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Kraut und Rüben - querfeldein

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #45 am: 30 Oktober 2023, 19:46:00 »
He Olli,

Hast du es mal mit Faxen probiert ;-), wird sind ja schliesslich in Deutschland.

Wo in anderen Ländern bereits alles digital läuft werden bei uns noch Briefe verschickt und gefaxt.

Es wäre doch sicher kein Problem eine Online Plattform dafür zu machen. In Deutschland hat ja jeder einen RFID Chip im Ausweiss, nur benutzt wird das ganze meines Wissens noch nirgendwo.

Gruß
Mr.Mystery

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #46 am: 01 November 2023, 09:29:27 »
Vielleicht sollte sich der RP Darmstadt auf Malta einen Briefkasten einrichten? Einmal die Woche kommt dann einen LKW von der Papiersammelstelle ... Ach, was könnte das Arbeitsplätze einsparen ... Vorbei wäre es mit Überlastungen der Mitarbeiter ... ;)

Aufgrund einer Bekannten gab ich gestern eine kleine Anekdote aus meiner Familiengeschichte preis. Tante Ursula, die Frau meines Patenonkels, der einer von zwei älteren Brüdern meiner Mutter war, war eine notorische Fremdgängerin. Da hat mein Onkel wohl so einige Diskussionen geführt, die unfruchtbar gewesen sind. Eines Tages erzählte mir meine Mutter, dass Onkel Günther Tante Ursula mit einer Kleinkaliberpistole ins Bein geschossen hatte. Von nun an ging Tante Ursula wohl nicht mehr fremd. Anscheinend hatte diese Art von "Ansage" nun gefruchtet, denn alsbald kam mein Cousin zur Welt. Irgendwie sah er seinem Vater aber gar nicht ähnlich ...
Ich habe keine Ahnung, ob diese gefährliche Körperverletzung irgendwie geahndet worden ist. Es hat mich damals auch gar nicht interessiert, reichte meine Nase doch gerade mal bis zum Wundkanal ...

Mein Onkel hatte immer einen Spitznamen für mich, den ich aber nie verstanden habe. Neeeeee ... den nenne ich hier nicht ... ;)
Zum 13. Geburtstag bekam ich ein Geschenk von ihm. Wir sahen uns nicht oft und so war ein Geburtstagsgeschenk schon etwas Besonderes. Er arbeitete in der Chemischen in Köln und dort hatte er eine damals in dem Fassungsvermögen gerade auf den Markt gekommene Coca-Cola-Flasche mit 1,5 l Inhalt von innen versilbert. Es kam sicherlich von Herzen ... aber auch das Geschenk habe ich nie verstanden.
Als Herrenhandtasche war die Öffnung zu schmal, zumal wäre die Beschichtung durch Lippenstift und Schminkspiegel sicherlich beschädigt worden ... ;)
Hätte ich so getan, als hätte ich daraus getrunken, wäre ich unter dem Verdacht Quecksilber zu trinken eingewiesen worden. :)
Jahrelang stand sie bei mir im Regal und wenn ich nichts zu tun hatte, dann sinnierte ich über die Sinnhaftigkeit dieses Geschenkes.
Ich weiss noch, dass er stolz darauf war ... also kam es von Herzen! Das war alles, was zählte.
Es kann sein, dass ich die Flasche noch auf dem Speicher habe in irgendeinem Karton. Meine Nichten werden also mal vor der Qual der Wahl stehen, ob die Flasche in den Altglascontainer geworfen oder zum Altmetallhändler gebracht wird ... oder vielleicht sogar zum Juwelier? :)

Über ein Geschenk war ich aber begeistert. Ich erhielt es mit 8 Jahren zu meiner Erstkommunion. Meine Eltern und er hatten zusammengelegt. Es war ein lila Rennrad ... hui, was war ich stolz darauf. Als es mir zu klein geworden und inzwischen ziemlich abgerockt war, kam es auf den Sperrmüll. Von dort nahm es sich aber noch ein Vater für sein Kind mit, wie ich durch die Schlitze der Rolladen heimlich erkennen konnte. So erging es auch meinem Catcar ...
« Letzte Änderung: 01 November 2023, 22:10:58 von Olli »
Gute 24 h
Olaf

(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
Ich gebe hier lediglich unverbindlich meine Meinung und Erfahrungen wieder.)

