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Hallo Gast
Online-Selbsthilfegruppen Glücksspielsucht
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Vorstellen

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Wolke

Re: Vorstellen
« Antwort #15 am: 04 November 2020, 20:08:18 »
Hey,

Zitat
Eine SHG wurde hier ja bereits angesprochen. Dieser könnte ich nur beitreten, wenn ich mein Umfeld darüber informiert habe was mit mir los ist.

Eine SHG geht 1,5-2 h an einem Tag in der Woche. In der Spielo hast du viel mehr Zeit verbracht! Wie hast du diese Zeit zuhause erklärt? Dann kannst du auch 2 h/Woche Zeit zu einer SHG gehen.
Zögere es nicht unnötig hinaus,dir auch professionelle Hilfe zu suchen.

Bleib stark und einen schönen Abend noch.

LG Wolke

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Offline Olli

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Re: Vorstellen
« Antwort #16 am: 04 November 2020, 20:59:24 »
Hi Isii!

Ich fand Deine Antwort gar nicht frech. Im Gegenteil - ich fand sie ehrlich! Bleib´ dabei! :)
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Vorstellen
« Antwort #17 am: 05 November 2020, 07:15:15 »
Hey,

Zitat
Eine SHG wurde hier ja bereits angesprochen. Dieser könnte ich nur beitreten, wenn ich mein Umfeld darüber informiert habe was mit mir los ist.

Eine SHG geht 1,5-2 h an einem Tag in der Woche. In der Spielo hast du viel mehr Zeit verbracht! Wie hast du diese Zeit zuhause erklärt? Dann kannst du auch 2 h/Woche Zeit zu einer SHG gehen.
Zögere es nicht unnötig hinaus,dir auch professionelle Hilfe zu suchen.

Bleib stark und einen schönen Abend noch.

LG Wolke

Guten Morgen Wolke,

ich gebe dir auch hier recht. Ich habe trotzdem Zeit gefunden zu spielen. Allerdings nicht in einer Regelmäßigkeit. Ich hatte vor ein paar Jahren ( 3 Jahre ) noch einen anderen Arbeitgeber, wo ich in Schicht arbeiten musste. Entweder war ich vormittags spielen, als meine Freundin dann schon arbeiten war, oder aber wenn ich Frühschicht hatte und ich noch "Zeit" hatte bevor meine Freundin zu hause war. Nach dieser Zeit habe ich einen neuen Arbeitgeber. Ich habe regelmäßige Arbeitszeiten, die sich eventuell höchstens um 30Min verschieben könnten. Also weiß meine Freunidn quasi auf die Minute genau wann ich zu hause sein sollte. In dieser Zeit, konnte ich nicht mehr direkt in die Spielo, sondern hatte das OC für mich entdeckt. Es gab Tage an denen ich krankgeschrieben war und dann auch mal in die Spielo konnte. Da ich eher ein fitter Typ bin und somit auch nicht oft krank war / bin kam dies halt nicht oft vor. Manchmal bin ich nach der Arbeit kurz einkaufen gewesen und die Spiele war leider Gottes 2m daneben. Also bin ich kurz in die Spielo, habe 20-50€ reingeworfen und auf hohen Einsätzen laufen lassen. Wenn Gewinne kamen, war ich kurz erinkaufen und konnte das Geld hinterher abholen. Wenn ich das rückwirkend reflektiere ist es schon ein wenig Krank wie ich das alles so gemacht habe. Hauptsache kurz Zocken.

Vllt verstehst du jetzt ein wenig, warum das alles ein wenig kompliziert ist. Naja, eigentlich nicht kompliziert. Ich mache es mir halt selbst so schwer^^. Aber da dies mein eigner Wunsch ist, werde ich erst einmal damit so umgehen.

Re: Vorstellen
« Antwort #18 am: 05 November 2020, 14:29:42 »
Tagebucheintrag NR3
SPIELFREI seit 4 Tagen

Hallo zusammen,
es ist schon komisch. Seitdem ich hier im Forum bin, dreht sich meine Welt irgendwie mehr über Glückspiel als ohne diesem Forum. Es liegt bestimmt daran, dass ich mich mehr mit diesem Thema auseinandersetze. Vor diesem Forum, gab es Tage an denen ich nicht einmal daran gedacht habe. Jetzt ist es ein wenig anders, aber ich denke positiv anders. All die Einträge von anderen Betroffenen Personen, machen mir Angst und zum Teil auch Mut. Ich finde es gut, dass hier jeder anonym offen darüber spricht was ihm wiederverfahren ist.

