Hi!
Natürlich ist Geld bei uns gesetzliches Zahlungsmittel.
Im Elternhaus hatten wir nie viel Geld übrig.
Ich habe noch zwei Geschwister und meine Eltern hatten sich, als ich 5 Jahre alt war, ein Grundstück gekauft und ein Haus gebaut - mit "0.00" DM Eigenkapital.
Ich habe zwar an einigen Klassenfahrten teil genommen, die "großen" blieben mir aber verschlossen.
Es war immer genug zu Essen auf dem Tisch und auch wenn wir nie Markenklamotten gekauft hatten (mache ich auch heute noch nicht um der Marke willen - es muss mir einfach gefallen), war ich doch immer ausreichend gekleidet.
Im Alter von 13 Jahren habe ich angefangen neben der Schule noch 2* die Woche Zeitungen auszutragen.
Daraufhin wurde mein Taschengeld gestrichen und ich durfte mir so manches Kleidungsstück nun selber zulegen (nicht alles!).
Da ich so nicht viel für mich ausgab, sparte ich es "aus den Augen, aus dem Sinn" auf einem Sparbuch.
Gelernt zu "haushalten" habe ich jedoch mit Geld nicht.
So fing ich an mit ca. 15 Jahren an den Telespielen zu spielen, die es in einer Frittenbude oder im Freibad gab.
Das kostete zwar nicht viel und die Spielfrequenz war relativ gering.
Auch die Ausgaben für Zigaretten störten mich da kein bisschen.
Mein Vater war bis dahin Kettenraucher mit 4 Schachteln am Tag - was störten mich da damals 2 pro Woche.
Die Telespielzeit steigerte sich und ich kann mich noch an ein "Schubkarrenspiel" erinnern, an dem ich für 50 Pfennige locker 5 h spielen konnte.
Doch in der Frittenbude hing auch ein Geldspielgerät.
Der Betreiber passte höllisch auf die Altersgrenze auf.
Mit 18 Jahren hatte sich das dann aber erledigt.
In meinem Freundeskreis spielten einige, so dass es schon so eine Art Gruppenzwang war zu spielen. Doch auch hier machte ich mir gar keine Gedanken, da ja auch mein Vater schon immer (in geregelten Bahnen) gespielt hatte.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir Kinder schon zu Bett waren und er kam aus der Kneipe mit klimperndem Kleingeld in der Hosentasche ... "Schatz, ich hatte eine Serie ..." höhrte ich ihn zu meiner Mutter sagen.
So war zu Spielen für mich auch etwas ganz Normales.
Das Geld war mir vollkommen egal.
Ich hatte ja ein Dach über dem Kopf, genug zu essen stand auf dem Tisch, der Führerschein war bezahlt und mein erstes kleines Auto auch.
Vielleicht unterstützte ja auch mein fehlender Bezug zum Geld meine Sucht.
Wie mein Schwager mal sagte: Wenn die Automaten mit Gurkenscheiben hätten gefüttert werden müssen, dann wäre er eben mit Einkaufstüten voller Gurken in die Halle gegangen.
Während meiner 20-jährigen Spielerkarriere gab es auch Zeiten, in denen ich für Reisen (auch größere) sparte oder gebrauchte und einmal ein neues Auto/s.
Zu meiner Lebensversicherung hatten mich meine Eltern sogar schon fast genötigt.
Klar - es minderte ja mein Suchtmittel.
Über Altersabsicherung machte ich mir gar keine Gedanken - lebte in den Tag hinein.
Als ich abstinent wurde, begann ich ein Haushaltsbuch, welches ich ca. 2 Jahre führte.
Später als ich gebaut hatte, nahm ich es noch einmal auf - ließ es aber nach ca. der gleichen Zeit wieder schleifen - es standen immer die selben Positionen drin

.
Als ich gebaut hatte, da dachte ich gar nicht daran - und mache es auch heute nicht - etwas zu "schaffen".
Für mich war der Hausbau logisch - an Stelle von Miete zahle ich über 24 Jahre lang für mein Häuschen, welches mir dann kurz vor dem Rentenalter gehört.
So brauche ich später eben keine "Miete" mehr bezahlen und kann mir dann wieder mehr erlauben.
Um diese "Wartezeit" zu verkürzen, zahle ich auch jedes Jahr zw. 500 und 1.000 € mehr für meine Kredite ab, als die Sonderzahlung erlaubt.
Gleichzeitig investiere ich weiter in noch offene "Baustellen" in und an meinem Häuschen.
Dies schafft zwar keinen "Wertzuwachs" - doch ich richte es mir so ein, dass ich mich dort wohl fühle.
Im Grunde belohne ich mich da für meine Spielfreiheit.
Den "Geiz" des Spielers habe ich aber immer noch nicht wirklich abgelegt

Wenn ich einmal die Woche essen gehen würde, dann wären das auch 80 € im Monat -> 960 € im Jahr, die ich weniger in mein Haus stecken würde.
So gehe ich dann also nur alle 2 oder 3 Wochen im Restaurant essen, um mir mal was Besonderes an Mahlzeiten zu gönnen.
(Der Kantinenfrass ist mitunter mehr als billig ...)
Kommt mir jetzt nicht mit selber kochen ... ich habe es nie gelernt und auch keine Lust es zu lernen.
Jetzt am Wochenende war ich mit meinen drei Nichten (6, 11, 13) im Jump House in Köln.
Die 88 € haben mich kein bisschen geschmerzt - für mich hat sich dieses Erlebnis vollkommen bezahlt gemacht.
Ich ärgere mich aber trotzdem ein wenig über meinen "Geiz".
Ich hatte Trinkpäckchen mitgenommen, die wir alle lieben.
Habe immer welche im Haus und die Kinder kommen sogar mit ihren Freundinnen zu mir, um sich zu bedienen.
Doch ein Kind, die Jüngste, wollte irgend etwas anderes trinken.
Es gab ja dort schließlich eine Theke und Sitzgelegenheiten, wo wir uns hätten etwas bringen lassen können.
Die Großen intervenierten sofort: Das ist zu teuer! Lass mal, Onkel ...
Habe nachgesehen und tatsächlich wollten die für eine 0,2-er Limo 2,50 € haben.
Bei uns kostet die in der Kneipe 1,50 €.
Habe den Mädels zwar gesagt, dass das in Ordnung geht - aber vermutlich nur halbherzig.
Sie wollten nicht ...
Diese insgesamt 10 € hätten mir doch gar nicht weh getan ...
Es war mir vor mir selbst unangenehm diesen Widerwillen zu verspüren glatte 4 € mehr als üblich auszugeben.
Wir hatten übrigens einen riesen Spaß und ja ... ich bin auch durch die Gegend gehopst.

Den Salto habe ich aber nicht mehr hin bekommen ...
