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Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse

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Offline Wolke 7

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #225 am: 03 Mai 2024, 02:56:58 »
Hey Hottent,

herzlich Willkommen hier im Forum.

Aus welchem Gefühl heraus hast du denn einen Termin bei der Suchtberatung gemacht?

Wegen der Zeit,die du beim Traden verlierst oder wegen des Geldes? Oder weil Freunde und Familie was zu dir gesagt haben? 'Mensch ,du hängst aber oft am Handy....!"

Was ist dir als erstes bei dir selbst aufgefallen?

Bei mir war es die Häufigkeit.  Als ich 4-5x/Woche in der Spielhalle war, habe ich mich gefragt, ist das noch normal? Gibt es wirklich sowas wie Spielsucht? Ne,so ein Blödsinn, dachte ich und rannte in mein Verderben.

LG Wolke

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Offline Olli

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #226 am: 03 Mai 2024, 08:27:20 »
Hi Hottent!

Herzlich willkommen!

Zitat
Ich habe mich in deinem Post jedoch wiedererkannt, weil ich es „trotz Plan“ oft nicht schaffe, die Emotion völlig raus zu halten. Das führt dann im schlechtesten Fall zu irrationalen Entscheidungen und potenzierten Verlusten, die vermeidbar waren. Aber darum geht es letztlich nicht.

Genau darum geht es ... bei einer Sucht ...

Das Denken, das Fühlen und das Handeln beeinflussen sich gegenseitig. Das Glücksspiel - und da ist es egal, welche Form Du Dir ausgesucht hast oder auf welchen "Instrumenten" Du gespielt hast ... :) - bedient die Gefühle. Diese beeinflussen Deine Gedanken, die dann jeden Plan zunichte machen und dann handelst Du, um das Bedürfnis, teils auch nur bestimmte Gefühle zu verspüren, zu erfüllen.

Zitat
Es ist manchmal ein schmaler Grat zwischen kontrolliertem Handel(n) und Kontrollverlust.

Ich habe da gerade 2 Assoziationen ... Als Jugendlicher war ich mit der Familie in Meierhöfen im Allgäu. Wir machten einen Spaziergang und folgten der Beschilderung zur "Kugel". Irgendwann waren wir es leid und machten an einem Kreuz halt, welches auf einem klitzeklitzekleinen Hügelchen stand. Dort gab es ein Buch, in welches sich Wanderer verewigen konnten. So erfuhren wir auch, dass wir am Ziel angekommen waren.
Wenn ich mir das Wandern auf diesem Berg"kamm" anschaue, dann vergleiche ich diesen mit einem gesunden Menschen. Er kann hier einmal strauchen und vielleicht sogar mal hinfallen ... doch er fällt nicht tief.

Der 2. Gedanke bezieht sich auf Bergsteiger, die auf einem Kamm entlang laufen, der vielleicht 20 cm breit ist und rechts wie links Abgründe von mehreren hundert Metern aufweist. Wer hier strauchelt und fällt. der fällt tief und hart. Diesen Kamm vergleiche ich mit süchtigen Menschen und ihrem Kontrollverlust.
So lange die Gefahr dafür sorgt, dass mein Belohnungssystem meine Gefühle bedient, werde ich nur schauen, wo es noch höher hinauf geht und wo es noch gefährlicher wird.

Das Schöne ist aber doch, dass wir das Wandern ansich nicht verlernt haben. Hier und da braucht es nur einen Wegweiser, der mir einen gesunden Weg ins Tal aufzeigt. Auch da lässt es sich wandern. Auch da kann ich mein Belohnungssystem ansprechen ...

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline digger

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #227 am: 03 Mai 2024, 10:01:21 »
Moin hottent,

Du hast Dich hier angemeldet um herauszufinden ob Du ein Problem hast? Ein Problem womit?

- Mit Geldverlusten (wie ist Deine Bilanz)?

- mit an der Börse Investieren?

- mit Daytraden?


Wie können wir Dich dabei unterstützen? Vielleicht solltest Du erstmal auf Wolkes Fragen eingehen.

Dann würde mich interessieren wie Deine Börsenlose Zeit aussieht (wie lange, selbstgewählt z.B. Urlaub oder“mangels Masse“). 

Wie viele Trades machst Du wenn Du voll drauf bist pro Tag. Reagierst Du auf minimale Kursschwankungen oder wie kann ich mir Dein Tun vorstellen?

