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Habe ich aufgehört?

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Lakota:
Moin Padawan , ich versuche immer den Grundsatz der eigenen Wahrheit zu folgen ^^ , und wirklich aufgehört habe ich , nachdem ich rückblickend einfach nicht verstehen konnte , über Jahre so gelebt zu haben ...

Padawan:
Nach knapp zwei Jährige Abstinenz erlitt ich vor zwei Wochen einen Rückfall.

Wie es mit den Spielhöllen so ist hat der Automat erkannt dass ich lange nicht da war und einen kleinen vierstelligen Betrag ausgespuckt. Gefreut habe ich mich nicht, habe mich geärgert. Das ausgespuckte Geld habe ich noch am selben Tag gespendet.

Ich hoffe dass es der letzte Rückfall meines Lebens war.

Bleibt stark Leidensgenossen und lasst euch nicht locken. Es gibt keinen rationalen Grund den Casinos unser Geld zu geben.

Dennis47:

--- Zitat von: Padawan am 13 Juli 2021, 23:16:39 ---Es gibt keinen rationalen Grund den Casinos unser Geld zu geben.

--- Ende Zitat ---

Rationalität orientiert sich an Zielen und Werten. Entscheidungen und Verhalten können nur irrational sein, wenn sie den eigenen bewussten Zielen widersprechen. Sie befreit uns nicht davon, sich immer selbst zu hinterfragen, ob eigene Entscheidungen und Handlungen zumindest der eigenen subjektiven Rationalität entsprechen.
"Ist das, was ich tue auch mit dem vereinbar, was ich für richtig und zielführend halte?"

Die Frage ist doch, weswegen man dort Geld "gibt", also einzahlt, was hat man davon und sind die erhofften Ergebnisse aus dieser Handlung am Ende das was man damit erreichen wollte? Selbst wenn die negativen Erfahrungen einen zuvor eines Besseren belehrt haben sollten?
Der Automat erkennt weder irgendwas, noch ist er aktiv der Grund gewesen, wieso du wieder gespielt hast. Es macht auch für dich wenig Sinn anderen Leitgenossen Ratschläge zu geben, um sich nicht locken zu lassen.
Vor allem wenn man derartiges Verhalten dann auch als irrational beschreibt, stelle ich dir wiederholt die gleiche Frage:
"Ist das, was ich tue auch mit dem vereinbar was ich für richtig und zielführend halte?"

2 gleiche Fragen auf 2 unterschiedliche Aspekte...

Olli:
Hi Padawan!

Danke, dass Du von Deinem Rückfall berichtest. Denke immer daran, dass Du immerhin zwei Jahre spielfrei warst und auch jetzt wieder die Abstinenz aufnimmst. Es gab einen Rückschlag, mehr nicht.

Ich finde es interessant, dass Du von Rationalität sprichst, wo wir doch bereits wissen, dass das Glückspiel Emotionen bedient.
Jetzt ist es leider schon zwei Wochen her, dass Du gespielt hast und die Erinnerungen weichen dann schon mal gerne von der tatsächlichen Realität ab.

Gefühle - Gedanken - Handlungen. Diese Reihenfolge ist wichtig, wenn Du Dir die Zeit vor dem Rückfall anschaust. Wie ging es Dir davor? Gab es da etwas, was Dich gestört hat - hat etwas gefehlt in Deinem Leben? Wann kamen die ersten Gedanken auf eine solche Lokalität aufzusuchen? Wie hat sich das entwickelt? Und in welchem Stadium hast Du Dich auf den Weg gemacht?

Und wieso hast Du Dich geärgert? Wieso hast Du die Abstinenz wieder aufgenommen? Die Antwort liefert Dir Dennis.
Du hast gegen Deine Normen, Werte und Ziele verstoßen. Ob wir sie einhalten, erreichen oder gegen sie verstoßen hat direkte Auswirkungen auf unsere Gefühlswelt. Nur wenn ein vermeindlich höheres Ziel, die Kompensation von Defiziten, vorhanden ist, wird weiter gegen die Normen, Werte und Ziele verstoßen und wir befinden uns im Suchtverhalten.
Was war also kurzzeitig Dein höheres Ziel?

In einem Punkt möchte ich Dennis jedoch wiedersprechen. Ich glaube nicht, dass Du tatsächlich Anderen gute Ratschläge geben möchtest. Ich sehe darin einen Appell an Dich selbst. Tja ... und wenn es hilft, ist es auch legitim ... :)

andreasg:
Hallo Padawan,,

Danke, dafür, wie Du offen über Deinen Rückfall schreibst.
Ich lese /höre nicht zum ersten Mal, , damit verbundene Gewinne gespendet worden sind. Im Gewissen eines Spielsüchtigen ergibt sich daraus die Logik, die Spielphase final zu beenden. Ob das andere wohltätig finden, wird eher sekundär erlebt.
Mir ist es früher nicht gelungen, einen Rückfall einzugestehen, wenn ich mit einem "Geldgewinn" nach Hause fuhr. Die nächsten Rückfälle lauerten ja schon. bis eine akute  Angst - ich würde mein Leben lang weiter spielen,, mich aufhören ließ.
Neulich habe ich einen kleinen Trigger an meine Spielsucht erlebt, und habe eine kleine Spende als Mittel dagegen gehalten. Das hat mich spontan wieder beruhigt.

Es ist gut, eine Inventur zu schreiben, was die Auslöser, und die Auswirkungen des Rückfalls sein können, und daran, mit Hilfe von Freunden, die das Problem kennen, aufzuarbeiten.

schöne 24 Stunden
Andreas

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