Ich muss euch mal eines der beklopptesten Dinge über mich in Bezug auf die Spielsucht erzählen. Oft, wenn ich lange Zeit nicht gespielt habe, haben mich die OC’s trotzdem nicht in Ruhe lassen können. Entweder morgens bevor ich zur Arbeit bin, oder nach der Arbeit bei der Zigarette – oder sogar zwischendurch in den Pausen nahm ich mein Handy in die Hand öffnete eine Internetseite „meines“ OC und spielte kostenlos mein Lieblingsspiel. Einfach so, auf hohen Summen. Ich habe mir dann immer gesagt: „ so, ich tue mal so, als hätte ich 1.000€ zur Verfügung und würde 50€ pro Umdrehung spielen. Mal sehen was ich gewonnen hätte. Wenn die 1.000€ „Spielgeld“ weg waren, habe ich diesen Vorgang immer und immer wieder wiederholt bis ich etwas „gewonnen“ hatte. Selbst dieses zocken ohne Geld einzuzahlen hat mir irgendwas gegeben. Ich weiß nicht was, aber wenn ich vermeintlich etwas gewonnen hatte, konnte ich den Gedanken wieder schließen in meinem Kopf. Es ist wie auf der Playstation. Ich spiele ein Spiel um es durchzuspielen. Erst wenn das Spiel abgeschlossen ist, kann ich das Spiel zurück ins Regal packen und das war‘s. Gibt es Erklärungen dafür, dass man als Spieler eine Slot „durchspielen“ will? Wieso höre ich dann nicht mit dem Spielen auf, wenn ich Summe X gewonnen habe, sondern schmeiß das ganze Geld wieder rein? In Anbetracht des Gedankens an das „durchspielen“ kommt sicherlich mein anderer Gedanke dazu: „Ich brauche Geld um richtig Leben zu können – um ein schönes Leben zu haben – um mir was großes schönes leisten zu können“. Beide Gedanken sitzen dann zusammen am Tisch und fragen sich, wie sie mich dann weiter beglücken können. „Wie schaffen wir es, dass wir noch mehr Gefühle auslösen können?“ Es ist nie dabei geblieben, dass ich mit einem guten Gefühl vom Spielen loslassen konnte. Jedes mal ist das Geld wieder in den Automaten geflossen und nach jedem verlieren verschwand die Euphorie in Hand umdrehen und ich stand mit meiner bemitleidenden Persönlichkeit alleine dar.

Worauf ich hinaus will ist, dass ich den Hintergrund des Spielens nie verstanden hab. Ich habe nie verstanden warum man wieder spielt, obwohl man weiß wie scheiße es ist, wenn man Anfang des Monats kein Geld mehr hatte. Wenn ich einmal meine Hand auf eine Herdplatte lege, weiß ich dass es weh tut und das solch eine Platte echt heiß werden kann. Tue ich es also wieder? NEIN!.

Schmerzen werde ich in diesem Fall nicht unterscheiden. Die Hand die weh tut, weil man sie auf die Platte gelegt hat, schmerzt genauso, wenn nicht sogar weniger, als das Gefühl nach dem Spielen insofern man verloren hat. Ich kann für mich mitnehmen, dass ich jahrelang dumm war und dass ich meinen Gedanken „schönes Leben – ich brauche Geld“ sowas von in den Arsch hätte treten können. Das Geld was ich verspielt habe, hätte ich in schönen Urlauben & weiteren schönen Wünschen investieren können - & es wäre sicher noch was übrig geblieben.

Ich komme aus einem ärmeren Haushalt. Geld spielte bei uns immer eine große Rolle, weil nie etwas da war. Es gab keine Geschenke – weder zu Weihnachten noch zum Geburtstag. Mein Bruder und meine Eltern hätten es sicher auch anders haben wollen. Aber wenn beide Arbeitslos sind, kann das halt nichts werden.

Ich wollte es immer besser machen. Ich habe meine Ausbildung abgeschlossen und hinterher sogar noch studiert. Ich habe für meine Verhältnisse einen Job indem ich nicht viel verdiene. Für andere ist das was ich jeden Monat raus habe sicherlich viel Geld. Aber mein Standard ist es nicht. Liegt wahrlich auch an den 4 Krediten die ich monatlich mit einer Summe von knapp 600€ jeden Monat tilge. Wohnkosten, Auto, Zigaretten – da bleibt nicht viel übrig. Wenn die Spielschulden weg sind sieht es gleich wieder besser aus. Ich hatte vorher zwar mehr Geld zur Verfügung ohne die Spielschulde, aber ich wollte trotzdem mehr. Ich bin so der Typ „schnell viel Geld machen“. Heute weiß ich, dass das nicht geht. Auf jeden Fall nicht im Spiel Milieu und nicht legal. Also lasse ich es einfach. Werde ein „normales“ und vor allem glückliches Leben vorziehen.

