Hi Bianca!
Wenn Altbewährtes nicht funktioniert, dann kann nur Eines gelten: Mache es anders ...
Bevor ich aber darauf eingehe, ein Lob von mir. Du schreibst hier, während der Suchtdruck Dich quält und Deine Emotionen kaum auszuhalten sind. Das ist erst einmal das Beste, was Du machen kannst. Dich genau in diesem Augenblick mitteilen.
Ich hoffe, dass das Schreiben Dir ein wenig geholfen hat?!
Doch nun zu Deinen Freundinnen. Ich habe ja über 20 Jahre am Automaten gespielt. In der Zeit war ich auch im Dartverein.
Als ich aufhörte zu spielen, trauten sich meine Freunde und Freundinnen erst mich anzusprechen, weil ich eben nicht mehr spielte.
Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen. Ich sprach mit einer Freundin, die den Anfang machte. Wir saßen an einem Tisch. Die Anderen kamen einer nach dem Anderen zu uns und darten war an diesem Abend erst einmal vorbei. Irgendwann saßen wir alle und Holla die Waldfee, meine Spielsucht war das Thema ...

Es stellte sich heraus, dass sie sich alle im Laufe der Jahre Gedanken, wenn nicht sogar Sorgen um mich gemacht hatten.
Doch ... niemand hatte sich getraut mir das offen ins Gesicht zu sagen. Sie hatten gespürt, dass mir das unangenehm gewesen wäre und ich das Thema garantiert auch abgeschnitten hätte. Sie wollten mir nicht zu nahe treten. So haben sie abgewartet.
Auch Deine Freundinnen haben sicherlich schon längst etwas "gemerkt". Wenn es jemandem nicht gut geht, dann spiegelt sich das nun mal im Verhalten, egal was für eine Maske man sich selbst aufsetzt.
Wenn also eine von ihnen noch einmal fragt, wie es Dir geht, dann antworte aufrichtig: Mir geht es nicht gut!
Dafür sind doch Freunde da. Entweder sie reagiert - nutzt die Chance Deiner Offenheit - oder eben auch nicht.
Wovor hast Du Angst? Dass Du ihnen Vorwürfe machen könntest (oder es so verstanden wird), dass sie ein Leben führen, welches Du Dir für Dich selbst so sehr ersehnst?
Sie werden das schon zu differrenzieren wissen! Traue Dich also ruhig Dich so zu zeigen, wir Du tief in Dir drin auch bist.