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PKF will Verfahren einstellen

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Offline Eddy

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Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #45 am: 28 November 2025, 12:34:54 »
Ok, dann habe ich das wohl irgendwie falsch aufgefasst, um welche Höhe geht es denn? also nur grob, vielleicht lohnt sich sogar selbstifnanzierung?

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #46 am: 28 November 2025, 14:30:42 »
Müssten so an die 40k sein

Glaube selbst finanzieren ist mir zu heiss 😬

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #47 am: 28 November 2025, 15:10:17 »
Ich würde es auch vom Anbieter abhängig machen. Es gibt viele gute Gründe zu finanzieren. Insbesondere: wenn man selbst keine fünfstellige Beträge für die Verfahren ausgibt, schmerzen eine Niederlage oder Verzögerungen deutlich weniger.

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #48 am: 28 November 2025, 18:14:28 »
Ich würde jedem abraten selbst zu finanzieren. Ich hab noch 3 Klagen offen alle mit PKF.

Eine Klage hatte ich ohne und zwar als die Rechtslage noch Nichtstun klar war dort gab es den Hinweis Beschluss OLG Frankfurt und Urteil OLG Dresden.

Hab verloren weil das Richter den Hinweis Beschluss aus Frankfurt im Urteil 1 zu 1 abgeschrieben hatte.

Kosten 5000 Euro für mich in Summe.

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #49 am: 28 November 2025, 18:20:11 »
Kann auch nur PKF empfehlen, selbst wenn man gewinnen sollte, ist die Marschroute in den meisten Gerichten im Moment so, dass es so oft verschieben wird bis die Anbieter Zeit haben irgendwie zu agieren ,sodass die Gefahr besteht, dass man  selbst die Kosten tragen muss weil die Beklagten nicht mehr liquide sind. Da würde ein Urteil auch nicht mehr helfen. Oder Bill55 usw.

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Offline Eddy

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Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #50 am: 28 November 2025, 18:40:23 »
Aktuell sind wahrscheinlich nur die Limitklagen gegen die Üblichen vielversprechend,solange die Summe überschaubar bleibt. Anwaltskosten kann man abstottern, aber die Gerichtskosten müssen halt direkt auf den Tisch gelegt werden.
« Letzte Änderung: 28 November 2025, 18:43:56 von Eddy »

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #51 am: 28 November 2025, 18:58:17 »
Man muss hier vorsichtig sein, Ängste nicht mit der statistischen Realität zu verwechseln.
​Natürlich ist Sicherheit ein Argument, und jeder Fall ist ein Einzelfall. @Balou2024: Dass du diesen einen Prozess verloren hast, ist extrem bitter, aber gerade mit den Verweisen auf OLG Frankfurt/Dresden und der damaligen Rechtslage spiegelt das nicht die heutige Breite der Rechtsprechung wider. Man darf von einem negativen Ausreißer nicht auf die Gesamtsituation schließen.
​Wir bewegen uns mittlerweile in einem Umfeld, in dem die Gewinnwahrscheinlichkeit bei den gängigen Gerichten schätzungsweise bei über 90 % liegt. Das ist kein Glücksspiel mehr, sondern überwiegend gefestigte Rechtssprechung.
​Ich kann da nur aus meiner eigenen Praxis berichten:
Ich habe 5 Klagen komplett eigenfinanziert.
Ergebnis: Alle 5 gewonnen.
Bei 3 Anbietern ist das Geld inklusive Zinsen bereits geflossen.
​Hätte ich das über einen PKF gemacht, hätte ich von der Gesamtsumme mal eben 35-40 % abgedrückt. Bei 40k Streitwert (wie bei Steve) reden wir da über rund 14.000 bis 16.000 Euro Provision. Für dieses Geld kann man sich verdammt lange und gut anwaltlich vertreten lassen, selbst wenn es mal holprig wird.
​Zum Thema Insolvenz/Liquidierung (@Klopp9875):
Das mag bei reinen Briefkastenfirmen aus Curacao stimmen. Aber bei Anbietern, die heute auf der Whitelist stehen oder eine deutsche Lizenz haben/wollen, ist das Panikmache. Diese Unternehmen können sich eine taktische Insolvenz oder dauerhafte Zahlungsverweigerung kaum leisten, ohne ihre lukrative deutsche Lizenz zu gefährden. Der Hebel ist heute ein ganz anderer als vor drei Jahren.
​Wer sich einen PKF "leistet", kauft Sicherheit zu einem extrem teuren Preis. Das kann man machen, aber man sollte sich nicht einreden, dass das Risiko einer Eigenklage heute noch unkalkulierbar wäre. Das ist es in den meisten Fällen nämlich nicht mehr.

