nicht mehr weiter entwickelte und Problrme mit dem Herzen hat.
Viele Untersuchungen und ab da nur noch im Krankenhaus. Leider hat es einer der beiden nicht geschafft und musste im 5.Monat geholt werden,es waren über Nacht keine Herztöne mehr da.Man entschied sich da so zu machen,dass der andere eine Chance hat.
Das andere,bis dahin wusste ich nicht,ob Mädel oder Bub,hat es geschafft und ist heute kerngesund,27 Jahre alt und das tollste Mädel der Welt,meine Tochter.
Das war das aller größte Geschenk auf Erden.
Ich liebe meine Tochter über alles und wir haben ein tolles Verhältnis zueinander, so wie es sein sollte.
Eine kleines süßes Energiebündel.
Es nahm alles einen guten Lauf,Kindergarten,Schule,heute studiert sie,besser könnte es nicht sein.
Es kam die nächste Hiobsbotschaft.Meine Mama,mein ein und alles erkrankte an Bronchialkrebs,unheilbar was ich von Anfang an wusste.Was kam war,all das was ich auch kannte, Operationen ,Chemotherapie,Bestrahlungen.Dann ging es zwei Jahre gut und dann explodierte der Krebs in ihrem ganzem Körper.
Überall Metastasen,am schlimmsten im Kopf,es gab keine Chsnce mehr.
Ich habe dann fast 2 Jahre meine Mama zu Hause gepflegt und war zum Schluss ca 6 Wochen nur bei ihr um Hospiz.
Bis zum bitteren Ende war ich bei ihr, ich habe es Vorsprung auch gehalten.
Das war ein heftiger Wendepunkt in meinem Leben,ich konnte nicht mehr essen,nicht mehr schlafen,es gi g nichts mehr.
Da ich immer ehrlich bin,gebe ich auch das zu,habe ich dann angefangen Abends ne Flasche, echt fast jeden Abend ne Flasche Wein zu trinken, nur um mal zu schlafen. Natürlich immer so,dass mein Kind das nicht mitbekommt.Ich glaube,dass machte ich 6 Wochen, bis ich merkte, Susi was machst du da?
Ich hörte damit auf und ging zurück ins Hospiz,dort gab es eine Gruppe für Hinterbliebene und fand dort viel Trost und liebe Menschen, die mir halfen damit umzugehen.Es wurde wieder besser,es musste.
Irgendwie ging es dann, aber es fühlte sich nicht gut an,ich funktionierte,aber mehr auch nicht.
Es hat mich einfach komplett aus der Bahn geworfen,die Bilder meiner sterbenden Mutter verfolgten mich Tag und Nacht.Ich hab mir Hilfe gesucht, auch professionelle, aber es ging mir nie richtig gut,es war immer da.
Irgendwie hab ich weiter gelebt ich musste für meine Tochter.
Irgendwann kam dann eine Zeit,an der ich anfing,zu denken, eigentlich habe ich nicht so viel erlebt,vor meiner Ehe und das meinte ich ,ich habe zu früh geheiratet.
Irgendwie war mein Ex Mann,obwohl er wirklich ein guter Mensch ist,nicht der richtige,dass merkte ich ziemlich schnell nach der Geburt unserer Tochter.
Er war eigentlich nur noch Papa,aber nicht mehr Ehemann, versteht ihr?
Irgendwann wurde es in mir immer lauter,aber ich wollte das meiner Tochter nicht antun.Wir waren insgesamt 26 Jahre zusammen,26 Jahre!
Völlig verrückt aus heutiger Sicht,aber ich konnte es nicht,zu gehen.Wie gesagt, er ist ein ganz lieber,aber irgendwas fehlte irgendwann.Ich trennte mich,als meine Tochter 14 war.
Keine schöne Trennung,eine Drama Trennung,aber Trennung.Das hätte ich früher machen sollen.
Eigentlich wollte ich dann nicht so schnell wieder jemand in mein Leben lassen,aber ich begegnete diesem einen Menschen im Leben,der einfach drin fehlendes Puzzlestück ist,nachdem du immer gesucht hast.Jürgen heißt er,die Liebe meines Lebens.
Morgen schreibe ich weiter, es ist jetzt 0.46 Uhr und ich sollte schlafen.Morgen wieder Spätschicht,aber macht mir nichts.
Schlaft alle gut,bis morgen
Susi