Hallo zusammen,

so ich habe mich zwar schon 2016 hier angemeldet aber irgendwie ist das Forum dann wieder in Vergessenheit geraten. Also dann jetzt endlich meine Vorstellung 

Wo fange ich an ? Ich heiße Chris und bin 49 Jahre alt und habe seit dem ich 21 Jahre alt bin ein ziemlich extremes Spielsuchtproblem. Ich denke es hat alles schon in der Kindheit mit Computerspielen angefangen, bis ich dann mal mit 21 Jahren in meinem damaligen Heimatort im Casino war. Tja und mit diesen Abend  ging dann meine "Karriere" als Spieler los.

In der Kurzfassung angefangen vom klassischen Spiel (Roulette) bis hin zum Automatenspiel und dann die Onlinecasinos.

In der Vergangenheit habe ich auch schon stationäre Therapien durchgeführt mit mehr oder weniger langfristigen Erfolg, war in verschiedenen ambulanten Therapien und auch Selbsthilfegruppen. Sprich in der Theorie ist mir einiges klar, doch in der Praxis schaffe ich es nun schon seit 28 Jahre nicht dauerhaft Spielfrei zu leben. Es fehlt immer noch der Knackpunkt, vielleicht auch manchmal die Kraft und Motivation. Ich weiß es nicht.

Nun gut so habe ich mich also die letzten 28 Jahre mal mehr mal weniger gut durch geschlagen.

Aktuell bin  ich wieder voll in meiner Spielsucht gefangen, habe hohe Schulden und stehe vor der Insolvenz (falls diese überhaupt angenommen wird, solange ich nicht spielfrei bin).

Hm, eigentlich bin ich ziemlich im Eimer und meine Hoffnung ist gerade nicht so hoch ,das jemals dauerhaft in den Griff zu bekommen.

Trotzdem möchte ich mich nicht Aufgeben und deshalb nochmal eine stationäre Therapie in Angriff nehmen, denn irgendwann muss doch mal der entscheidende Punkt gefunden werden, damit auch ich dauerhaft spielfrei bleiben kann.

So das soll es für den Anfang erst mal gewesen sein. Freue mich übe einen regen Austausch und auch gerne mal einen Tritt in den Hintern, wenn ich diesen mal wieder nicht hoch bekomme um etwas für mich zu tun . 

Grüße
Chris

Hi Chris!

https://www.forum-gluecksspielsucht.de/forum/index.php/topic,4941.msg44268.html#msg44268

Auch Dir der Link zum Samstagsmeeting ... 19 Uhr ... bitte pünktlich sein.

In der Vergangenheit habe ich auch schon stationäre Therapien durchgeführt mit mehr oder weniger langfristigen Erfolg, war in verschiedenen ambulanten Therapien und auch Selbsthilfegruppen. Sprich in der Theorie ist mir einiges klar, doch in der Praxis schaffe ich es nun schon seit 28 Jahre nicht dauerhaft Spielfrei zu leben. Es fehlt immer noch der Knackpunkt, vielleicht auch manchmal die Kraft und Motivation. Ich weiß es nicht.

Nun gut so habe ich mich also die letzten 28 Jahre mal mehr mal weniger gut durch geschlagen.

Aktuell bin  ich wieder voll in meiner Spielsucht gefangen, habe hohe Schulden und stehe vor der Insolvenz (falls diese überhaupt angenommen wird, solange ich nicht spielfrei bin).

Hm, eigentlich bin ich ziemlich im Eimer und meine Hoffnung ist gerade nicht so hoch ,das jemals dauerhaft in den Griff zu bekommen.

