ich lese hier immer wieder die gleichen Frustpunkte:
– Zivilurteile laufen ins Leere, weil die Gesellschaften gewechselt oder liquidiert werden.
– Vollstreckung im Ausland scheitert an Bill 55 oder anderen Hürden.
– Die GGL antwortet nur mit ‚zu laufenden Verfahren keine Auskunft‘.
Alles korrekt – aber das heißt nicht, dass die GGL aus der Verantwortung raus ist.
Denn: Die Aufsicht prüft heute die Zuverlässigkeit des aktuellen Lizenzträgers. Und wenn dieser Konzern heute rechtskräftige Urteile ignoriert, Gesellschaften austauscht und Gläubiger ins Leere laufen lässt, dann ist das keine Vergangenheit – das ist ein Gegenwartsproblem.
Das Argument ‚vor 2021 interessiert die GGL nicht‘ zieht deshalb nicht. Es ist wie beim Führerschein:
Jemand hat seinen Führerschein vor der Gründung des Kraftfahrt-Bundesamts gemacht. Trotzdem kann er nicht sagen: ‚Eure Regeln gelten für mich nicht, weil es die Behörde damals noch nicht gab.‘
Wenn er heute gegen Regeln verstößt, wird er heute überprüft.
Genauso muss es bei den Glücksspiel-Lizenzen laufen: Die GGL schaut sich an, ob der aktuelle Anbieter zuverlässig ist. Und zuverlässig ist niemand, der
– Urteile ignoriert,
– alte Firmen dichtmacht,
– Spieler systematisch ins Leere laufen lässt.
Deshalb: Einzelklagen bringen uns alle nicht weiter, solange die Vollstreckung blockiert ist. Der einzige Hebel ist, die GGL mit Beschwerden und Verfahren so weit zu beschäftigen, dass sie die Zuverlässigkeit nicht mehr ignorieren kann.
Mich würde echt interessieren: Wer von euch hat schon eine Beschwerde bei der GGL eingereicht, mit welchen Unterlagen und welcher Reaktion? Wenn wir das hier mal zusammentragen (Datum/Anbieter/Antwort), sieht man schnell, ob das schon systematisch läuft.
Und eines ist sicher: Wenn die aktuelle Lizenz wirklich in Gefahr gerät – gerade bei einem Konzern dieser Größe, der Gier und den laufenden Werbeverpflichtungen in Deutschland – dann kann man gar nicht so schnell gucken, wie die Jahreszahlen plötzlich anfangen zu bezahlen. 😁😉