So, ich mache mal Schluss für heute – ich war so im flow, ich hätte ein ganzes Buch schreiben können :D

Bis morgen  :)

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Offline andreasg

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Re: Vorstellen
« Antwort #19 am: 05 November 2020, 17:21:48 »
Hallo Malisi

ich habe Deinen Bericht gelesen, und natürlich dämmert mir einiges, und ich erkenne mich in Dir wieder.
Es wurde mir erst in der Selbsthilfe verdeutlicht, daß z:B. meine "Geldbeschaffungsmaßnahmen" ein Teil der Ausübung meiner Spielsucht dienen. Und damit meine ich nicht nur den einfachen Arbreitsalltag. Welch ein Kick das war, in der Familie Schacks zu klauen, Schrift und Unterschrift zu fälschen, und dann mit reichlich Fracksausen zur Bank zu gehen, ... die Angst vor dem Entdeckt werden, die Suizidgedanken in der folge. Wenn ich eine Phase hatte, an der ich lediglich am Punkteautomaten gespielt habe, wollte ich "die Kist auch hochjagen" also reichlich Punkte gewinnen, die damals nicht in Token gerechnet wurden, sondern schlicht verfielen. Die Risikotaste war der Motor. Wenn diese Taste beherrschen konnte war mein Leben schön.
Auch wenn ich einige Jahre nicht mehr spiele, das Gefühl der Risikotaste am rechten Daumen, das Zucken, das Anstoßen, habe ich mir eingeleibt.

Auch ich komme aus armen Verhältnissen, wir Kinder haben kaum Taschengeld bekommen. Der Neid auf meine Klassenkameraden, die sich so manches leisten konnten, und schicke Fahrräder fuhren, brachten mich dahin, daß ich Geld, wenn es dann mal da war, klaute. Ich wollte einfach nur zu meinen Schulfreunden dazu gehören. Als ich so einmal 5 DM stibitzte, um gleich meinen Schulfreunden den Film "Kleopatra" mit Liz Tayler zu sehen, schleifte meine Mutter mich zum geschiedenen Vater, der auf mich einprügelte, bis ich zu Boden ging. Das waren die einigen Prügel, die ich vom Vater je erhalten habe, aber ich habe dieses Ereignis später als den Beginn meiner Spielsucht angesehen.

Als ich meine erste Phase der Spielfreiheit hatte, 1989/1990, ging ich in eine offene Kirche, setzte mich betrachtete den Altarraum, dann fragte ich dahinein: "warum bin ich Spieler, warum mußte gerade mir das passieren"?
Eine Stimme antwortete mir direkt: "Andrea, du wirsdt deinen Weg gehen, es wird ein steiniger Weg weden, die wirst stürzen, dir die Knie blutig schlagen, du wirst wieder aufstehen, aber du wirst deinen Weg gehen".

Malisi, ich habe schon so manches über mein Leben geschrieben, und hier stehen ja einige Postings auch von mir. Genau diesen blutigen Stürze, und die Kraft und den Mut zu der Hoffnung wieder aufzustehen, und einen Genesungsweg zu finden, dax hat mich eingedenk des Satzes der Stimme niemals verlassen.

Ich bin 68 Jahre Altersrentner wegen Schwerbehinderung, (die vielen Ab - stürze) , beziehe Sozialgeld zum Wohngeld, eigentlich ein Leben in Armut, aber ich fühle mich gerade gut situiert, also trotz Corona in einer stabilen wirtschaftlichen Lege.  Meine Sozialen Ängste (Verarmung) haben keinen Boden mehr, wenn ich bewußt in meiner Spielfreiheit leben kann.
Deshalb möchte ich Dir Dank sagen, für Deine Offenheit,

und trage es mir bitte nicht nach, ich schreibe wirklich gerne, machmal wird es länger als geplant.

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Vorstellen
« Antwort #20 am: 06 November 2020, 06:59:54 »
Guten Morgen Andreasg,

vielen Dank für deine offenen Worte. Es ist nicht immer so einfach gewesen was das Geld bei uns in der Familie angeht - aber darüber habe ich ja in der vorherigen Nachricht berichtet. Ich kann deine Handlungsweise wirklich nachvollziehen.
Es gibt halt 2 Möglichkeiten. Entweder ich entscheide mich dazu das Geld ehrlich zu verdienen, oder man geht dann den anderen Weg.