Was suchst Du beim Traden? Möchtest Du den „supertrade“ landen, möchtest Du Nervenkitzel oder möchtest Du einfach nur Recht haben. Oder was isses?

Gruß Rainer

… Freedom's just another word for nothin' left to lose ....

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Offline Wolke 7

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #228 am: 03 Mai 2024, 14:05:29 »
Hallo Hottent,

mal ne ganz andere Frage .....zeltest du wild mit Ofen ,auch im Winter? Wegen deines Namens......fände ich cool. Ist auch was zum Runterkommen, um sich selbst zu finden .....zocken ,traden ,alles hat mit Hektik und Stress zu tun ,in der Natur campen erdet richtig. 

LG Wolke

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Offline Wolke 7

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #229 am: 03 Mai 2024, 21:41:57 »
Zitat
und teile meine Erfahrungen, die ich mit besipielen unterlege, SO wie Ihr übrigens auch....

Jep und daran ist auch nichts verkehrt und völlig normal ,um etwas besser zu erklären  !!

LG Wolke

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #230 am: 06 Mai 2024, 00:58:44 »
Hallo Wolke, hallo Olli, hallo digger/Rainer,

danke für euer Willkommenheißen, das ist sehr nett. Habt bitte etwas Nachsicht, dass es mit den Antworten nicht immer sofort geht. Wie ihr vermutlich gemerkt habt, bin ich nicht immer online und tatsächlich auch nicht immer in der Stimmung. Ich bitte euch ebenfalls um Verständnis, dass ich mich momentan noch nicht völlig öffnen mag. Das Forum wurde mir von der Suchtberatung empfohlen. Insofern habe ich interessiert durchgeblättert, um mich näher mit der Thematik Glücksspielsucht zu beschäftigen. In diesem Thread habe ich mich in dem ein oder anderen Post wiedererkannt, weswegen ich mich schließlich auch angemeldet habe. Nun zu euren Fragen bzw. Anmerkungen:


Aus welchem Gefühl heraus hast du denn einen Termin bei der Suchtberatung gemacht?

Wegen der Zeit,die du beim Traden verlierst oder wegen des Geldes? Oder weil Freunde und Familie was zu dir gesagt haben? 'Mensch ,du hängst aber oft am Handy....!"

Was ist dir als erstes bei dir selbst aufgefallen?
Ich bin auf Initiative und Drängen meiner Frau hingegangen. Sie ist der Meinung, dass es sich noch nicht um eine Sucht handele, ich aber nach ihrer Auffassung ein missbräuchliches Verhalten zeige. Der Termin war für mich recht ambivalent. Einerseits hat er mich zum Nachdenken und dazu gebracht, mich mehr mit dem Thema Sucht auseinandersetzen. Auf der anderen Seite hat der Berater eingeräumt, dass Trading der Sache nicht zum Glücksspiel zähle und sie sehr wenig Erfahrungen in dem Bereich hätten. Nun ja, es gibt auch eine Selbsthilfegruppe, an der wohl zumindest eine Person teilnimmt, bei der es ebenfalls ums Trading ging. Im Hinblick darauf erscheint mir der Raum hier im Forum recht hilfreich.

Zu deiner anderen Frage: deine Assoziation mit dem Name lieg nahe, aber er hat damit nichts zu tun 😉. Ich habe es eher nicht so mit dem Zelten.

Moin hottent,

Du hast Dich hier angemeldet um herauszufinden ob Du ein Problem hast? Ein Problem womit?
(…)

Was suchst Du beim Traden? Möchtest Du den „supertrade“ landen, möchtest Du Nervenkitzel oder möchtest Du einfach nur Recht haben. Oder was isses?


Ich würde sagen, ob es ein Suchtproblem ist. Bislang habe ich das negiert und jedenfalls nicht so gesehen. Aber inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher und beschäftige mich eben damit.
Ich habe im Kurzfristbereich auf Basis von 5min, 15min, 1h - Chart gehandelt (also da, wo die Erfolgsquote der Privatanleger tatsächlich am geringsten ist). Ein Trade dauert idealerweise wenige Sekunden bis mehrere Minuten. Die Anzahl der Trades hat stark variiert, wobei das Ziel war, eher weniger zu machen. An manchen Tagen zwischen 3 und 10, an anderen Tagen auch schon mal 20 oder 25. Mir geht es nicht um den „Supertrade“ und ich bilde mir ein auch nicht um den Nervenkitzel oder das Recht haben. Mich fasziniert der Gedanke, damit (zusätzliches) Geld zu verdienen. Wirklich geklappt hat das trotz mehrerer Jahre bislang tatsächlich nicht. Die längste börsenlose Zeit seit ich damit angefangen habe, war 1 Jahr nach einer Trennung. Dabei ging es darum, ein gesundes finanzielles Polster zu erreichen und nach ein bisse, Zeit hatte ich auch das Interesse verloren. Aber das ist dann irgendwann wieder aufgeflammt.

