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« Letzter Beitrag von Olli am 11 November 2025, 13:50:10 »
Es gibt nix Neues zu berichten ...
Woche 10 müsste es jetzt sein nach dem Sturz. Die Hüfte ist immer noch nicht ganz verheilt. Ausgerechnet beim Fahrradfahren drückt es auf die lädierten Stellen. Also gilt es weiter abzuwarten. Eines ist nämlich trotzdem spürbar: Es wird besser, Tag für Tag,
Schon gestern wollte ich eigentlich mal "von damals" berichten. Keine Ahnung wieso, das Mehrfamilienhaus, wo ich bis zu meinem 5. Lebensjahr gelebt habe, ging mir da so durch den Kopf.
Wir wohnten im 2.Stock unterm Dach, meine Cousinen eine Etage darunter. Das Haus gehörte meiner Nenntante. Neben uns auf der Etage wohnte eine alte Dame, die mir immer Comics mitbrachte. Selbst als wir kurze Zeit darauf ins neu gebaute Elternhaus umzogen, kam ich irgendwie noch an diese Comics. Darunter waren nicht nur Geschichten von Donald oder Dagobert, auch andere Charaktere aus Entenhausen zierten schon mal die Cover als Hauptfiguren. Goofy war dabei, Mickey und Minni, Lucky Luke bezwang mal wieder die Dalton-Brüder. Die Flintstones waren mit ihren Tretautos unterwegs. Ach, was habe ich sie verschlungen. Tatsächlich habe ich aber gerade 2 Figuren vergessen, die ich gestern noch benennen konnte. Ach ... ich und mein Namensgedächtnis ... grauenhaft ...
Das Haus stand etwas unterhalb der Straße. Ein Fahrweg führte daran vorbei bis zu einer damals hoch geschätzten Schreinerei. Peter, der Eigentümer, hatte in einem Zwinger zu "unserem" Grundstück drei Schäferhunde, Dies war wohl der Grund, weshalb mein Vater später entschied, dass wir uns einen Schäferhund anschafften.
Auf der Rückseite des Hauses ging es fast ebenerdig zum Gelände des Bahnhofes mit seinen Rangiergleisen. Wie viele Nächte dort Halli-Galli war ... Da quietschten die Räder auf den Gleisen, Warnsignale ertönten, es wurde gehämmert und sonstiger Krach gemacht. Wie oft wurde das Gelände taghell erleuchtet. Ich war jung und brauchte noch meinen Schlaf, doch diesen Eindrücken konnte ich nicht entfliehen.
Im Einfahrtsbereich weiter oben an der Straße, da hatten wir unseren Spielplatz. Sandkasten - Schaukel - fäddisch. Dementsprechend oft haben wir ihn genutzt. Direkt dahinter gab es aber eine Böschung zum Bahnhof hinunter. Dort standen alte Laubbäume, doch ich erinnere mich noch ganz genau ... es gab kein Unterholz! Die Fläche dort sah aus wie geleckt ...
Bei uns im nahen Wald sah es aber genauso aus. Auch hier erinnere ich mich, dass ich vom alten Bahndamm, der nun als Weg fungiert, unter die Bäume schauen konnte.
Da gab es ein paar Nadeln und ich konnte sogar die Schützengräben noch erkennen. Gab es damals vielleicht den Beruf des Waldfegers?
Wenn ich mir heute die Ecken anschaue, dann herrschen da die Wildkräuter vor. Von wegen unter den Bäumen wie damals 100 m tief blicken zu können ... direkt am Wegesrand/Rand des Bahngeländes ist schon kein Durchkommen mehr.
Gerade fällt mir ein, dass gegenüber des Weges zum Haus eine steile Böschung zur Straße war. Dort hatte irgendjemand Stufen eingearbeitet, die das Gelände abfangen sollten. Es sollte wohl der Erosion Einhalt geboten werden. Tse ... was ich mir für unnütze Dinge merke ... Namen, Olaf ... Namen sollst Du Dir merken ...
Zum Schluss habe ich noch eine kleine Anekdote von dem Grundstück, als ich dort Jahre später meinen Onkel und meine Tante besuchte. Da kam meine Cousine, die gerne ritt, auf mich zu und meinte: Halte mal die Zügel, ich muss mal eben rein ...
Ich nahm also beherzt die Zügel in die Hand, an der ein Pferd hing, welches einen Meter größer war als ich. Es war ein braves Pferd und doch dauerte ihm das alles ein wenig zu lange und so trat es mal einen halben Meter vor. Da ich dem Pferd mein Gesicht zugewandt hatte, hatte ich nun den Kopf über meinen Schultern und ein Huf stand auf meinem Schuh. Irgendwie hatte ich es geschafft, im Turnschuh die Zehen einzuziehen, sodass dass Pferd nicht darauf stand. Bequemlichkeit sah aber anders aus, denn es brauchte noch so manchen Hilfeschrei von mir, bis meine Cousine wieder herauskam und das Pferd übernahm.
Kuckeriku ... nun war wieder Platz im Schuh ...