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Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse

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Aranyaka:
Hallo Olli,

danke für die Klarstellung, habe die entsprechende Passage rausgenommen.
 

--- Zitat von: Olli am 01 Juli 2022, 09:05:14 --- Wirst Du eine Angewohnheit los, wenn Du sie weiter betreibst? Auch hast Du ihr einen hohen Stellenwert gegeben. Du hast sie über Deine Werte gestellt. "Ich möchte keine Lebenszeit vergeuden!" - wäre mal als ein Wert von Dir zu benennen. Jetzt triffst Du Vorkehrungen, diesen Wert wieder zu reaktivieren - allerdings ohne den Stellenwert des Tradens zu verändern. Verrate Du mir, ob das wirklich gut gehen kann bei Dir?
--- Ende Zitat ---
Eigentlich geht es mir genau darum, den Stellenwert zu verändern. Die letzte Woche hat mir überdeutlich gemacht, dass der Stellenwert aktuell zu hoch ist. Deshalb habe ich mir hier auch angemeldet und diese Woche eine Detox begonnen. Bin damit eigentlich ganz zufrieden, habe geschätzt 70% weniger auf Kurse geschaut als sonst. Alarme auf relevante Marken gesetzt und dort auch denen einen oder anderen Trade gemacht. Auf eine Art und Weise, die kein ständiges Nachschauen verlangt. Und damit halb so viel Geld verdient wie mit meiner Erwerbsarbeit in dieser Woche – in einem Bruchteil des Lebenszeit.


--- Zitat --- Wieso brauche ich diesen Kick? Wieso reicht mir das Normale im Leben nicht aus? Wann treten die Spekulationsattacken auf? Ist ihnen irgend etwas voran gegangen, was sie ausgelöst hat? Wieso denke ich so viel an Geld? Wieso ist es mir so wichtig? Steht es bei mir für etwas? Kann ich dieses Etwas benennen oder ist da bei mir ein blinder Fleck? ...
--- Ende Zitat ---
Genau solche Fragen und dazu passende Gefühle kamen hoch und ich habe mich damit auseinandergesetzt. Im Rahmen des Möglichen natürlich, es ist ja gerade mal Detox-Woche 1. Aber ja, die war schon anstrengend.


--- Zitat ---Wer einmal die bereits genannte Schwelle überschritten hat, der wird immer aufpassen müssen, ob er nicht wieder in alte Muster verfällt.
--- Ende Zitat ---
Da passe ich höllisch auf. Vielleicht ist auch meine bisherigen Suchterfahrung ein Faktor: Ich habe über zehn Jahre lang geraucht, auch mal eine ganze Schachtel in einer Partynacht. So war es auch gewesen, als ich mir von einem Freund um 5 Uhr morgens eine American Spirit geschnorrt habe. Die fand ich dermaßen widerlich, dass mein Verlangen nach Zigaretten so gut wie weg war. Habe immer mal wieder einzelne geraucht, aber wirklich vernachlässigbar.
Ähnlich mit Ecstasy vor langer Zeit, da war es eine lange Nacht in Frankfurt und ich hatte noch drei Tage danach Kieferschmerzen. Habe danach noch ab und an Pillen genommen, aber von Sucht würde ich da nicht sprechen. Nach zwei Jahren gar keine mehr, einfach weil ich kein Bedürfnis mehr danach hatte. Obwohl druff Party machen vor besagter Nacht einen hohen Stellenwert in meinem Leben hatte.

Diese Übertreibungen, in denen sich zuvor nicht gekannte Abgründe auftaten, haben mich verändert. Die letzte Woche hat für mich die Qualität dieser Wendepunkte. Es muss sich herausstellen, ob  sie einer war. Aber in der Tat habe ich die Hoffnung, das exzessive Trading in Schranken weisen zu können und nur das rationale weitermachen zu können. So wie ich das Whiksy- und Gin-Liebhaber viel Alkohol im Haus habe – aber wirklich nur sehr moderat trinke.

Wenn es ab jetzt auch noch zu einem einzigen Trading-Exzess käme, wäre das für mich tatsächlich ein starkes Indiz, dass das hier nicht funktioniert.

Aranyaka:
Habe nun meine zweite Detox-Woche hinter bin und bin ziemlich zufrieden: Habe das Kurse Cheken deutlich reduziert, wobei da noch Luft nach unten ist. Dadurch war ich in der Arbeit effektiver und hatte auch mehr Spaß daran. Daneben habe ich durch gezielte Trades mit wenig Zeitaufwand rund drei Viertel von dem verdient, was ich in der Woche des Exzesses verloren habe. Außerdem habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wo (für mich) die Grenze zum Suchtverhalten liegt (was das Traden selbst angeht, nicht das Kurse Checken):

1) Regel einhalten! Es ist wichtig, sich Regeln zu definieren in Bezug auf Positionsgrößen, Stop Loss, Tradefrequenz, eventuell den maximalen Tagesverlust usw. Die sind genau dazu da, irrationales Verhalten einzudämmen. Natürlich müssen sie dafür von vornherein glasklar sein. Und das Suchtverhalten fängt für mich an, wenn diese Regeln nicht mehr beachtet werden. Das habe ich der Exzess-Woche ständig gemacht - wobei ich auch sagen muss, dass ich davor zwar Orientierungspunkte hatte, aber keine glasklaren Regeln. Danach habe ich sie überdacht und aufgeschrieben, und mich bis auf minimale Überschreitungen auch daran gehalten. Wobei ich auchd dann  immer nur eine Regel nicht eingehalten habe, nicht alle auf einmal, wie in der Exzess-Woche

2) Eigentlich steckt in 1) schon alles drin, aber Vorsicht ist auch geboten sobald Emotionen ins Spiel kommen. Wenn ich fiebere, ob der Kurs nun hoch oder runter geht. Oder mich über einen Verlust ärgere - dann steigt die Gefahr, den nächsten Trade mit doppeltem Einsatz zu machen (in Überschreitung der Regeln) um den Verlust wieder reinzuholen. Sie sind quasi ein Frühwarnzeichen, dass es bald zu einer Regelüberschreitung kommen könnte.

Vieleicht helfen diese Überlegungen ja jemandem.

Wolfgang:
Hallo Aranyaka

Ich bin kein Psychologe. Aber eines wird doch irgendwie deutlich. Um einen Verzicht zu umgehen, verniedlichst du die Dinge.
Und nein, mir helfen solcherart Überlegungen ganz sicher nicht!

Gruß
Wolfgang

Aranyaka:

--- Zitat von: Wolfgang am 10 Juli 2022, 20:31:30 ---Ich bin kein Psychologe. Aber eines wird doch irgendwie deutlich. Um einen Verzicht zu umgehen, verniedlichst du die Dinge.

--- Ende Zitat ---

Wieso, was verniedliche ich denn?

Wolke 7:
Ein bisschen spielen betäubt nicht meine Gedanken und Gefühle . Emotionen will ich ja grad beim Spielen nicht fühlen,also meine .....nicht die ,ob ich gewinne oder verliere. Für mich gibt es nur komplette Abstinenz,denn wenn ich einmal gespielt habe ,habe ich immer meine Grenzen überschritten und die Kontrolle verloren. 

LG Wolke

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