Ich assoziiere gerade massive Gewitterwolken ... uuuuaaaaahhhh ... mit der Einstellung kannst Du ja nur, im Sinne der selbsterfüllenden Prophezeihungen, scheitern. Vielleicht machst Du da mal einen gedanklichen Schnitt und vergisst die Vergangenheit? (Natürlich nicht die Zeiten, aus denen Du lernen konntest.) Du lebst doch im Heute! Heute hast Du die Chance spielfrei zu werden und zu bleiben!
Ich habe auch 20 Jahre in der Sucht verbracht und wenn ich Telespiele etc. dazu rechne, kommen noch mal etliche Jahre dazu.
Trotzdem habe ich mir eines Tages gesagt: "Jetzt ist Schluss! Komme, was da wolle!" Ich wusste sofort, dass dies nun kein leeres Versprechen war, wie so oft vormals. Ich wusste, dass ich durchziehe und siehe da ... 17 Jahre später schreibe ich Dir davon und kann Dir berichten, dass damals wirklich Schluss war.
Wieso sollte das bei Dir nicht auch möglich sein? Wenn Du bisher noch nicht an Dich geglaubt hast, dann fange JETZT damit an.
Du strebst eine erneute Therapie an ... ist doch prima ... schon hast Du Unterstützung in Deinem Vorhaben.
Du hattest schon "mehr oder weniger langfristigen Erfolg, schreibst Du. Ich sage Dir: Du hast Dir bewiesen, dass Du spielfrei sein kannst! Beide Aussagen klingen doch, als lägen Welten zwischen ihnen ... oder nicht?
Du hast die Kompetenzen spielfrei zu sein ... hast sie nur irgendwann nicht weiter gehegt und gepflegt - wie auch immer ...
Die Kompetenzen sind aber immer noch da.

Weisst Du eigentlich noch (aus den Therapien), welche Kompetenzen in Dir stecken? Mache mal eine Liste und belege die Punkte mit Beweisen!
Reckt sich dann vielleicht Dein Kinn ein wenig in die Höhe? Versuche es mal ...

Hallo Olli ,

danke für deine Anwort und Einladung zur Selbsthilfegruppe, leider ist das Samstags immer zeitlich ein wenig schwierig für mich. Vielleicht wird ja die Mittwochsgruppe irgendwann wieder reaktiviert ? Zumindest bin ich aber heute Abend auch bei einer anderen Online SHG . Zumindest habe ich das vor...

Ja  die selbserfüllenden Prophezeihungen bzw. bewusste oder auch unterbewusste Selbstsabotage kann ich ganz gut  Gestern hatte ich auch so ein Erlebnis in einem Onlinecasino wo ich mir gesagt habe,was tust du eigentlich hier außer den Typen beim Casino hilft das hier niemanden und bestimmt nicht mir.

Es fällt mir echt schwer im Heute und Hier zu leben und nicht immer darauf zu schauen ,was in der Vergangenheit schief gelaufen ist:. Gerade drücken mich auch die Schulden und die einfach nicht vorangehende Insolvenz ziemlich runter.

Aber es stimmt es gab auch Zeiten wo ich spielfrei war sogar auch Schuldenfrei, also scheint ja tatsächlich irgendwo in mir zumindest die Kompetenz dazu da zu sein. Ich suche gerade einen Weg diese wieder zu reaktivieren,denke das ich hier im Forum bin und hoffentlich heute Abend auch mal wieder eine SHG besuche ist ja schon mal ein erster Schritt.

Das mit der Liste um mir meinen Kompetenzen wieder bewusst zu werden ist eine gute Idee ,werde diese mal in Ruhe in Angriff nehmen.
 
Grüße
Chris

Hi Chrsi!

Gestern hatte ich auch so ein Erlebnis in einem Onlinecasino wo ich mir gesagt habe,was tust du eigentlich hier außer den Typen beim Casino hilft das hier niemanden und bestimmt nicht mir.

Unsere Wirtschaft ist auf Vertrauen aufgebaut. "Geld" ist auf Vertrauen aufgebaut. Also habe ich das Thema Vertrauen auch einmal in die Samstags-Gruppe getragen. Es hatte eine positive Wirkung gehabt. Nun frage ich Dich:

1. Wieso vertraust Du den OC´s?

2. Im Gegenzug: Wieso vertraust Du Dir nicht selbst?

Bei welcher der beiden Fragen hast Du die Möglichkeit mitwirkend einzugreifen?

Ich möchte Deinen Gedanken nicht vorgreifen, daher belasse ich es mal dabei.

Ähmmm ... mir fällt gerade ein, dass diese 2 Fragen - jede für sich - ideal für eine dialektische Erörterung wäre. Länge jeweils 4 oder 5 DIN A 4 Seiten ... nur mal als grober Richtwert ...

Eine dialektische Erörterung gliedert sich wie folgt:
1. Einleitung mit einer These: z.B.: Ich vertraue den OCs. Diese These kann mit einer eigenen Erfahrung oder aber z.B. geschichtlich untermauert werden.
2. Hauptteil. Hier werden gleich viele pro und contra gegenüber gestellt. Als Richtschnur gelten grob 4 oder 5 Argumente je Seite.
3. Schluss. Es kommt zu einem Resumé - einem persönlichen Fazit.


Hui ... das sieht nach Arbeit aus ...