Ich bin auch kein Kind der Traurigkeit gewesen. Ich habe viele falsche Entscheidungen getroffen - habe abseits vom spielen auch Straftaten begangen bei denen ich dann letzten Endes belangt wurde. Es gibt viele Dinge die ich gerne Rückgängig machen würde - aber das geht halt nicht. Ich kann für diese Dinge halt nur gerade stehen und in Zukunft das beste für mich und mein Umfeld machen.

Das du das mit dem Neid auf deine Klassenkameraden ansprichst - auch das kenne ich. Wir waren bereits schon in der Schule Außenseiter - habe uns anhören dürfen was für Assis wir sind. Wir hatten nicht einmal Geld um uns einen Frisör leisten zu können, also schnitten wir uns im Alter von 5 Jahren selbst die Haare - wie das wohl ausgesehen hat kann sich jeder ausmalen. Rückwirkend betrachtet, schäme ich mich auch für diese Zeit. Meine Schulnoten waren sehr schlecht - selbst in jungen Jahren und in der Grundschule fing ich an zu schwänzen, weil ich einfach nicht mehr zur Schule wollte. Selbst Lehrer haben mich wie einen Aussätzigen behandelt. MAn verliert das Vertrauen zu Erwachsenen und anderen Mitmenschen die im selben Alter sind. Aber dazu dann später sicher mehr.

Ich bin mir ziemlich Sicher, dass es etwas übernatürliches gibt. In deinem Fall sprichst du das mit der Kirche an. Mein Gedanke an etwas übernatürlichem ist ein wenig anders. Ich gehe stark davon aus, dass jeder Mensch so wie er auf die Welt gekommen ist, eine Aufgabe zu erledigen hat. In meinem Fall wird es sicher die Sucht sein die ich zu bewältigen habe. Dies wird eines meiner Aufgaben sein und der werde ich mich jetzt stellen. Es gibt in meinem Fall keine Stimme von außen die mir den Weg zeigt, aber um in meinem Fall diese Aufagbe zu lösen, benötige ich starken Selbstwillen und vor allem Hartnäckigkeit.

Ich würde dir gerne sagen, dass ich dich in den Arm nehmen möchte. Aufgrund dessen was dir wiederverfahren ist, empfinde ich Mitleid für dich. Aber dies wäre einfach nur eine Beleidigung. Man sollte den Hut vor dir ziehen und dir Anerkennung zöllen. Ich bewundere deinen Weg und wünsche mir, dass ich auch dahin komme wo du jetzt bist. Danke für deine Worte

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Offline Olli

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Re: Vorstellen
« Antwort #21 am: 06 November 2020, 10:39:30 »
Hi!

Gerade habe ich mir das Hörbuch von Stephen King ausgeschaltet, damit ich mich voll und ganz auf Deinen Beitrag konzentrieren möchte.
Es ist die Geschichte eines Revolvermannes, der in verschiedenen Welten auf der Suche nach dem dunklen Turm ist - das dritte von mittlerweile 8 Büchern.
Bestimmt 25 Jahre ist es her, dass ich das Buch gelesen habe und es ist leider auch das Letzte gewesen, welches ich aus dieser Reihe gelesen habe.

Nun frage ich mich gerade, was wirklich spannender ist ... ;)

Ich erkenne mich in Deinen Beiträgen wieder. So z.B. in der gedanklichen Beschäftigung mit der Sucht und damit der eigenen Person - eben nicht mehr auf die gewohnte destruktive Art, sondern  ... angenehmer.
Empfinde es bitte nicht als Druck, wenn ich Dir hier noch einmal betone, dass diese Gefühle beim Besuch einer SHG sogar noch intensiver sein können.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

Re: Vorstellen
« Antwort #22 am: 06 November 2020, 13:06:33 »
Tagebuch Eintrag NR4
Spielfrei seit 5 Tagen

Hallo zusammen,
ich bin jetzt seit 5 Tagen Spielfrei - Wuhuu. Als Erfolg kennzeichne ich diese 5 Tage allerdings nicht. Schließlich gab es schon Zeiten wo ich weit mehr Tage Spielfrei war.

