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Tagebuch Willy

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willi77:

--- Zitat von: Strelitzie am 05 August 2018, 06:19:06 ---Genau diese Gefahr sehe ich bei mir auch. Der Mensch vergisst das Schlechte sehr schnell. Die finanzielle Situation ist nach ein paar Monaten nicht mehr so angespannt und dann könnte der Teufelskreis wieder von vorne beginnen. Dies ist bei mir der Grund, warum ich hier seit kurz sehr aktiv bin im Forum. Ich will mich bewusst immer wieder mit der Thematik auseinander setzen. Bin jetzt 3 Monate spielfrei und die schlechten Gefühle und Gedanken werden immer weniger. Ich habe jetzt immer ca. 100 Euro Bargeld im Haus. Mein Trainingslager. Ich weiß genau, dass ich nicht kontrolliert spielen kann und deswegen werde ich versuchen, niemals wieder auf nur einen Cent zu "versuchen". Das würde schief gehen.

--- Ende Zitat ---

Wir müssen uns das eben immer wieder bewusst machen und nicht schön reden, was nicht schön zu reden geht. Leichter gesagt als getan, allerdings bringt ja wie gesagt allein der tägliche Austausch hier eine Menge.
Was mir aktuell wirklich bewusst wird ist, wie viel Zeit eigentlich fürs Zocken drauf gegangen ist. Auch wenn es wahrscheinlich im Vergleich nicht so viel war, gilt es jetzt diese Lücken irgendwie mit Leben zu füllen. Wie bereits beschrieben mache ich aktuell ziemlich viel was liegen geblieben ist, ich will aber vorbereitet sein, wenn die Sachen irgendwann erledigt sind. Heißt: Ich lege mir schon mal Projekte zu Recht mit denen ich bald beginnen möchte.

Strelitzie:
@willy.
Hast du noch großen Spieldruck?

willi77:

--- Zitat von: Strelitzie am 05 August 2018, 18:36:16 ---@willy.
Hast du noch großen Spieldruck?


--- Ende Zitat ---

Irgendwie ja und irgendwie nein. Es spukt mir immer mal wieder im Kopf rum, aber als Druck würde ich das nicht bezeichnen. Es ist aber präsent und begleitet mich. Allerdings nur der Gedanke an die Sucht als das Spielen an sich. Wie verhält sich das bei Dir? Immerhin bist du seit drei Monaten clean.

Strelitzie:
Der erste Monat war nicht einfach. Der Gedanke an das Spielen war sehr präsent. Ich mag die Art der Automaten heutzutage gerne, ich muss es einfach so sagen. Bin sehr IT bzw Spiel affin. Besonders als mein Gehalt kam, hat es mich sehr nervös gemacht, obwohl ich wusste, dass das Geld nicht auf meinem Konto landet. Die Zeit hat mir hier wirklich geholfen. Ich vermisse die Atmosphäre auch etwas. Man hat ja doch im Laufe der Zeit dort Menschen kennengelernt. Die Servicekraft oder andere Spieler. Recht selten erwische ich mich bei dem Gedanken: ach, 20 Euro gehen schon Mal. Dann mache ich mir aber ganz bewusst, dass das eben nicht geht. Ich will das einfach nicht mehr.
Ich kann mit meiner Partnerin, meiner Mama oder meiner Tante reden, wenn es mir deswegen Mal nicht gut geht. Sie hören mir zu. Ohne Vorwürfe oder unpassende Kommentare. Das hilft mir sehr. Einfach reden. In der Spielhölle bei uns um die Ecke habe ich mich für 1 Jahr sperren lassen. Ich hatte oft Angst einkaufen zu fahren, weil ich dort vorbei musste. Das war mein erster Schritt vor meinem Klinikaufenthalt. Das hat schon sehr geholfen. Um andere Höllen mache ich, sofern möglich, einfach einen Bogen. Wie Olli schon meinte, man soll sich nicht überfordern. So weit bin ich vermutlich noch nicht, dass ich dort wirklich ruhigen Gewissens vorbei gehen kann. Tag für Tag. Schritt für Schritt.

willi77:

--- Zitat von: Strelitzie am 06 August 2018, 06:45:14 ---Der erste Monat war nicht einfach. Der Gedanke an das Spielen war sehr präsent. Ich mag die Art der Automaten heutzutage gerne, ich muss es einfach so sagen. Bin sehr IT bzw Spiel affin. Besonders als mein Gehalt kam, hat es mich sehr nervös gemacht, obwohl ich wusste, dass das Geld nicht auf meinem Konto landet. Die Zeit hat mir hier wirklich geholfen. Ich vermisse die Atmosphäre auch etwas. Man hat ja doch im Laufe der Zeit dort Menschen kennengelernt. Die Servicekraft oder andere Spieler. Recht selten erwische ich mich bei dem Gedanken: ach, 20 Euro gehen schon Mal. Dann mache ich mir aber ganz bewusst, dass das eben nicht geht. Ich will das einfach nicht mehr.
Ich kann mit meiner Partnerin, meiner Mama oder meiner Tante reden, wenn es mir deswegen Mal nicht gut geht. Sie hören mir zu. Ohne Vorwürfe oder unpassende Kommentare. Das hilft mir sehr. Einfach reden. In der Spielhölle bei uns um die Ecke habe ich mich für 1 Jahr sperren lassen. Ich hatte oft Angst einkaufen zu fahren, weil ich dort vorbei musste. Das war mein erster Schritt vor meinem Klinikaufenthalt. Das hat schon sehr geholfen. Um andere Höllen mache ich, sofern möglich, einfach einen Bogen. Wie Olli schon meinte, man soll sich nicht überfordern. So weit bin ich vermutlich noch nicht, dass ich dort wirklich ruhigen Gewissens vorbei gehen kann. Tag für Tag. Schritt für Schritt.

--- Ende Zitat ---

Aber das klingt doch alles nach einer ziemlich guten Strategie. Du hast einen Plan und den verfolgst du. Ich glaube, dass der Plan am wichtigsten ist.
Was die Spielos anbetrifft: An denen komme ich eigentlich ohne Probleme vorbei. Ich lege es nicht drauf an, aber von Zeit zu Zeit komme ich tatsächlich immer mal wieder an welchen vorbei. In diesen Momenten nehme ich zwar wahr, dass sich kurz in meinem Körper etwas tut, allerdings bleibt es auch dabei. Ich lasse mich aber auch nicht von mir selber täuschen: Nur weil ich für den Moment damit klar komme, heißt das nicht, dass es immer so einfach bleibt.

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