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Offline Rubbel

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #47 am: 01 November 2023, 16:06:10 »
Hallo lieber Olli!

Danke für diesen Text :) Was so alles um einen Menschen herum passiert, ist manchmal krimiverdächtig! Am besten fand ich deshalb die Kurzdarstellung der Beziehung Deines Patenonkels ... ein 'Revolverheld' :)) Nun konnte seine Frau wohl weder fremd- noch irgendwo hingehen, denke ich mal ;)
Das hat mich animiert:

Die Ursula, die Ursula,
gestylt steht sie nun wieder da –
trotz aller langen Diskussionen
die er führt und die nicht lohnen
und wo geht sie wohl heute hin?
Ihr Mann reibt sich das Doppelkinn:
Er läuft zum Nachttisch, zur Konsole,
holt sich die kleinkalibrige Pistole
und schießt der Gattin in die Beine,
jetzt lässt sie ihn nicht mehr alleine.

Viele liebe Grüße - hab einen schönen Tag!
Rubbel
--Meist ist Geist geil--

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #48 am: 01 November 2023, 16:37:00 »
Dabei war ihm nicht nach Scherzen,
die Patrone kam von Herzen ....
Gute 24 h
Olaf

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #49 am: 01 November 2023, 16:47:54 »
😂😂

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #50 am: 20 November 2023, 13:33:56 »
Die letzte Woche habe ich, bis auf eine Zutat, alles für den Sauerbraten zusammengekauft. Ich hatte vor, meinen Schwestern und meinem Schwager eine Freude zu machen.
1,8 kg schönste Rinderhüfte liegen bereit, am Mittwoch eingelegt zu werden. Dann gibt das einen schönen Sonntagsbraten.
Gestern feierte meine mittlere Nichte ihren 17. Geburtstag nach und als wir so allesamt am Kaffeetisch saßen, fragte ich in die Runde: Wer hat denn Lust am Sonntag einen Sauerbraten zu essen?
Erst hatte ich schon an mir gezweifelt, ob ich die Frage doch nur in meinem Kopf gestellt hatte. Dem wiedersprach aber mein noch kribbelnder Kehlkopf, an dem sich gerade ein Frosch gütlich tat. Als ich dann aber ein "Na?" nachschob, wusste ich, wieso bisher nicht geantwortet worden war ... "Damit kannst Du mich jagen ..." "Ich? Habe ich noch nie gemocht!" "Bähhhhhh ... sehr lieb, aber ... nein, danke!"

Nun werde ich den Großteil der irischen Rinderhüfte wohl in Steaks aufschneiden und nur für mich selbst den Sauerbraten kochen.
Gute 24 h
Olaf

(Da ich kein Jurist bin, darf ich auch keine Rechtsberatung machen oder Handlungsanweisungen geben.
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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #51 am: 20 November 2023, 18:43:48 »
Die haben doch keine Ahnung. Wenn ich nicht so weit entfernt wohnen würde hättest meine Zusage.😂

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Offline andreasg

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #52 am: 20 November 2023, 23:07:15 »
Hallo Olli,

ich kann mich gut in Deine Situation hinen versetzten.
Da ist so viel dran, was ich wiedererkenne. , was cin meiner Ursprungsfamilie eben auch so läuft.
Mitlerweile gehöre ich nur noch zu meiner Sippschaft, wenn eine offizielle Feier einberaumt wird.

Es macht mich halt traurig, , ich denke an Dich. Laß es DIR gut schmecken.

Liebe Grüße
Andreas

Demut ist die anhaltende Ruhe im Herzen

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #53 am: 22 November 2023, 08:12:16 »
Gerade lese ich bei uns im Intranet eine Todesanzeige. "Herr G. K. Stadtbaudirektor a.D. ist im Alter von 92 Jahren verstorben ..."
Sofort poppt eine Erinnerung in mir auf, die mich über viele Jahre - positiv - begleitet hat.

Als junger Spund benötigte ich dringend einen Bebauungsplan. Damals gab es die noch nicht digital. Also bin ich erst zu einem Kollegen, der, bevor er diese Stelle bekam, mit mir zusammen in einem Büro gesessen hat. "B... , der Klaus", wie er sich selbst immer am Telefon meldete ...
Der teilte mir nun mit, dass ich den Plan im Original bei Herrn K. vorfinden würde. Da der nur 2 Türen weiter saß, ging ich sofort dorthin, klopfte und trat ein.
Herr K. hatte es sich in seinem Sessel gemütlich gemacht. Die Beine übereinander geschlagen, die Füße auf dem Tisch. Auf seinem Schoß stützend hielt er die geöffnete hiesige Tageszeitung.