@Olli: ja, du hast Recht. Der gedankliche Teil einer Sucht ist für mich persönlich das schlimmste. Klar ist unsere Sucht nur Handlungsbezogen und somit weniger Körperorientiert. Der Kopf ist in diesem Fall ja der "Schuldige". Ich fühle mich irgendwie überfordert mit der gesamten Situation - nicht weil ich niemanden zum Reden hätte sondern irgendwie fühlt es sich anders an. Ich gehe halt stark davon aus, dass ich mich jetzt so intensiv damit beschäftige. Natürlich möchte ich das auch, aber irgendwie fühlt es sich gerade heute schlecht an. Ich bin mir sicher das dieses Gefühl auch bald weg sein wird. Schließlich freue ich mich jeden Tag mehr meinem Ziel ein wenig näher zu kommen.
Heute habe ich einen Blick auf mein Konto geworfen und mit Entsetzen festgestellt, dass es gar nicht mal so gut aussieht. Ich habe einen Dispo über2.000€ bei meiner Hausbank und natürlich ist dieser überzogen, Aktuell arbeite ich daran, dass ich jeden Monat ein wenig zurücklege um den Dispo bis Mitte nächsten Jahres weg zu haben. Und ich bin mit voller Euphorie diesen Monat rangegangen. Ich habe mir 100€ zurückgelegt und musste diese direkt wieder umbuchen lassen, weil ich noch andere Dinge zu zahlen hatte. Heute wäre so ein Tag, an dem ich an mein anderes Konto ( Kreditkarte ) ran gegangen wäre und mir Geld zum Zocken abgeholt hätte, oder es aber zu Corona Zeiten im OC eingezahlt hätte. Wie automatisiert checkte ich was noch auf der Kreditkarte zu holen ist. Ich habe den Gedankengang dann schließlich abgebrochen und habe mich gefragt wieso ich diesen Schritt hätte gehen wollen – das Ergebnis: es gibt einfach keinen Sinn mehr Geld auszugeben, wenn man kein Geld hat.
Es wird immer Höhen und Tiefen geben? Ich hoffe doch das die Freude am Ende mehr überwiegt nicht gespielt zu haben und das ich auf mich stolz sein kann. Wie waren die ersten Tage bei euch?
Weiterhin wollte ich bei euch wissen wie es psychisch aussieht? Seit 4 Jahren habe ich mit einer Angststörung zu tun. Ich bin aus dem gröbsten raus. Es gibt hier und da noch Tage an denen es mir nicht ganz so gut geht – mit diesen kann ich mittlerweile sehr gut umgehen. Ich werde aber weiterhin noch eine Therapie aufgrund dessen anstreben und einem Psychologen dann alles offenlegen. Ich war aufgrund dieser Störung beim Heilpraktiker, der mir auch sehr gut helfen konnte. Also ich habe jetzt nicht NICHTS gemacht.
Anfangs bin ich davon ausgegangen, dass dieses komische Gefühl welches immer überraschend kommt und geht wie ein Entzug ist. Gibt es einen Entzug beim Spieler? Wenn ja, wie sieht der aus?
Meine Gefühle gegenüber Spielen ist negativ eingestellt. Ich verachte das Spielen.

In Bezug auf meine ‚Schulden habe ich wochenlang versucht mir ein Nebenjob online zu suchen. Gerne im Homeoffice. Ich habe versucht im Internet Geld zu verdienen, allerdings habe ich nichts gefunden. Ich würde gerne mit einem Nebenverdienst mehr Geld übrig haben um nicht mehr gucken zu müssen ob ich mir was leisten kann oder nicht. Gibt es hier jemanden dem es ähnlich geht & der eventuell bereits etwas gefunden hat?
Wie ihr seht, dreht sich am Ende doch alles ums Geld. Klar, würde es mich freuen wenn eine gute Fee vorbei kommt und meine Schulden auflösen könnte – fühle ich mich dann glücklicher – ich denke schon. Eine große Last würde von meinen Schultern fallen – allerdings gehe ich stark davon aus, dass ich nach so kurzer Zeit keinen Lerneffekt hätte.

Übers Wochenende werdet ihr nicht viel von mir hören. Wir unternehmen immer sehr viel - & dann hat das Handy nichts bei uns zu suchen :P.
Ich sage mal: dann bis Montag – hab ein schönes Wochenende

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Offline Olli

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Re: Vorstellen
« Antwort #23 am: 06 November 2020, 14:02:51 »
Hi Isii!

Mich freut es sehr, dass Du Dir so viele Gedanken machst und diese sogar noch mit uns teilst. Dafür sende ich einfach mal ein fettes Dankeschön.
Sicher wird es nicht nur Andreas und mir so ergehen, dass wir uns in Deinen Gedanken wiederfinden, sondern auch den vielen anderen stillschweigende Lesern.

