Guten Morgen Roy,
Herzlichen Glückwunsch zu 22 Monaten Spielfreiheit.
Ich liebe geradezu die kräftige Sprache, in der Darstellung der Empfindungen der Sucht. "die Eier kraulen", da denke ich an die Talstraße, Nebenstraße der Reeperbahn, tief in der Nacht. Irgendwann später, als ich abstinent wurde, stand in der Zeitung, daß dort ein Mord geschehen sei. Da ist etwas gewesen, wor dem ich unbeschreiblichen Abscheu hatte, und mich doch nicht entziehen konnte. Es ist unbeschreiblich, und so soll es die Unterelbe runter fließen, bis in das tiefe Meer.
Ich kann keine Tat, die ich getan habe, rückgängig machen.
Eigentlich wäre ich zu einem Gruppentreffen Heute gerne nach Hamburg gefahren. Meine Gesundheit = Schwerbbehinderung etc.pp sagt nein. Das bedauere ich sehr, denn es gibt immer zwei Seiten bei einer Geschichte. Die Arbeit an mir selber bringt ja gerade wieder Licht in das Dunkel meiner Seele. Nur es gab Zeiten, da mußte ich den Wahnsinn des Lebens schlicht und einfach überleben. Die Flucht in den Bunker der Spielstätte als Überlebensmaßnahme? - Und dann, das eigene Leben, das eigene Ich entdecken, das feiere ich jedes Jahr im Juni, eingedenk meines Klinikaufenthalts in der Kerntherapie.
Jetzt bin ich wieder bei mir, aber ich empfinde, was Du mir mitteilst, weil ich das kenne und durchleben durfte.
Dafür Danke ich Dir.
Ich wünsche Dir Roy weiterhin: "Arxch hoch, und auf die Beine"!
schöne 24 Stunden
Andreas