Irgendwie musste ich ein wenig hibbelig herüber gekommen sein, denn er las zunächst einmal den ziemlich langen Artikel (oder las er nur langsam ?) bis zum Ende.
Dann schaute er mich an und grinste: Junger Mann, nichts ist so eilig, als dass es nicht noch einen Tag länger liegen bleiben könnte!

An diesem Tag fand ich das gar nicht lustig. Doch im Laufe der Jahre erkannte ich den Wahrheitsgehalt in seinen Worten!

Gute 24 h
Olaf

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Offline Olli

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Re: Kraut und Rüben - querfeldein
« Antwort #54 am: Heute um 11:52:27 »
Ohhhh ...

Gestern Abend standen meine Nichten und meine Schwester im Rahmen. Sie hatten eine schlechte Nachricht ... meine Schwester musste gestern ihren Irish Shepherd namens Snickers einschläfern lassen. Diese Seele von einem Hund war mittlerweile 12,5 Jahre alt und man merkte ihm sein Alter auch schon etwas länger an.
Vor kanpp 2 Jahren hatte er eine kleine OP und seitdem bellte er in einer etwas höheren Stimmlage ... :)

Lange Jahre, als der Zugang zum Grundstück meiner Schwester noch offen war, kam er täglich ums Haus gelaufen ... manchmal auch mehrfach, um sich an meiner Terrassentür ein Leckerchen abzuholen. Dann gab es noch ein paar Streicheleinheiten und entweder ging er dann sofort nach Hause oder er bog noch mal zum Nachbarn ab, schlich ums Haus und schaute, ob er dort durch die Terrassentür herein konnte.
Etwas mehr wie einmal ist er allerdings auch ausgebüchst. Da meine Schwester und die Familie aber viel mit ihm unterwegs waren, kannte ihn hier Gott und die Welt. Lange blieb er also nie verschollen ...

Auch mit mir war er mehrfach unterwegs. Als er noch fit war, bin ich mit ihm mit dem Fahrrad gefahren. Das machte ihm richtig Spaß und er sah es auch als seine Aufgabe an, brav neben mir her zu laufen und sich nicht ablenken zu lassen.

Als er noch klein war, so um die acht Wochen, also gerade vom Züchter abgeholt, waren wir bei meinen Eltern im Garten und spielten mit ihm. Dort gab es eine große Treppe, die ca. 1,8 m Höhenunterschied überwandt und in der Wiese mündete.
Voller jugendlichem Übermut sprang er ab der Hälfte der Treppe hoch und flog in Richtung Wiese. Dort kam er aber richtig hart mit den Pfoten auf und fing sofort voller Schmerzen herzerweichend an zu Jaulen. Gott sei Dank hatte er sich aber nichts getan ...
Noch heute läuft es mir eiskalt den Rücken herunter, wenn ich daran zurück denke.

Nun ist er im Hundehimmel. Er fraß nichts mehr und hustete streng und andauernd. Lt. Tierarzt hatte er enorme Herzrhytmusstörungen. Da aber selbst Betablocker nicht mehr halfen, wurde er dann gestern von seinen Qualen erlöst.

Ich weiss, wie schwer das beim Tierarzt dann ist. Habe es damals selbst bei unserem Schäferhund erlebt. Er hatte schon mehrere Gehirnschläge hinter sich und als wir dann beim Tierarzt waren, entschied dieser mit meinem Vater zusammen, dass es wohl besser wäre, ihn zu erlösen.
Mein Vater ging damals hinaus und so blieb ich bei unserem Hund. Er bekam zunächst eine Betäubung. Doch dagegen wehrte er sich vehement. Ich vergesse nie, wie er mich anblickte, als wolle er sagen: Hilf mir!
Nach der zweiten Beruhigungsspritze schlief er endlich und die dritte Spritze erlöste ihn dann.
Ich durfte dann noch dem Tierarzt anpacken, den Körper in eine Plastiktüte zu stecken und draussen auf eine Schubkarre zu legen.

Snickers wird wohl verbrannt und seine Asche im Garten meiner Schester begraben.
Gute 24 h
Olaf

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