@Olli Den Bergsteigervergleich finde ich gut, auch wenn ich Höhenangst habe 😅. Aber das Bild ist treffend.


Schönen guten Morgen :)

Ich denke, Du hast mich da mißverstanden.´, oder auch nicht, wer weiß das schon :)
(…)

Geschweige denn der Versuch Kontrolle zu erlangen, den Wunsch hatte ich auch ewig, wie so viele hier, man kanns nicht kontrolieren, und auch wenn mal Unstimigkeiten bestehen, bei einem sind wir uns hier glaub ich alle einig, Kontrolle geht nicht....

Ich roch da ein wenig "Werbung machen" und den Wunsch "kontrolle" zu erlangen, das hat mich ziemlich getriggert da mich derzeit mal wieder Casinowerbung im Fernsehen ziemlich annervt, hier zu hause, in meinem sicheren Bereich...

Entschuldige never8gain, ich wollte niemanden triggern oder dergleichen. Und erst recht wollte ich keine Werbung machen oder mich über Handelsstrategien austauschen. Ich hoffe, das konnte ich deutlich machen.  Ich hatte zwischen Trading und Glücksspielsucht bislang keine Verknüpfung gezogen. Deshalb ist es für mich interessant zu erfahren, in welcher Form andere Personen gehandelt haben. Casino, Automaten, Sportwetten, das sind zB alles Dinge, die mich überhaupt nicht berühren.

LG
« Letzte Änderung: 06 Mai 2024, 01:01:04 von Hottent »

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Offline Wolke 7

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #231 am: 06 Mai 2024, 01:37:26 »
Hallo Hottent,

du musst dich nicht dafür entschuldigen, wann und wieviel du hier schreibst. Mach das so ,wie du es möchtest.

Wenn man etwas macht ,was man nicht mehr unter Kontrolle hat.....und noch weiter macht ,man Schulden aufnimmt,Menschen belügt , sich heimlich Zeit dafür nimmt.....man kann es ein bisschen mit einer heimlichen Affäre vergleichen, dann ist das für mich eine Sucht. Vor allem ,wenn du es eigentlich nicht mehr machen möchtest, es aber überall kribbelt ,sobald der nächste Geldeingang kommt und du damit weiter traden kannst.
Ich habe immer dem Gehaltseingang entgegengefiebert.....dann gab es kein Halten mehr....ich konnte es kaum noch bis zum Feierabend aushalten.  Verabredungen wurden abgesagt.....Ausreden für alles und jeden gesucht,ab zum Geldautomaten und ab in die Spielhalle.  Teufelskreis

Du solltest das alles nur für dich machen,von der Sucht wegkommen und nicht für deine Frau. Dann bist du viel offener für alles .....dann nimmt man dir nichts weg  ,sondern du willst selbst was loswerden.....


Eine Sucht hat meistens eine Vorgeschichte, es gibt ein anderes Problem im Leben, was das ganze ausgelöst hat und daran muss man auch arbeiten. 

Jetzt erstmal wünsche ich dir eine gute N8.

LG Wolke

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #232 am: 13 Februar 2025, 16:01:18 »
Habe eine persönliche Nachricht erhalten und möchte die zum Anlass nehmen für ein Update, wie es bei mir weiterging.