Glückspielsucht ist eine stoffungebundene Sucht. Sie findet im Kopf statt und kann aber durchaus auch psychosomatische Beschwerden auslösen, manchmal auch psychologische auslösen. Stoffgebundene Süchte werden zusätzlich erschwert durch körperliche Entzugserscheinungen oder andere Beschwerden.
Somit ist der Kopf "als Schuldiger" in allen Süchten vertreten.

Zitat
Ich fühle mich irgendwie überfordert mit der gesamten Situation
Nun, das ist jetzt gerade in der Anfangszeit (5 Tage! ;) ) vollkommen normal. Jetzt erst wird Dir mehr und mehr bewusst, wie viele Automatismen diese Sucht auch bis hin in das Alltagsgeschehen hat und welche Schäden bisher verdrängt wurden. Das gibt sich aber wieder - es geht vorbei.
Du wirst schnell feststellen, dass die positiven Effekte des Nichtspielens die Schlechten in den Hintergrund schieben werden.
Gehe jetzt kleine Schritte, aber gehe sie stetig weiter.
Jetzt hast Du eine finanzielle Inventur gemacht. Auch diese ist wichtig. Sich bewusst machen, wie die Finanzen stehen, Pläne schmieden, wie die Schulden abgetragen werden können.
Letzteres sollte nicht auf Biegen und Brechen geschehen. Belasse Dir genug Taschengeld, damit Du Dich auch belohnen kannst - für Deinen Job - für Deine Abstinenz.
Vielleicht kannst Du ja auch mal Deinen Versicherunsstand überprüfen? Gibt es da welche, die Du nicht brauchst? Bist Du über- oder gar unterversichert?
Wie sieht es mit Verträgen aus? Sind die Kosten für das Handy noch zeitgemäß? Macht es Sinn den Stromanbieter zu wechseln?

Zitat
Ich habe mir 100€ zurückgelegt und musste diese direkt wieder umbuchen lassen, weil ich noch andere Dinge zu zahlen hatte.
Wie wäre es denn dann mal mit einem Haushaltsbuch anzufangen, in dem Du auch planen kannst? Wären die unerwarteten Verpflichtungen dann vielleicht auf Deinem Schirm gewesen?

Zitat
Ich hoffe doch das die Freude am Ende mehr überwiegt nicht gespielt zu haben und das ich auf mich stolz sein kann.
Halte dieses Gefühl fest in Deinem Herzen. Es wird Dich motivieren in ähnlichen Situationen wieder so wie jetzt zu reagieren. Und ja: Du darfst stolz auf Dich sein!

Zitat
Wie waren die ersten Tage bei euch?
Mir erging es ähnlich wie Dir. Gerade am Anfang war ich sehr euphorisch und genoss diese Gefühle auch. Es kamen dann aber immer mehr Fragen in mir auf, die unbeantwortet blieben.
Daher besuchte ich nach ein paar Wochen meine damalige SHG, die mir sehr geholfen hat. Ich kann heute nicht sagen, ob ich ohne die SHG meine Abstinenzentscheidung(en) hätte aufrecht erhalten können. Dort jedenfalls habe ich sie gepflegt und ausgebaut.

Zitat
Gibt es einen Entzug beim Spieler?
Zumeist ist dieser psychischer Natur. Er kann aber auch mit psychosomatischen Beschwerden einhergehen - Schweißausbrüche, Unruhe, Unkonzentriertheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen ... die Liste ist lang. Bei mir war es Gott sei Dank nur psychisch. Da gilt es den kleinen Gedankenfunken, der sich unmerklich einschleicht, frühzeitig zu erkennen und ihn zu löschen.
Angststörungen werden durch eine Sucht hier und da verstärkt, habe ich mir sagen lassen. Daher kann ich mir auch vorstellen, dass sie auch bei einem Entzug erst einmal belastender werden können. Da ist es der richtige Weg, sich der Angst zu stellen, wie Du es vorhast - mit externer Hilfe.

Zitat
Klar, würde es mich freuen wenn eine gute Fee vorbei kommt und meine Schulden auflösen könnte – fühle ich mich dann glücklicher – ich denke schon.
;) Sie wird nicht kommen ... ;)
Gute 24 h
Olaf


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Offline andreasg

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Re: Vorstellen
« Antwort #24 am: 07 November 2020, 19:12:53 »
Hallo Malesi,

Danke für Dein Statement und die Antwort zu meinem Posting. In den Arm nehmen, ja, das fühlt sich gut an, ich spüre nahezu die Wärme und die Energie.
Ich hoffe Du hast Deinen Tag gut überstanden
und kannst den Feierabend genießen.