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #52 am: 28 November 2025, 19:54:57 »
Wieso genau sollten sie es sich nicht leisten können? Eine Lizenzübertragung ist alleine mit Vesprechungen derzeit möglich und wird schon praktiziert. Das ist keine Panikmache, sondern halt die Realität. Du kannst dir gerne weiter einreden, dass die GGL irgendwann handeln muss, aber das ist halt nicht die Realität. Das könnte bei genügend Druck passieren, aber zu 100% muss es nicht passieren.

Spieler die sind meist sowieso schon finanziell kurz vorm Ende, daher würde ich derzeit immer den PKF empfehlen, denn so gut wie du es darstellst sieht es halt nicht mehr aus und die Verfahren werden derzeit bis zum geht nicht mehr verschoben. (Rechtlich bin ich bei dir, aber bzgl. Zahlungsbereitschaft, da wird von den Anbietern derzeit viel versucht, bill55 hilft da natürlich)
« Letzte Änderung: 28 November 2025, 19:57:45 von Klopp9875 »

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #53 am: 28 November 2025, 20:47:19 »
Ich verstehe deine Skepsis total. Wenn man sich das aktuelle Trauerspiel ansieht, liegt der Schluss nahe, dass das System versagt.
Aber ich weigere mich, den Rechtsstaat deshalb komplett abzuschreiben.
Die GGL ist eine blutjunge Behörde. Die haben Anlaufschwierigkeiten und einen Reformbedarf, der mich aktuell stark an die Deutsche Bahn erinnert: Es läuft massiv unrund, es ist träge, es ist frustrierend – aber das heißt nicht, dass der Zug nie ankommt oder das Schienennetz für immer stillgelegt wird.
Dass Bill 55 und Lizenz-Verschiebungen auf Dauer funktionieren, glaube ich schlicht nicht. Wir sind immer noch in der EU. Die Mühlen mahlen langsam – extrem langsam, ja – aber sie mahlen.
Deshalb bleibe ich dabei:
Wer finanziell mit dem Rücken zur Wand steht, für den ist der PKF der richtige Weg. Keine Frage.
Aber wer es sich leisten kann, sollte sich nicht von der momentanen Schwäche der Aufsicht dazu verleiten lassen, seine Ansprüche billig zu verkaufen. Darauf zu wetten, dass der Rechtsstaat am Ende doch funktioniert, ist für mich die bessere Option als die Panik vor dem Totalausfall.

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #54 am: 28 November 2025, 20:54:20 »
Ganz wichtig noch zur Klarstellung:
Ich will PKFs hier nicht schlechtreden. Sogar gut das es die Möglichkeit und Dienstleistung gibt.Ich verstehe jeden, der diesen Weg geht, weil die Kasse leer ist – ich war früher selbst an dem Punkt, wo nichts anderes möglich gewesen wäre. Wenn es finanziell keinen anderen Weg gibt, ist der PKF alternativlos und richtig. Besser 60% vom Recht als gar nichts.
Mir geht es hier nur um die rein unemotionale, ökonomische Seite:
Wer die Wahl hat, sollte sich nicht aus purer Angst vor der Zermürbungstaktik der Anbieter 35-40 % nehmen lassen. Das ist einfach extrem viel Geld für eine "Versicherung" gegen ein Risiko, das meiner Meinung nach überschaubar ist.