Zentral war die Erkenntnis, dass ich kein Geld in einen Spielautomaten werfen würde von dem ich weiß, dass er nur 90% davon wieder ausschüttet (negativer Erwartungswert). Vielleicht einmal zum Spaß, aber nicht systematisch über eine längere Zeit. Im Umkehrschluss war bei mir also offensichtlich die Erwartung da, dass Trading einen positiven Erwartungswert hat. Und es gibt ja Trader (wenn auch eher wenige), die langfristig profitabel an den Märkten agieren. Einen profitablen Automatenspieler kann es über einen langen Zeitraum einfach nicht geben.
Woher kam nun meine Annahme, dass Trading profitabel sein kann? Wenn es an einem Handelstag große Bewegungen gab, kamen oft Gedanken wie „Mensch… da hätte man ja beim Einstieg nur 50 Punkte nach oben und unten absichern müssen. In die eine Richtung hätte man dann 50 Punkte verloren und in die andere 300 gewonnen. So leicht ist das!“. Das ist natürlich eine rückblickende Betrachtung, die vorausschauende Regel wäre: „Einstieg zur Markteröffnung Long und Short, Stop Loss jeweils 50 Punkte vom Einstieg entfernt.“ (um ein sehr triviales Beispiel zu nehmen, das niemanden triggern sollte). Dann muss man ja schauen, was diese Strategie an den letzten 100, 250 oder 500 Handelstagen an Gewinn (oder Verlust) gebracht hätte. Das nennt sich Backtesting.

Ich verbrachte also eine wirklich viel Zeit damit (hunderte von Stunden), solche Regeln in Formeln auszudrücken und dann backzutesten. Erst mit Excel, später mit speziellen Tools. Das Ergebnis ist ernüchternd: Fast alle Strategien kommen einem Münzwurf gleich, das heißt der Erwartungswert ist null – ohne Spread und Gebühren. Die natürlich immer dazukommen, so dass fast alle von mir getesteten Strategien einen negativen Erwartungswert haben. Auch alle Modifikationen (nur an bestimmten Wochentagen handeln, nur wenn sich der Markt am Vortag in diese und jeden Richtung bewegt hat, usw.) halfen nichts. Das war der Punkt, wo ich das Zocken gelassen habe. Denn so war der negative Erwartungswert für mich erwiesen und wie gesagt lasse ich von solchen Sachen die Finger.

Und ich habe mich auf die wenigen Strategien konzentriert, deren Erwartungswert auch nach Spread und Gebühren noch positiv war. Diese optimiert, mit kleinen Summen getestet, weiter optimiert. Und siehe da: Sie funktionieren. Voll automatisiert, denn wenn man die Regeln einmal programmiert hat, muss man nicht mehr vor dem Rechner sitzen und selbst auf Knöpfchen drücken – was irrationalen Aktionen Tür und Tor öffnet. Dabei handele ich übrigens CFD und (Micro) Futures, die in anderen Beträgen hier als „Teufelszeug“ eingeordnet werden. Das sind sie in zittrigen Händen auch – sinnvoll damit umzugehen erfordert wirklich viel, viel Arbeit.

So habe ich in den letzten Monaten nun 10k Euro verdient. Das ist gerade mal ein Zehntel von dem, was ich verzockt habe. Und das noch mit riesigem Zeitaufwand. Aber in dieser Zeit habe ich gelernt, wie ich automatische Handelssysteme programmiere. Ich kann neue Strategien entwickeln oder für meine jetzigen mehr Kapital einsetzen. Ich habe wirklich viel über Risiko, Wahrscheinlichkeiten, voreingenommene Wahrnehmung usw. gelernt. Aber vor allem: Ich habe kein Geld durch unkontrolliertes Zocken verloren.

Natürlich könnte es sein, dass meine Strategien ins Minus laufen. Dafür brächte es aber einen ziemlich langen Zeitraum, einzelne „Katastrophentage“ reichen da bei Weitem nicht (das aktuelle Ergebnis kam mit mehr als 500 Einzeltrades zu Stande, die natürlich alle Gebühren gekostet haben; ohne die wäre der Gewinn rund 30% höher).  Und es besteht ja immer die Möglichkeit, die Strategien zu überarbeiten, wenn sie nicht mehr richtig „ziehen“.

Ob sich das langfristig lohnen wird, weiß ich nicht; das ist hier auch nicht das Thema. Teilen wollte ich, wie ich mein „Trading-Monster“ entthront habe. Emotionen sind übrigens immer noch im Spiel, nach einem besonders guten Tag bin ich euphorisch und ein schlechter schlägt mir auf den Magen. Das verleitet mich aber beides nicht, außerhalb meiner Strategien Positionen einzugehen. Wobei die Automatisierung das zentrale Element ist, bei manueller Ausführung würde ich wahrscheinlich irgendwann wieder niederen Impulsen nachgeben.

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Offline Olli

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #233 am: 13 Februar 2025, 18:26:41 »
Oh ja, ich schaffe das. Ich muss nur hier und da ein Schräubchen oder einen Hebel bedienen und schon gehen meine Strategien auf. Nicht die Sucht beherrscht mich, ich beherrsche meine Sucht! Mein Erfolg ist mir Beweis genug!