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Vorstellen
« Antwort #25 am: 09 November 2020, 12:40:47 »
Tagebuch Eintrag NR5
Spielfrei seit 8 Tagen

Hallo zusammen,
heute geht’s mir so lala. Weder mega positiv gestimmt noch negativ gestimmt.  Ich weiß gar nicht was ich heute so erzählen soll. Momentan bin ich einfach unglücklich was meinen Job angeht. Wie bereits schon erwähnt, verdiene ich zu wenig ( meines Erachtens ) und ich bin einfach total unzufrieden was die Belegschaft angeht. Ich sehne mir meinen alten Job zurück. Es wäre denke ich ohne Probleme machbar wieder „zurück“ zu gehen – allerdings würde das meine Freundin nicht erfreuen. Die Spätschichten haben unserer Beziehung lange nicht gutgetan – ganz geschweige denn die Samstags- und Sonntagsarbeit. Allerdings hat das Geld gestimmt und die Belegschaft war eine tolle. Ich habe den alten Job auch schon abgeschrieben. Momentan bin ich auf Jobsuche und wie diese aussieht, kann sich jeder ausmalen – Corona sei Dank.
Ich habe die letzten Tage so gut wie nie ans spielen gedacht. Aber solch eine Phase gab es bereits schon mal. Ich werde mich also nicht darauf ausruhen. Ich glaube trotzdem dass ich einen Punkt erreicht habe, dass ich aufs spielen einfach keine Lust mehr habe. Werbung im TV interessiert mich nicht und all die „schöööööööööönen“ Angebote im SPAM Ordner lösche ich einfach weg.

Als ich das erste mal für 3 Monate Spielfrei war, habe ich genauso gedacht. Nachdem ich damals das erste mal wieder in die Spielo bin, hat es sich auch anfangs sehr komisch angefühlt. Weiß gar nicht wieso ich so dumm war und wieder Geld reingeworfen habe. Aber was soll’s – das ist ja auch schon ein paar Tage her.
Wie gesagt, viel habe ich heute nicht zu erzählen. Mehr als eine Woche Spielfrei ist das aktuelle Ergebnis und ich hoffe auf viele weitere Tage ohne zocken. Das finanzielle Ergebnis des Nicht spielens ist ja auch erst in ein paar Monaten zu sehen ( in meiner Situation ) Ich freue mich auf den Tag wo ich die letzte Rate überwiesen habe und mir um Geld keine Gedanken mehr machen muss.

Bis morgen


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Offline Olli

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Re: Vorstellen
« Antwort #26 am: 09 November 2020, 13:44:02 »
Hi!

Zitat
Nachdem ich damals das erste mal wieder in die Spielo bin, hat es sich auch anfangs sehr komisch angefühlt.

Ja, das kenne ich auch noch von mir. Da es für die Zukunft wichtig sein könnte, würde ich das Thema mal nicht verdrängen mit einem "Schwamm drüber".
Was war dieses "Komische"? Kannst Du es benennen?

Randbemerkung: Die Wenigsten hier im Forum trauen sich über solche Gedanken zu reden. Dabei ist es wichtig, mal seine gedankliche Komfortzone zu verlassen und geistigen Aufwand zu betreiben. Wir alle wissen, wie es sich anfühlt und wollen es am Liebsten verdrängen, weil es unangenehm ist. Doch indem wir es uns bewusst machen, hilft es uns unsere Abstinenzentscheidungen zu festigen. Wir wappnen uns also für solche künftigen potentiellen Ereignisse.
Gute 24 h
Olaf


(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)
Hier geht es zum Samstagsmeeting_ https://us02web.zoom.us/j/87305340826?pwd=UnFyMlB6bkwyTHU3NGVISWFGNSs2

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Offline andreasg

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Re: Vorstellen
« Antwort #27 am: 09 November 2020, 18:07:07 »
Hallo Malisi,

das Finanzielle Erleben: Mein Rechner wurde ja im Sommer gehacht, Totalabsturz. Nach der Reparatur wurde Windows 10 wieder neu aufgestzt, aber außer ein paar Fotos, Videos, waren alle Daten futsch! Auch so mein Haushaltsbuch. Zuerst hatte ich das Online - Banking gekündigt, und dann war das Haushaltsbuch (auf Excel auch noch weg.
Nun ziehe ich mir wieder traditionell Kontoauszüge, bis der Freund (Systemadministrator) die Sicherheit des Rechners noch einmal checkt, aber das Haushaltsbuch habe ich wieder neu geschrieben. Ultimo hatte ich ja einen Saldo, und so Einnahmen, Feste Ausgaben, Lebenshaltung , Sonderausgaben, Hobby dagegen.

