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Tagebuch Willy

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willi77:
Sport hilft aktuell ungemein und es füllt die Zeit in der ich sonst vielleicht gespielt hätte. Außerdem halte ich mich daran, dass mein Tag einen Plan hat und Dinge die ich mir vornehme auch gemacht werden. Das gibt mir Struktur und lässt mich weiterhin nicht auf dumme Gedanken kommen. An Spielen habe ich eigentlich gar nicht gedacht. Erst in diesem Moment als ich das hier schreibe kommt es mir wieder in den Sinn. Den Weg bleibt lang, aber jeden Tag den ich spielfrei überstehe ist ein Schritt in die richtige Richtung.

willi77:
Jetzt sind es acht Tage her, dass ich mich hier angemeldet habe und es kommt mir gefühlt wie eine Ewigkeit vor. Wahrscheinlich auch eine Tücke dieser Krankheit, die einem immer wieder versucht einzureden: Hey, jetzt hast du es so lange geschafft, probier doch mal wieder dein Glück. Da ich mir dieser Tatsache aber bewusst bin, mache ich mir darüber aber keine weiteren Gedanken sondern nehme es so an wie es eben ist. Einladungen zu Pokerspielen oder ähnlichem lehne ich prinzipiell ab, auch wenn ich mich selber dabei erwische wie ich mir denke: Karten waren nie dein Problem, es sind die Automaten. Allerdings steht natürlich außer Frage, dass mir mein "Verstand" mir nur einen Streich spielen will, damit ich irgendwie wieder ans Zocken komme.
Ich mache weiter und bleibe dran.

Gobo2018:
Hallo Willy,

das wird noch eine ganze Zeit so weiter gehen.
Aber wie Ilona auch bereits geschrieben hat wird es mit der Zeit immer besser.

Man muss allerdings durchhalten und sich ablenken.
Damit meine ich allerdings nicht verdrängen.

Das schlimmste war für mich die ganze Zeit die ich auf einmal übrig hatte.
Am Anfang hatte ich mir auch Projekte rausgesucht und diese in einer Rekordzeit abgearbeitet.

Dann mit der Zeit hat sich dies eingependelt.

Ich habe immer noch Angst (positiv) das ich es wieder versuchen könnte (obwohl ich keinerlei Spieldruck habe).
Bin seit Juni 2016 spielfrei.
Darum lese ich hier viel und zwinge mich damit gleichzeitig auch mit weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen.

Wichtig ist nur durchhalten.
Sich vor Augen halten das man nur gewinnen kann wenn man nicht spielt.

Du schafft das schon habe ich ja bis jetzt auch geschafft.
Ich werde weiterhin dein Tagebuch verfolgen.
Freue mich bereits auf deine nächsten spielfreien Tage.

Marco

Strelitzie:
Ich lese auch fleißig mit. Wir schaffen das!!!!

willi77:

--- Zitat von: Gobo2018 am 08 August 2018, 21:02:38 ---Hallo Willy,

das wird noch eine ganze Zeit so weiter gehen.
Aber wie Ilona auch bereits geschrieben hat wird es mit der Zeit immer besser.

Man muss allerdings durchhalten und sich ablenken.
Damit meine ich allerdings nicht verdrängen.

--- Ende Zitat ---

Danke für das Feedback :D Ja, das glaube ich allerdings auch. Ich bin aber zufrieden, dass ich die Strategien im Alltag immer besser integrieren kann und das ich langsam einfach einen anderen Rythmus etabliere. Im Urlaub war das nie ein Problem, da habe ich auch nie gespielt - nur im Alltag hat es bisher einfach nicht wirklich gefruchtet. Deswegen bin ich wirklich stolz, dass es immer besser klappt. Kleine Schritte, aber immerhin geht es vorwärts.
Zu den Projekten: Ich arbeite auch viel ab, aber suche mir auch Dinge, die ich länger angehen kann. Dabei suche ich mir bewusst langfristige Geschichten, damit ich nicht irgendwann in ein Loch falle. Ich finde es wirklich erstaunlich wie viel Zeit beim Zocken eigentlich drauf gegangen ist. Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich nie wirklich lange Sessions absolviert habe, aber dennoch fällt auf, dass jetzt neuer Raum da ist. Wahrscheinlich aber auch irgendwie im Kopf - ich hänge gedanklich nicht mehr irgendwelchen Verlusten hinterher. Interessanterweise wache ich aber häufig auf und denke im ersten Moment: Kacke, du hast gestern wieder Geld verzockt. Obwohl ich gar nicht gespielt habe. Vielleicht träume ich auch davon und kann mich einfach nicht mehr daran erinnern. Ich weiß es nicht, ist auch egal. Der Moment wenn ich realisiere, dass ich eben nicht gespielt habe ist unbezahlbar :D Da geht es mir dann richtig gut.
Und was das Verdrängen anbetrifft: Das mache ich eigentlich nicht. Die Sucht ist gegenwärtig, ich nehme sie wahr, akzeptiere sie, aber gebe ihr nicht nach.
Jeden Tag etwas besser werden, das reicht schon.

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