Sorry ... was möchtest Du mitteilen?

Was hast Du zwischenzeitlich für Deine Genesung unternommen?

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #234 am: 13 Februar 2025, 19:07:41 »
Er möchte mitteilen dass er weder aufhören kann noch will.

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #235 am: 13 Februar 2025, 19:15:13 »
Hi Olli,

oben habe ich ja beschrieben, was ich für meine Genesung getan habe: Mir in vor Augen geführt, dass ich mit dem was ich tue keine Chance habe. Diese Erkenntnis wollte ich mitteilen und wie ich darauf kam.

Wie ich in meinen alten Posts immer schon geschrieben habe, ist den Kapitalmärkten komplett fernzubleiben keine Option. Als Selbständiger bin für meine Rente selbst verantwortlich und Zinsen allein reichen da nicht aus. Ich finde es wichtig, mich mit Aktien etc. zu beschäftigen und habe auch ein gewisses Interesse dafür.

Mein Bedürfnis, neben Buy & Hold auch etwas aktiver anzulegen, habe ich anders kanalisiert. Meine Algos laufen, ich schaue ab und ab mal rein. Das läuft nebenbei und nimmt keinen sehr großen Platz in meinem Leben mehr ein.

Für mich war der Schlüssel, nur noch an den Regeln zu arbeiten und nichts mehr außerhalb zu machen. Vielleicht ist das ja auch für andere eine Lösung.


Und Roy: Womit aufhören? Mit Zocken habe ich aufgehört, inzwischen seit sechs Monaten ohne Rückfallen. Anlegen tue ich, ja. Und damit will ich nicht aufhören.

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Offline Rubbel

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #236 am: 13 Februar 2025, 19:43:20 »
Vor knapp 1,5 Jahren, lieber A., hast Du gepostet:
Zitat
Als meine nächsten Schritte halte ich eine stationäre Therapie oder das Übertragen meiner Finanzen an jemanden anderen für übertrieben. Möchte das aber zur Diskussion stellen weil es natürlich sein kann, dass ich mir da in die Tasche lüge. Eine SHG und/ oder ambulante Therapie scheinen mir dagegen sinnvoll. Bis vor zwei Wochen war keine echte Krankheitseinsicht da, sonst hätte ich hätte ich nicht mein ganzes Vermögen auf Trading-Konten liegen gehabt. Das ändere ich jetzt, und erhalte mir mit Zugriff auf ungehebelte Anlageformen die Möglichkeit, mein Geld sinnvoll anzulegen.

Was geht denn ab in Dir an Gedanken? Oder schreibst Du um des Schreibens willen?
Auch ich verstehe Dich wie Roy:
Du willst nichts ändern.
Eine andere Mitteilung kann ich nicht ziehen aus Deinen Posts. Oder lese ich was falsch?
Allein die Anstrengung, die Deine 'Referate' über Deine Sucht und alle Aufgeregtheit drum herum auszeichnen, nützen niemandem was. Das Lesen ermüdet (mich).
Du magst nicht heraus treten daraus, und ich glaube, hier möchte jetzt auch keiner in Deine Welt einziehen.
Auf jeden Fall liest wohl jeder hier: Das alles kostet Dich unendlich Zeit, Grübelei und Nerven und bestimmt Deinen Alltag.
Das ist schade für Dich ... DU musst aufwachen. Wir können Dir nur sagen, dass es Wecker gibt, viel mehr nicht.
« Letzte Änderung: 13 Februar 2025, 19:46:16 von Rubbel »
--Meist ist Geist geil--

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #237 am: 13 Februar 2025, 20:04:55 »
Danke für das Raussuchen des Zitats. Tatsächlich habe ich nach SHG geschaut; da ich auf dem Land lebe, war keine in sinnvoller Nähe zu finden.

Was die Konten angeht, ist es genau so: Mein Algo-Konto ist minimal kapitalisiert (weniger als 10% meines verfügbaren Kapitals/ Vermögens), den Rest zahle ich in Tranchen in ETF ein (nicht nur Aktien, auch Gold und Staatsanleihen).

Dieser enorme Zeitaufwand war im Winter und Frühjahr letzten Jahres, auch im Sommer hat mich das Thema mental noch sehr beschäftigt. Das empfinde ich als das Freischwimmen aus den Suchtstrukturen. Seitdem kostet mich das Thema kaum noch Zeit. Manchmal Nerven, ja - aber das wird weniger. In der Arbeit bin ich wieder 100% bei der Sache und das merkt man.

