Hi Wolfgang!
Am WE habe ich gelernt, dass Scham eine Tugend ist. Sie übt grundsätzlich immer eine Schutzfunktion aus.
Ich finde es prima, wie Du hier Deinen Gedanken freien Lauf lässt und zumeist ja auch zu Schlüssen kommst, die Dich weiter bringen.
Gut ersichtlich ist gerade Dein innerer Kritiker. Wusstest Du, dass kein Mensch damit geboren wird? Er ist eine Folge der Sozialisation.
Ich verrate hier nicht zu viel, wenn ich Dir sage, dass in der Gruppe, in der ich saß, die Meisten von Schamsituationen aus ihrer Kindheit berichteten. Das heisst nicht, dass man eine "schlechte Kindheit" gehabt haben muss. Es waren einzelne Situationen, die aber ihre Spuren hinterlassen haben.
Ich wurde z.B. aufgezogen, wenn ich Gefühle zeigte. Was war das Resultat - ich schämte mich dieser Gefühle und versteckte sie hinter einer Maske. Dies führte dann allerdings tatsächlich zu einer Gefühlsblindheit. Die wiederum ließ mich spielen, um überhaupt irgend etwas, und das dann nur extrem, spüren zu können.
Welches Gefühl hast Du begleitend, wenn Du über die Scham in eine Spieler-SHG zu gehen nachdenkst?
Darf ich Dir verraten, was die Jungs und Mädels dort denken werden? OK, die Frage war rhetorisch ...

Prima, dass er nicht nur Wasser predigt und dann Wein säuft ...
Sucht macht vor keinem Menschen halt.
Super, dass er hier ist ...
So könnte ich noch eine Weile weiter schreiben.
Zum Schluss darf ich Dir noch Eines verraten: Manchmal ist es ratsam etwas einfach zu "machen", anstatt es sich selbst schlecht zu reden ...
Der innere Kritiker lässt sich von der Sucht verführen. Es gibt aber da noch ein Wesen, welches Du in Dir trägst - es ist der Begleiter, der viele Adjektive im Vornamen hat: gut ... sorgsam ... mitfühlend ...
Er ist derjenige, den Du befragen solltest ...