Glücksspielsucht > Tagebuch
Das Spiel und Glück
Jojan:
Heute Gehalt bekommen, nicht gespielt. *Jubel*
PAYSAFEMASTER:
Heute auch bei mir Lohneingang gewesen. Zumindest der neue monatliiche Restbetrag welcher mein Arbeitgeber nicht direkt an das Betreibungsamt überweist aufgrund rechtskräftiger Lohnpfändung (Existenzminimum).
Bis jetzt erst eine 75er Paysafe verballert, aber gleich mach ich höchstwahrscheinlich noch inen Abstecher ins Casino kurz. Und falls nicht, dann führt der Weg an den Tickerautomaten am Bahnhof zwecks Paysafekartenkauf. Und niemand hier kann mich davon abhalten oder zur Überdenkung anregen. Ich habe für mich selbst einige Kriterien um die eigene Situation zu verbessern oder zu hinterfragen, keine Sorge. Heute lautet eines meiner Ziele beispielsweise, mich mit einigen Fragen auseinanderzusetzen. Diese sind u.a.:
-Was würde es bei mir auslösen, wenn ich versuchen würde das Lohnverzocken erst ab dem nächsten Tag zu verschieben?
oder auch:
-Was würde ich heute machen, wenn ich erst ab morgen mit der exzessiven Spielerei weitermachen würde?
-Müssen es wirklich diese hohen Beträge unmittelbar nach Lohneinganh sein, oder würde ich es schaffen diese erst zu einem späteren Zeitpunkt zu verspielen?
Also nicht als Empfehlung für andere Spieler gemeint. Ist lediglich eine meiner Massnahmen um mit meiner Situation in den Spiegel schauen zu können.
Olli:
Moin!
--- Zitat ---Und niemand hier kann mich davon abhalten oder zur Überdenkung anregen.
--- Ende Zitat ---
Och ... was für ne Überraschung ... ! ;D
Irgendwann wird auch bei Dir der Groschen fallen, wie selbstzerfleischend Deine jetzige Denk- und Handlungsweise ist.
Das haben wir alle durch gemacht - mehr oder weniger.
Und wenn es denn soweit ist ... sind wir immer noch da.
Schade, dass der Benutzername TAL schon vergeben ist - er würde gerade auf Dich zutreffen. ;D
Das erinnert mich an eine Frage, die der Seminarleiter auf ein Clipboard schrieb:
Wie lautet das Wort für Erfolg - mit drei Buchstaben? - TUN!
Die Antwort ist sowas von banal ... aber nur auf den ersten Blick ...
Bist Du so, wie Du nun lebst, glücklich? Ist Dein jetziges Leben das, was Du Dir schon immer erhofft hast?
andreasg:
Hallo Paysafemaster,
sehr oft, wenn ich eine leere Bierflasche an der Haltestele sehe, denke ich an eine Spielerin, die ihre Erwerbsminderungsrente und Sozialgeld zur Grundsicherung bezieht, und alles bis Miete und Energiekosten am 1. des Monats verspiet hat. Dann ging sie los, eben Pfandfalaschensammeln. Das tat sie aber nur, um ihren Tabakkonsum einzudecken. Die Lebensmittel fanden sich in den Containern der Supermärkte. Irgendwann einmal fand ich es auch originell Bierflaschen aufzuheben, die bei mir vorm Haus oder in der Grünanlage standen und herumlagen. Die lasse ich mitlerweile stehen, weil eine Rentnerin in der Nachbarschaft mit dem Rollstuhl ihres verstorbenen Mannes diese Flaschen aufsammelt.
Für mich löiegen Alkohol und Spielen eng beieinander, wegen Suchtverlagerung, und der Bahnhof ist nicht nur ein Ort für mich um sich auf schöne Ausflüge und Reisen zu freuen. Letztendlich bin ich im Hauptbahnhof meiner Stadt im Visier der Zivilfahnder gewesen, in Ausübung meiner Spielsucht.
Der Gedanke bei Deinem Posting ist: die Sehnsucht, sich so viel Mühe und Umstände zu machen, sein Leben kompliziert zu gestalten, in Angst und Furcht, es nicht mehr schaffen zukönnen, anstatt sich einfach das Leben zu nehmen (mit beiden Händen in Fülle) und freizügig und unbeschwert das Leben in vollen Zügen befreit von der Last des Glücksspiels, zu genießen.
Dein Posting schrecht mich und mahnt mich, meinen Weg der Spielfreiheit nicht zu verlassen.
Nur für Heute
Andreas
TAL:
Ja. Das erinnert mich auch an jemanden. Vielleicht ein weiterer Grund, warum ich den Benutzernamen nicht ausgeschrieben habe.
Ich stimme Andreas da zu, es ist wirklich nicht leicht, deine Postings zu lesen.
Aber auch du wirst hoffentlich eines Tages sehen, daß du in erster Linie dir selber schadest, egal wie sehr du auch versuchst, es einzudämmen, es wird nicht funktionieren. Bis dahin ist es eine deutliche Mahnung an mich, und sicherlich auch an andere, vergangenen Wahnsinn nicht zu wiederholen.
Ich hoffe wirklich für dich, daß auch du das irgendwann mal so siehst.
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