Habe hier auch nicht aus eigenem Antrieb gepostet, sondern weil ich eine Nachricht von jemandem erhalten habe der da zu stehen scheint, wo ich vor zwei Jahren stand. Und das fühlt sich für mich wie eine andere Welt an. Könnt Ihr jetzt glauben oder nicht.

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Offline Olli

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Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #238 am: 14 Februar 2025, 05:26:54 »
Guten Morgen!

Lese doch bitte mal Deine eigenen Beiträge!

Neee, SHG zu weit weg .... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ... Zockergewäsch ...

Entschuldige bitte diesen Begriff, doch so sehe ich das. Du hast eigentlich gar nichts verändert. Du hast Dir lediglich Deine Zockerstandpunkte neu organisiert und versuchst über Kontrolle zu beweisen, dass Du richtig liegst. In Dir muss ja ein wahrer Kampf entbrannt sein, Deine Zockerwelt auf Teufel komm raus nicht aufgeben zu wollen. Was würde denn dann passieren? Würde die Welt untergehen, wenn Du bisher einer gefühlten Lebenslüge gefolgt wärest und sie nun aufgibst? Nein, das würde nicht geschehen. Das Leben geht weiter und Lebensgrundsätze bahnen sich neue Wege.

Es macht mich traurig, wie sehr Du in Deinen Suchtstrukturen gefangen zu sein scheinst. Traurig deshalb, weil ich ihnen doch selbst so lange gefolgt bin.

Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Spekulationssucht: süchtig nach Daytrading / Börse
« Antwort #239 am: 14 Februar 2025, 10:51:09 »
Guten Morgen Olli,

möchte wirklich verstehen, was Du meinst. Für meine früheren Posts war die Basis, dass ich bestimmte Dinge "eigentlich" nicht machen wollte, sie aber trotzdem getan habe. Immer wieder. Mit schädlichen Effekten. Unkontrolliert.

Das tue ich im Bereich Geldanlage jetzt nicht mehr, da ist jetzt Kontrolle drin; das hast Du richtig analysiert. Wenn es einen Bereich in meinem Leben gibt, wo ich etwas tue was ich "eigentlich" nicht will, dann ist das der Griff zum Smartphone. Früher habe ich Kurse gecheckt, jetzt schaue ich was es in Instagram Neues gibt oder Trump für Unsinn treibt. Das entzieht sich meiner Kontrolle und mein ADHS hat sicher einen Anteil daran.

Aber Geldanlage... die Algos laufen, manchmal schaue ich erst am Abend wie der Tag gelaufen ist. Öfter auch tagsüber, aber nie alle zehn Minuten. Der Großteil meines Ersparten fließt über Sparpläne in ETF. Ab und an setze ich mich an den Rechner und Optimiere meine Algos. Aber das ist eine freie Entscheidung, wie wenn ich meine Buchhaltung mache. Für mich fühlt sich das wie gesundes Verhalten an. Was genau sollte ich denn "aufgeben"? Was umfasst meine "Zockerwelt" alles? Habe dieses Jahr einen guten Auftrag, dafür habe ich einen viel freieren Kopf als früher, wo ich noch nebenbei gezockt habe. Mir bleiben dieses Jahr Monat für Monat mehr als 5.000 Euro übrig. Soll ich die auf dem Girokonto liegen lassen, oder was wäre "nichtzockerhaft"?

Für mich war die "Lebenslüge", dass ich glaubte, durch Zocken (finanziell) frei und damit irgendwie glücklich werden zu können. Das glaube ich jetzt nicht mehr, die Arbeit steht im Mittelpunkt und das soll so bleiben. Ich nehme sie als erfüllend war statt etwas, das meiner Beschäftigung mit Zocken im Wege steht; aber nötig ist, um das Geld dafür ranzuschaffen. Mit der jetzigen Haltung bin ich im Beruf (Berufung/ da wo ich einen Beitrag leiste) viel erfolgreicher. Und wenn da Geld übrig bleibt, möchte ich das sinnvoll anlegen.

Wie gesagt, für mich fühlt sich das gesund und vernünftig an (ungesunden Sog verspüre ich aus der Smartphone-Ecke). Welche Lebenslüge vermutest Du dahinter? Ich sehe sie wirklich nicht.
« Letzte Änderung: 14 Februar 2025, 11:53:08 von Aranyaka »

 

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