An der Sucht will ich ja jetzt arbeiten. Ich habe schon oft versucht aufzuhören, aber immer hatte ich noch ein Schlupfloch daran vorbei. Meistens eben ein weiterer Kredit zum "Überbrücken", der finanzielle Druck hat dann wieder gereicht um den Impuls zum Zocken auszulösen. Deswegen ist das Finanzielle ein großer Teil, der meinen Suchtdruck auslöst und damit kein "pillepalle", mit 100.000 Schulden im Rücken lässt es sich nicht ruhig leben. Jetzt ist das aber vorbei, Kredite gibt es (zum Glück) keine mehr. Und taro: Da war nie ein Bürge o.Ä. mit dazwischen, aber es bringt mir ja auch nichts, dass die Bank mir "zu viel" Geld gegeben hat. Verklagen wird man sie dafür nicht können. Ich hatte gestern sowas wie einen "Mental Breakdown" - alles kam aus mir heraus was sich die ganzen Jahre angestaut hat (Wut, Trauer, Depressionen). Es tat auf der einen Seite gut, auf der anderen bin ich dadurch gerade auch wieder in einem totalen Loch.
Mir wäre es bei den Kreditverträgen ja nur wichtig, dass diese nicht gekündigt werden und mit einem Mal wird das Konto gepfändet oder der Lohn und man kann seine Miete nicht mehr bezahlen. Das ich die Verträge nicht mehr bezahlen kann ist ziemlich klar, da führt jetzt auch kein Weg mehr vorbei.
Die Kosten für Insolvenzverwalter + Gerichtskosten kommen auf die 35% drauf, das ist richtig. Deswegen war ja auch die Frage ob sich die Bank ggf. mit einem Vergleich zufrieden geben würde. Wenn ich dort zwischen 40-50% anbieten würde erhält die Bank mehr zurück als im 3-Jahres-Verfahren, ich zahle dadurch nicht mehr (eher sogar ein bisschen weniger, je nach Prozentsatz) und umgehe ein Insolvenzverfahren.
Bei einem vollen Durchziehen des Verfahrens hätte ich das Problem, dass ich mit dem Anwalt nochmal sprechen müsste. Denn laut Pfändungsrechner wird mir so viel abgezogen, dass ich mein Leben wirklich nicht unterhalten könnte. Liegt daran, dass ich die Mietkosten zu 100% trage, da meine Lebenspartnerin nicht genug verdient um an diesem Punkt beizusteuern. Sollte sie dadurch als unterhaltsberechtige Person gezählt werden sieht das natürlich anders aus, dann ist das nicht pfändbare Einkommen ausreichend.
Andererseits würde mich das in eine noch bessere "Verhandlungsposition" bringen, da die Bank so auf lange Sicht (5 Jahre) im Endeffekt "nur" 25% ihrer Forderung erhält. Dann können die auch gleich 30-35% als Vergleichszahlung akzeptieren in Raten und mich vor dem Insolvenzverfahren verschonen. Ist halt die Frage was üblich ist.
Im ersten Fall (keine unterhaltsberechtigte Person) bin ich außerdem weiterhin in einer finanziellen Zwickmühle und die Rückfallgefahr ist mir zu groß. Da wäre es sogar günstiger ein Kind zu bekommen oder die Lebenspartnerin arbeitslos zu machen. Klingt doof, aber so ist die Faktenlage. Alleine deswegen glaube ich, dass der Unterhaltsanspruch definitiv gegeben ist (Naturalunterhalt), zumal der pfändbare Teil sich auch genau um den Betrag unterscheidet, der circa 45% der Miete entspricht - sprich den Teil den ich zusätzlich übernehme.
Das sind aber wohl die Feinheiten wo wir hier keinen Experten für haben oder?

Versteht das bitte nicht falsch, dass ich so auf der Insolvenz rumreite. Mir geht es nicht darum, dass ich meinen finanziellen Verlust ausgleichen will, ich will nur meine Zukunft sichern. Wenn ich alle Schulden gerade abtragen könnte indem ich Haus, Auto, Sammlerstück, etc. verkaufen würde, würde ich es sofort tun. Ich denke auch nicht an Chargeback oder so etwas, ich will einfach nur mein monatliches Überleben gesichert sehen und ins neue Leben starten.
Bezüglich der Spielsucht habe ich einige Therapiegruppen hier in der Nähe gefunden, ist das der richtige Ansatz? Oder bringt es eher etwas sich über die Krankenkasse in eine Klinik schickenzu lassen die einen mal richtig aufwecken? Ich weiß nicht so genau wo ich gerade beginnen soll. Ich versuche gerade alles aufzuschreiben um mir erstmal einen Überblick über die Situation zu verschaffen und lese, lese, lese...