Das pflege ich nun seit 01. November wieder täglich und es schafft mir immer wieder ein gutes angenehmes Gefühl.

Was ich sagen will: eine Erleichterung bei finanzieller Belastung kann schon einsetzten, wenn ich aufrichtig mir ein sicheres Konzept bereit stelle. Ich weiß, ich muß mich nicht leere übertriebene Versprechungen halten, jetzt kann ich schon etwas tun. Das ist wichtig, weil ja gerade die Selbst - Lüge zum Motor meiner Spielsucht wurde.

In meiner Selbsthilfegemeinschaft steht deshalb eine "Finanzielle und moralische Inventur in unserem Inneren " als Werkzeug unserer Genesung auf einem festen Platz. Es braucht Freundschaften dazu, es glaubhaft werden zu lassen, also Menschen die verstehen können, was mir und dir Schwierigkeiten bereit

Liebe Grüße
Andreas
Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

Re: Vorstellen
« Antwort #28 am: 10 November 2020, 06:53:12 »
Hi!

Zitat
Nachdem ich damals das erste mal wieder in die Spielo bin, hat es sich auch anfangs sehr komisch angefühlt.

Ja, das kenne ich auch noch von mir. Da es für die Zukunft wichtig sein könnte, würde ich das Thema mal nicht verdrängen mit einem "Schwamm drüber".
Was war dieses "Komische"? Kannst Du es benennen?


Guten Morgen Olli,

das kann ich hier gerne erläutern. Auf den Weg zur Spielo ( ich war vorher im Kaufhaus und die spielo ist unweit von dort entfernt gewesen ) ging das fast wie ferngesteuert. Also ich habe nicht viel darüber nachgedacht was ich jetzt tue. Als ich in der Spielo drin war, hatte ich ein Gefühl, als wäre es strengstens verboten dort rein zu gehen. Es kam mir vor wie eine andere Welt die ich betreten habe. Ich wusste das es nicht richtig gewesen ist & ich wusste, dass ich 3 Monate Abstinenz über den Haufen werfen werde. Im Endeffekt hat es mich dann nicht aufhalten können. Ich war so stolz auf die 3 Monate und dann waren die ersten Euros noch mit einer verbotenen Sache vergleichbar - aber nach kurzer Zeit war das Gefühl weg. Und Zack - ich war mal wieder im Strudel. Hätte ich damals schon aufgheört, dann wären mir ein paar Euros Schulden erspart geblieben. Aber wie sagt man so schön: Hätte Hätte - das war halt nicht so und ich bin eine Erfahrung reicher. Und zwar, dass ein Spieler nie wieder kontrolliert spielen kann. Es ist und bleibt eine Sucht und diese wird mich ein Lebenlang begleiten.

Re: Vorstellen
« Antwort #29 am: 10 November 2020, 06:57:14 »

Was ich sagen will: eine Erleichterung bei finanzieller Belastung kann schon einsetzten, wenn ich aufrichtig mir ein sicheres Konzept bereit stelle. Ich weiß, ich muß mich nicht leere übertriebene Versprechungen halten, jetzt kann ich schon etwas tun. Das ist wichtig, weil ja gerade die Selbst - Lüge zum Motor meiner Spielsucht wurde.

In meiner Selbsthilfegemeinschaft steht deshalb eine "Finanzielle und moralische Inventur in unserem Inneren " als Werkzeug unserer Genesung auf einem festen Platz. Es braucht Freundschaften dazu, es glaubhaft werden zu lassen, also Menschen die verstehen können, was mir und dir Schwierigkeiten bereit


Hallo Andreas,
ähnliches hat Olli auch schon angesprochen. Ich werde mich heute mal hinsetzen und alle Ausgaben gegenüberstellen und eventuelle Versicherungen kündigen und gucken welche Dinge ich einsparen kann um Entlastung rein zu bringen. Finanziell sieht es momentan echt nicht gut aus. Das wird sich leider auch erst Mitte nächsten Jahres legen, wenn 2 von den 4 Krediten abgezahlt sind. Inmitten der Sucht war es mir egal wieviel Ausgaben ich hatte und wieviel dazu kommen. Ich wollte einfach wieder Geld auf dem Konto haben und flüssig sein. Das die Kredite nur meine Sucht befriedigt haben steht auf nem anderen Blatt Papier. Danke dir für deine Hilfe

 

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