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #55 am: 28 November 2025, 22:13:33 »
Grundsätzlich stimme ich dir zu, Hudini. Ich teile deine Hoffnung, dass es so kommt. Diese Hoffnung soll man auch haben können. Aber gleichzeitig kann ich nicht verstehen wie du anderen Szenarien von anderen Usern als Panikmache abtust.  Lizenzübertragungen passieren. Bill55 ist vorhanden. Liquidität wird verschoben. Betreiber werden inaktiv auf dem deutschen Markt. All das ist halt Realität und keine Panikmache. Das war einfach mein Punkt.

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #56 am: 29 November 2025, 10:46:24 »
Ich würde hier die PKF nicht über einen Kamm scheren. Diejenigen die Forderungen abkaufen sind für mich allerdings nicht besser als die Casinos. Auch die nutzen die Nöte oder die noch bestehende Sucht der Klienten aus. So sehe ich das. Für uns Süchtige ist eigentlich die Dauer des Klageweges gut da jeder der auch will von diesem Dreck wegkommen kann. Schnelles Geld geht zu 90 Prozent wieder in die falschen Kanäle.
Finanzierer sind eigentlich auf Gewinnmaximierung aus und nehmen gerne rechtskräftige Urteile inklusive Zinsen an.
Ich gehe da eher in Richtung Anwälte die teilweise auch eher auf ihre maximale Ausbeute ausgehen. Und hier sind natürlich Vergleiche der bessere Weg. Ohne tiefer einsteigen zu können und wollen sind auch die deutschen Vergleiche eher lächerlich. Hier werden Vergleiche mit 50 bis 60 Prozent als Erfolg verkauft. Klar wenn man sofort auf die Gegner und deren Vorstellungen einsteigt kommt man da auch nicht mehr raus. In anderen Ländern sind die Anwälte anscheinend wesentlich hartnäckiger und dementsprechend die Vergleiche wesentlichen höher.
Ein Vergleich ist sowieso eine win win win Situation. OC, Anwalt, Anwalt sind hier bestens bedient. Ich denke sowieso dass die Parteien untereinander bessere Konfektions haben als man glaubt. Der letzte Satz ist natürlich nur meine Vermutung.
Da ich kein Anwalt bin spiegeln meine Posts lediglich meine eigene Meinung wieder.

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Offline Duffi

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Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #57 am: 29 November 2025, 16:38:30 »
ich selbst habe 3 klagen am laufen. alle mit pkf.

und ich bin heute noch sehr froh es so gemacht zu haben. weil es mir selbst mehr ruhe gibt.

aber wie ist der aktuelle stand seit dem thema mit dem roten? nehmen pkf eig überhaupt noch an oder wird es denen auch langsam zu heikel?

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #58 am: Gestern um 11:35:05 »
Zu viele Probleme und das Risiko ist auch jetzt sehr hoch kein Geld zu sehen.

Bill 55
Nicht Zahlen von rechtskräftig urteilen
Vollstreckung

Sollte Bill 55 gekippt werden weiß niemand wie die Anbieter sich verhalten. Genauso was Malta macht und ein neues Gesetz beschließt.

Ich rate allen zu einen PKF

Re: PKF will Verfahren einstellen
« Antwort #59 am: Gestern um 15:28:24 »
Ich habe tatsächlich folgenden Weg gewählt:

Wenn mir das Vollstreckungsrisiko zu groß erschien und der Betrag unter 25.000€ lag, habe ich meine Verfahren finanzieren lassen.

Gegen die großen Anbieter, deren Namen man hier regelmäßig liest, habe ich es selbst finanziert. Da sind mir die 38-40% zu viel, weil meine Forderungen hier größer sind und ich das Vollstreckungsrisiko bei denen geringer einschätze.

Ob das am Ende der richtige Weg war, wird sich zeigen.

 

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